Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein Hauch von Zauberblüten

Wie ein Hauch von Zauberblüten

Titel: Wie ein Hauch von Zauberblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
dem man die deutsch-deutsche Grenze unüberwindbar gemacht hat? Westdeutsche Firmen!«
    »Das ist eine Lüge!« rief Dr. Oppermann empört.
    »Fragen Sie doch mal in den Vorstandsetagen der Konzerne nach! Leider können Sie das nicht mehr, weil man Sie hier erschießen wird. Zum Wohle von Namibia und zu meinem Schutz, ihr ahnungslosen Engel! Der eine hört unregelmäßige Herztöne ab, der andere verspricht einen Platz im Himmel. Aber wie die Welt wirklich ist, das läuft an Ihnen vorbei! Nur ums Geld geht es, meine Herren Idealisten. Nur ums Geld! Alles andere ist Tarnung. Nichts als Blabla!« Prusius zog seine Jacke aus, die Hitze fiel aus dem bleiernen Himmel. »So, das war genug geredet. Ich habe die Nase voll von Ihnen! Mr. Olutoni«, er sah hinüber zu dem schweigenden Kommandanten, »ich habe Durst. Mir klebt die Zunge am Gaumen nach soviel politischem Dreck! Ich möchte was trinken!«
    Prusius stieß sich vom Kühler des Jeeps ab, ging mit stampfenden Schritten an Oppermann und Mooslachner vorbei und verschwand in der Hütte des Kommandanten. Wortlos folgte ihm Olutoni.
    »Was sagen Sie nun?« fragte Oppermann. Er bebte vor Zorn.
    »Wir sollten uns nun wirklich auf unseren Tod vorbereiten«, sagte Pater Mooslachner ernst. »Dieses Geständnis überleben wir nicht. Dagegen kommt auch Luba nicht mehr an.«

In Olutonis Hütte saß Prusius an einem großen Tisch, trank schales, warmes Bier und starrte böse vor sich hin. Seine Hand, die eine Bierdose umklammert hielt, zerquetschte fast das Blech. Olutoni saß ihm gegenüber, ruhig, gelassen, abwartend.
    »Sie müssen sie erschießen«, sagte Prusius in die dumpfe Stille hinein.
    »Ich weiß«, antwortete Olutoni sachlich.
    »Alles bräche zusammen, wenn die beiden wieder freikommen sollten.«
    »Das ist mir klar.«
    »Es geht nicht allein um meinen Kopf, – es geht um das ganze Unternehmen.«
    »So sehe ich es auch.«
    Prusius hob den Kopf. »Es war eine Riesendummheit, sie abzuschießen! Unverzeihlich!«
    »Sie flogen so niedrig, daß wir glaubten, sie hätten uns entdeckt. Ich gebe zu, wir haben voreilig gehandelt.«
    »Worauf warten Sie dann noch? Ich habe erst wieder Ruhe, wenn ich weiß, daß Oppermann und Mooslachner eliminiert sind! Ich habe noch Material für zwei Flüge auf Lager. Aber ich komme erst wieder, wenn Sie mir melden, daß hier alles in Ordnung ist.«
    »Was haben Sie auf Lager?« fragte Olutoni ruhig.
    »Tretminen. Dynamitstangen. Gewehrgranaten. Nachtschießmeßgeräte für Ihre Kanonen.«
    »Sehr gut.« Olutoni holte eine Kiste näher an sich heran, klappte sie auf und öffnete den Deckel. »Wieviel bekommen Sie heute, Mr. Prusius?«
    »Genau 14.580 Rand.«
    Schweigend griff Olutoni in die Kiste, holte einen Packen Banknoten heraus und zählte sie auf dem Tisch ab. Prusius zog sie an sich, zählte sie gewissenhaft nach und steckte sie ein.
    »Ein Geschäft mit Ihnen macht immer Freude«, sagte er dann.
    »Ich schätze Sie auch sehr«, antwortete Olutoni. Die Gleichgültigkeit in seiner Stimme ärgerte Prusius, aber er leistete sich nicht den Luxus, es zu zeigen. »Wann fliegen Sie wieder ab?«
    »Gleich. Ich muß noch Ware nach Lupala bringen.«
    »Zum Militärdepot.«
    »Auch.« Prusius räusperte sich. »Nur Bier und Konserven.«
    »Das interessiert mich nicht.« Olutoni fuhr mit der Hand durch die Luft. »Sie sind mir keine Rechenschaft schuldig, Mr. Prusius. Mich interessiert nur, was Sie mir bringen und ob es gute Ware ist.« Er erhob sich, klappte die Kiste zu und schob sie in den Hintergrund des Raumes. »Sie können sich hier ausruhen, bevor Sie abfliegen. Auf mich verzichten Sie bitte. Ich habe zu tun.«
    Er verließ die Hütte, Prusius blickte ihm böse nach und sagte gepreßt: »Verdammter Kaffer! Du kommst auch noch dran!« Aber er hoffte, dann längst irgendwo außer Landes zu sein, vielleicht wirklich in der Karibik oder an der lebensfrohen Côte d'Azur.
    Dr. Oppermann und Pater Mooslachner saßen auf den Klappstühlen vor Oppermanns Hütte, als Olutoni zu ihnen kam. Mooslachner kaute nervös auf dem Mundstück seiner Pfeife.
    »Das ist schön«, sagte er – »daß du selbst uns die Stunde unserer Hinrichtung mitteilst, Josef Petrus. Hast du Prusius seinen Blutlohn ausbezahlt?«
    »Auch Ratten müssen fressen.« Olutoni setzte sich auf einen freien Stuhl. »Sie müssen einsehen, meine Herren, daß das große Ziel es notwendig macht, Sie zu liquidieren.«
    »Das haben Sie schön gesagt.« Dr. Oppermann trommelte mit den

Weitere Kostenlose Bücher