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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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wussten. So waren Mädchen nun mal.
    Um ihn herum redeten und lachten die Leute, und manche schienen ihn anzustarren, so wie Coffey und Ramirez immer. Kevin ignorierte sie, konzentrierte sich ganz auf seine Suche. Familien. Jugendliche, eng umschlun gen. Ein Typ mit Sombrero. Ein paar Jahrmarktarbeiter standen bei einer Straßenlaterne und rauchten. Mager und tätowiert, mit schlechten Zähnen. Vermutlich Junkies. Er fühlte sich nicht wohl, wenn er sie anschaute. Er war ein guter Cop, er durchschaute die Menschen schnell, und er traute diesen Typen nicht, aber sie verhielten sich völlig neutral, als er an ihnen vorbeiging.
    Er ging nach rechts, nach links, arbeitete sich systematisch durch die Menge und studierte dabei die Gesichter. Als ein übergewichtiges Paar an ihm vorbeiwatschelte, blieb er stehen. Die beiden aßen Maiskolben, ihre Haut war rot und fleckig. Er hasste dicke Menschen, seiner Meinung nach waren sie schwach und hatten keine Disziplin, sie beschwerten sich über ihren Blutdruck, über Diabetes, Herzprobleme, die teuren Medikamente, aber sie hatten nicht die Kraft, die Gabel fortzulegen. Erin war schlank, hatte aber volle Brüste, und jetzt war sie mit einem anderen Mann unterwegs, der diese Brüste nachts streichelte, und beim Gedanken daran begann sein Inneres zu brennen. Er hasste sie. Aber er wollte sie haben. Er liebte sie. Irgendwie schaffte er es nicht, klar zu denken. Er hatte zu viel getrunken, und es war so verdammt heiß. Warum war sie in dieser höllischen Stadt gelandet?
    Jetzt kam er zu den Fahrgeschäften. Ganz hinten stand ein Riesenrad. Er rempelte einen Mann in einem Muskelshirt an, beachtete aber sein empörtes Gebrummel nicht. Sein Blick hielt alle Gesichter fest. Erin war nicht da, stand nirgends in der Warteschlange.
    Immer weiter ging er, in der Hitze, zwischen all den dicken Menschen suchte er die schlanke Erin und den Mann, der nachts ihre Brüste befummelte. Und bei jedem Schritt dachte er an seine Pistole.
    Die Schiffschaukeln waren bei den Kindern der große Hit. Schon am Vormittag waren sie zweimal dort gewesen, und nach dem Riesenrad wollten sie unbedingt noch einmal hin. Alex war einverstanden, kündigte aber schon vorher an, dass sie anschließend nach Hause gehen würden. Er brauchte noch Zeit, um zu duschen, einen Happen zu essen und sich vielleicht ein bisschen auszuruhen, ehe er nach Raleigh fuhr.
    Auch wenn er es eigentlich nicht wollte, musste er dauernd an Katies verführerischen Vorschlag denken. Sie schien zu ahnen, was er dachte, denn er merkte hin und wieder, wie sie ihn mit einem leisen Lächeln musterte.
    Jetzt stand sie neben ihm und schaute strahlend den Kindern zu. Er legte den Arm um sie und spürte, wie sie sich an ihn schmiegte. Er sagte nichts, Worte erschienen ihm überflüssig, und auch Katie schwieg. Sie legte den Kopf an seine Schulter, und er dachte: Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als diesen Augenblick.
    Erin war weder im Karussell noch im Spiegellabyrinth oder in der Geisterbahn. Kevin beobachtete alles von der Warteschlange aus, versuchte, in der Masse unterzutauchen, weil er sie zuerst sehen wollte. Bevor sie ihn entdeckte. Es war sein Vorteil zu wissen, dass sie hier war, während sie nichts von seiner Anwesenheit ahnte. Aber manchmal hatte man eben Glück, und es geschahen merkwürdige Dinge. Er musste an Karen Feldman denken, an den Tag, als sie Erins Geheimnis aufdeckte.
    Wenn er doch nur den Wodka nicht im Auto gelassen hätte! Offenbar konnte man hier nirgends welchen kaufen. Keine Bar in Sicht. Bisher hatte er noch nicht einmal einen Stand entdeckt, an dem es Bier gab. Eigentlich mochte er kein Bier, aber zur Not hätte er welches getrun ken. Von den Essensgerüchen wurde ihm übel, und gleich zeitig bekam er Hunger, und sein Hemd klebte schweißnass am Rücken und in den Achselhöhlen.
    Er passierte die Stände mit den Glücksspielen, die irgendwelche Betrüger betrieben. Reine Geldverschwendung, weil die Spiele alle manipuliert waren, aber es gab immer genug Idioten, die darauf hereinfielen. Auch hier waren viele Leute versammelt. Er inspizierte die Gesichter. Keine Erin.
    Die nächste Etappe waren die anderen Fahrgeschäfte. Kinder in Autoscootern. Leute, die vom langen Warten in der Schlange unruhig wurden. Dahinter die Schaukeln. Er strebte in diese Richtung, ging um eine Menschenansammlung herum, behielt alles wachsam im Auge.
    Die Schiffschaukeln verlangsamten das Tempo. Aber Kristen und Josh strahlten immer noch vor

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