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Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht

Titel: Wie ein Licht in der Nacht - Sparks, N: Wie ein Licht in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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wieder?«
    »Ich hab dir doch erzählt, dass ihre Freundin Krebs hat. Erin meint, sie muss ihr Beistand leisten.«
    »Krebs ist übel«, brummelte Bill. »Wie geht’s Erin in der Situation?«
    »Ganz gut, aber ich glaube, sie ist oft sehr müde. Es ist nicht leicht, dauernd hin- und herzupendeln.«
    »Kann ich mir vorstellen. Emily hat so was auch ’ne Weile gemacht, als ihre Schwester Lupus hatte. Mitten im Winter war sie zwei Monate in Burlington bei ihrer Schwester, in einer winzigen Wohnung. Sie sind beide fast verrückt geworden. Das Ende vom Lied war, dass die Schwester Emilys Koffer vor die Tür gestellt hat. Es gehe ihr besser allein, hat sie gesagt. Ich kann ihr deswegen keine Vorwürfe machen.«
    Kevin trank einen großen Schluck Bier. Und weil es von ihm erwartet wurde, grinste er. Emily war Bills Frau, und die beiden waren seit fast dreißig Jahren verheiratet. Bill sagte immer gern, das seien die glücklichsten sechs Jahre seines Lebens gewesen. Jeder auf der Wache hatte diesen Witz in den letzten Jahren mindestens fünfzigmal gehört, und die meisten dieser Leute waren jetzt hier. Jedes Jahr am Memorial Day veranstaltete Bill einen Grillnachmittag, und alle kamen, wenn sie nicht gerade Schicht hatten. Sie erschienen aber nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern weil Bills Bruder als Bierlieferant arbeitete und somit für genug Vorrat gesorgt war. Frauen und Ehemänner, Freunde, Freundinnen und Kinder standen im Garten in Grüppchen herum, manche auch in der Küche oder auf der Terrasse. Vier Polizisten spielten Hufeisen werfen, und Sand flog um die Zielstäbe herum.
    »Wenn sie wieder hier ist, müsst ihr zwei unbedingt zu uns zum Essen kommen. Emily fragt dauernd nach ihr«, sagte Bill. »Aber zuerst wollt ihr wahrscheinlich die verlorene Zeit wettmachen.« Er zwinkerte Kevin zu.
    Kevin fragte sich, ob diese Einladung ernst gemeint war. An Tagen wie heute führte sich Bill auf, als wäre er einer der Jungs und nicht der Boss. Dabei war er eigentlich gnadenlos. Berechnend. Eher ein Politiker als ein Cop. »Ich werd’s ihr ausrichten.«
    »Wann ist sie losgefahren?«
    »Heute Morgen. Inzwischen müsste sie schon dort sein.«
    Die Burger zischten auf dem Grill, das tropfende Fett ließ die Flammen hochschießen.
    Bill drückte auf einen der Hamburger, so dass der Saft herausquoll und das Fleisch viel zu trocken wurde. Dieser Mann hat keine Ahnung, wie man grillt, dachte Kevin. Ohne Saft schmeckten die Hamburger wie Steine – trocken, hart, fad. Nicht mehr essbar.
    »Übrigens – der Fall Ashley Henderson«, begann Bill ohne Überleitung. »Ich glaube, wir können endlich Anklage erheben. Da hast du echt gute Arbeit geleistet.«
    »Wird ja auch langsam Zeit«, sagte Kevin. »Meiner Meinung nach hatten sie schon vor einer ganzen Weile genug Beweismaterial.«
    »Finde ich auch. Aber ich bin nicht der Staatsanwalt.« Bill presste wieder einen Hamburger zusammen und ruinierte ihn damit. »Außerdem wollte ich noch mit dir über Terry reden.«
    Terry Canton war seit drei Jahren Kevins Partner, aber im Dezember hatte er einen Herzinfarkt erlitten. Seither fehlte er, und Kevin arbeitete zurzeit allein.
    »Was ist mit ihm?«
    »Er kommt nicht zurück. Das habe ich heute Morgen erfahren. Seine Ärzte haben ihm empfohlen, in den Ruhestand zu gehen, und wahrscheinlich haben sie Recht. Jedenfalls findet er, dass er seine Pflicht hinreichend getan hat. Und die Rente wartet auf ihn.«
    »Was bedeutet das für mich?«
    Bill zuckte die Achseln. »Wir besorgen dir einen neuen Partner, aber im Moment geht das leider nicht, weil die Stadt das Budget eingefroren hat. Vielleicht, wenn der neue Haushalt verabschiedet wird.«
    »Vielleicht – oder bestimmt?«
    »Keine Sorge, du bekommst garantiert einen Partner. Aber voraussichtlich erst im Juli. Tut mir leid. Ich weiß, das bedeutet einiges an Mehrarbeit für dich, aber ich kann nichts machen. Ich werde mein Bestes tun, um die Belastung in Grenzen zu halten.«
    »Vielen Dank.«
    Ein paar Kinder rannten mit verschmutzten Gesich tern quer über die Terrasse, und aus dem Haus kamen zwei Frauen mit Schüsseln voller Chips. Sie unterhielten sich lebhaft. Sicher tauschten sie den neuesten Tratsch aus. Kevin hasste Tratsch. Bill zeigte mit seinem Spachtel zum Geländer. »Würdest du mir bitte die große Platte holen? Die Hamburger sind gleich fertig.«
    Kevin holte die Platte. Es war dieselbe, auf der schon die rohen Hamburger herausgetragen worden waren. Voller Flecken, und

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