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Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Titel: Wie ein Prinz aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa McClone
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kurz: „Ja. Sie heißt Juliana. Wir werden bald heiraten.“
    „Herzlichen Glückwunsch. Ich hoffe, Sie werden sehr glücklich miteinander.“ Sie verriegelte die Fensterläden.
    „Tun Sie das?“
    „Warum nicht? Schließlich bin ich nicht aus freien Stücken Ihre Frau.“
    „Wen würden Sie denn heiraten?“
    „Niemanden. Ich habe andere Pläne.“
    „Erzählen Sie mir davon.“
    „Ich werde eine Ausbildung zur Rennwagenmechanikerin absolvieren und eines Tages in einer Boxencrew arbeiten – als Chefmechanikerin! Ich liebe Autorennen, egal ob Tourenwagen oder Formel 1.“
    Das waren ungewöhnliche Pläne für eine Frau, undenkbare für eine Prinzessin! In ihrer Begeisterung ähnelt sie dennoch ein wenig Juliana, wenn sie segelt, fand Nikolas. Die beiden haben anscheinend mehr gemein, als ich für möglich gehalten hätte, dachte er. „Ihr Erbe wird Ihnen ermöglichen, sich Ihre Wünsche zu erfüllen.“
    „Das wäre schön.“ Sie schwang sich den Rucksack über die Schultern. „Ich bin bereit zum Abmarsch!“
    Isabel stand vor der Eingangstür zum königlichen Privatjet, der auf dem Charlotte Douglas International Airport auf die Starterlaubnis wartete. Sie war schrecklich aufgeregt. Gleich würde sie zu einem anderen Kontinent aufbrechen, zusammen mit einem attraktiven Mann – ihrem Ehemann.
    Ein Flugzeug rollte vorüber auf dem Weg zur Startbahn, bald war der veronianische Jet an der Reihe. Sie erschauerte. Alles ging so schnell: Aus der einfachen Automechanikerin war im Handumdrehen eine europäische Prinzessin geworden! Würde sie sich jemals als solche fühlen? Vermutlich nicht!
    Am Fuß der Gangway hielt ein bewaffneter Sicherheitsbeamter Wache, während ein Zollbeamter mit einem Mitglied der Besatzung Papiere durchging.
    Nikolas, der hinter ihr stand, raunte ihr ins Ohr: „Wir sollten jetzt an Bord gehen“.
    Sein warmer Atem auf ihrer Wange steigerte ihre Nervosität weiter. Entschlossen sich keine Blöße zugeben, straffte sie die Schultern. „Ich weiß.“
    Dennoch zögerte sie die Maschine zu betreten. Sie fürchtete nicht den Flug als solchen, sondern das, was sie erwartete – an Bord und in Veronia.
    Neuem hatte sie sich noch nie allein stellen müssen, stets war ihr Onkel Frank zur Seite gestanden. Selbst sein Tod hatte für sie nicht viel verändert, sie bewohnte weiterhin den Camper und behielt ihre Stelle bei Rowdy.
    Doch nun befand sie sich auf unbekanntem Terrain, ihr altes Leben war unwiederbringlich vorüber.
    „Lassen Sie mir noch eine Minute“, bat sie Nikolas. „Mir geht das alles viel zu schnell!“ Die Kontrolle über ihr Leben schien ihr zu entgleiten.
    Als er ihr freundschaftlich eine Hand auf den Arm legte, beschleunigte sich ihr Pulsschlag.
    „Der Flug dauert stundenlang, währenddessen können Sie in Ruhe über alles nachdenken.“
    Wieder hob ein Flugzeug ab, und ihr lief ein Schauer über den Rücken.
    „Ich habe doch gesagt, ich brauche noch einen Moment“, beharrte sie schroffer als beabsichtigt.
    „Mir ist bewusst, dass die Ereignisse des heutigen Tages Sie belasten.“
    „Das stimmt!“ Ihre Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt, und sie schluckte. „Ich wünschte, ich hätte alles nur geträumt! Aber das habe ich nicht. Mir graut entsetzlich vor den nächsten Tagen.“
    „Wieso?“
    „Weil ich keine Ahnung habe, was mich in Veronia erwartet.“
    „Mein Land unterscheidet sich deutlich von den USA. Es ist altmodisch, vielleicht sogar antiquiert, insbesondere was die Rollenverteilung von Mann und Frau angeht.“
    Isabel lachte beklommen auf. „Wollten Sie mich mit diesen Informationen aufmuntern? Das ist Ihnen gründlich misslungen!“
    „Ich will Ihnen nichts vormachen. Natürlich wird für Sie nichts mehr sein wie zuvor. Aber Sie sind nicht allein, ich helfe Ihnen.“
    Ein Gefühl von Unzulänglichkeit beschlich Isabel. Sie war es gewohnt, für sich selbst zu sorgen, fühlte sich den gewaltigen Veränderungen in ihrem Leben jedoch nicht gewachsen. Obgleich Nikolas einen wunderbaren Ritter in schimmernder Rüstung abgab, behagte ihr die Rolle der Dame in Not nicht. Sie wollte seine Hilfe nicht. „Danke, ich komme schon zurecht.“ Sie atmete tief durch und trat endlich durch die geöffnete Tür in das Flugzeug.
    „Willkommen an Bord, Königliche Hoheit“, empfing sie ein uniformierter Flugbegleiter. „Sobald wir nach dem Start die Reiseflughöhe erreicht haben, werden wir Ihnen ein sieben-Gänge-Menü servieren. Anschließend stehen diverse

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