Wie ein Prinz aus dem Maerchen
Filme zu Ihrer Verfügung.“
Im ersten Moment begriff Isabel gar nicht, dass der Mann mit ihr sprach.
„Darf ich Sie an Ihren Platz bringen?“, fuhr er fort.
„Danke, ich begleite die Prinzessin“, warf Nikolas ein.
Der Steward verneigte sich und trat zurück. „Angenehmen Flug.“
„Ich dachte, Sie wollten meine Identität geheim halten?“, flüsterte Isabel, als sie Nikolas durch die Kabine folgte.
„Nur bis zur Annullierung. Und wegen der Crew müssen Sie sich keine Gedanken machen. Sie ist ebenso verschwiegen wie das Personal im Schloss.“
Das Flugzeug war komfortabel eingerichtet. Im vorderen Teil luden bequeme Sofas und Tische in warmen Tönen zum Verweilen ein.
„Das ist die Lounge“, erklärte Nikolas. „Hierher können Sie kommen, wenn Sie sich hinlegen wollen.“
„Ich glaube nicht, dass ich meinen Sicherheitsgurt während des Flugs lösen werde.“
Er schmunzelte. „Vielleicht ändern Sie Ihre Meinung nach ein paar Stunden.“
Anschließend gelangten sie in einen Bereich, in dem sich breite luxuriöse Ledersessel aneinander reihten, die meisten davon bereits besetzt.
„Bei Start und Landung sitzen wir hier“, erklärte Nikolas. „Oder den gesamten Flug über, wenn Sie es wünschen.“
Er führte sie vorbei an Jovan, der in der ersten Reihe saß, und weiteren Personen, die Isabel noch nicht kannte. Dann nahmen sie in der letzten Reihe Platz.
Noch ehe sie saßen, kam eine Stewardess herbeigeeilt. „Guten Abend. Gestatten Sie mir, Ihren Rucksack zu halten, Königliche Hoheit.“
Die ungewohnte Aufmerksamkeit war Isabel unangenehm. Sie setzte sich rasch ans Fenster und schnallte sich an. Die Stewardess reichte ihr den Rucksack und erkundigte sich höflich: „Wünschen Sie etwas zu essen oder zu trinken?“
„Nein, danke.“ Sie war nicht sicher, ob sie etwas bei sich behalten konnte, denn immer noch waren ihre Nerven zum Zerreißen angespannt.
Um sich abzulenken, schaltete sie das Licht über ihrem Kopf ein und drehte an dem Knopf, der die Luftzufuhr regulierte.
Nikolas, der neben ihr saß, erkundigte sich: „Sind Sie sicher, dass Sie nichts möchten?“
Nur dass alles schnell vorüber geht, dachte sie. Laut sagte sie jedoch: „Ja, Euer Hoheit.“
„Nennen Sie mich Nikolas. Sollten wir nicht auch zum Du übergehen, schließlich sind wir miteinander verheiratet?“
„Nicht mehr lange. Und wenn ich nach der Annullierung wieder eine gewöhnliche Bürgerin bin, möchten Sie sicher nicht von mir geduzt werden.“
„Du bist und bleibst eine Prinzessin aus der königlichen Linie von Sorbia.“
„Ich bin in Amerika aufgewachsen. Bei uns gibt es keine Königshäuser!“
„Nicht offiziell. Doch was ist mit den Kennedys, den Rockefellers und Hiltons?“
„Man könnte sie tatsächlich als amerikanischen Adel bezeichnen! Dennoch habe ich bereits mit vier Jahren aufgehört, von einem Leben als Prinzessin zu träumen.“
„Du bist Veronianerin, obwohl du dich als Amerikanerin betrachtest. Die Geschichte deiner Familie wird dich faszinieren.“
Neugierig sah sie ihn an. „So etwas gibt es?“
„Deine Familie existiert schon seit Jahrhunderten. Sie spielte eine herausragende Rolle bei der Gründung unseres Landes.“ Nikolas schnallte sich ebenfalls an.
„Ich …“ Plötzlich flackerten die Lichter in der Kabine. Erschrocken umklammerte Isabel die Armlehne ihres Sessels, bis ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. „Was ist los?“
„Das ist bloß das Bordaggregat, das uns während des Flugs mit Licht und Luft versorgt.“
„Ach ja, das hätte ich wissen müssen!“
Nun bewegte sich das Flugzeug ruckartig, und wieder zuckte sie ängstlich zusammen.
„Keine Angst, wie werden zur Rollbahn geschoben.“ Nikolas legte beruhigend eine Hand auf ihre. Sie fühlte sich warm und fest an. Doch anstatt sie zu trösten, verwirrte die Berührung Isabel nur. Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, aber er hielt sie fest.
„Es tut mir leid, dass ich so feige bin.“
„Ich halte dich im Gegenteil für sehr tapfer!“
Das Lob tat ihr gut, und sie setzte sich kerzengerade auf. Sie wollte stark sein – so hatte Onkel Frank sie erzogen!
Nun startete der Pilot die Turbinen und steuerte das Flugzeug zur Startbahn. Es war bereits dunkel, und draußen zogen die Lichter des Flughafens vorüber. Ein hübscher Anblick, fand Isabel. Dennoch hätte sie es vorgezogen, allein Zuhause vor dem Fernseher zu sitzen, als Hand in Hand mit einem attraktiven Prinzen in einem
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