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Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Titel: Wie ein Prinz aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa McClone
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Privatjet.
    Nervös stemmte sie die Füße fest in den Boden.
    „Gleich sind wir in der Luft“, erklärte Nikolas.
    Zur Antwort nickte sie nur ganz kurz, zu mehr war sie einfach nicht imstande.
    Das Flugzeug bremste ab, änderte die Richtung, die Turbinen jaulten auf, und der ganze Jet erbebte, dann raste er auf einmal los. Mit angehaltenem Atem sah Isabel aus dem Fenster. Die Welt jagte an ihr vorüber.
    „Vergiss nicht Luft zu holen“, riet Nikolas ihr und drückte ihr die Hand.
    Diesmal beruhigte seine Berührung sie. Sie atmete tief durch, dann wandte sie sich ihm zu. Ihr Blick fiel auf seinen Mund. Ich würde ihn zu gern küssen, schoss es ihr durch den Kopf. Gleich darauf schloss sie die Augen, schockiert über diesen dummen Gedanken.
    „Isabel, sieh mich an.“
    Gehorsam schlug sie die Augen wieder auf, und ihre Blicke kreuzten sich.
    „Alles ist gut! Solange du bei mir bist, kann dir nichts passieren.“
    Er strahlte so viel Selbstsicherheit und Stärke aus, dass sie ihm beinahe geglaubt hätte. Doch absolute Sicherheit gab es nicht, sonst wären ihre Eltern und Onkel Frank noch am Leben.
    Der Jet vibrierte jetzt, als würde er gleich zerbersten, und die Fliehkraft drückte die Passagiere tief in die Sessel. Dann hob das Flugzeug ab.
    Es stieg steil in die Luft, die Lichter am Boden wurden rasch kleiner, bis sie ganz verschwanden. Dann gab es einen kräftigen Ruck, und Isabel stöhnte erschrocken auf.
    „Das war nur eine Turbulenz, nichts Außergewöhnliches“, erklärte Nikolas gelassen.
    Für Isabel waren allerdings weder der Start noch der Prinz an ihrer Seite normal. Sie hatte sich auf ein Abenteuer eingelassen, das ihr Leben von Grund auf verändern würde.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit war der Steigflug beendet, und die Maschine erreichte ihre Reiseflughöhe.
    „War es schlimm?“, erkundigte sich Nikolas, die Hand noch immer auf ihrer.
    „Nein. Dennoch graut mir vor der Landung!“, erwiderte sie.
    Er schmunzelte. „Die wird viel angenehmer.“
    „Wirklich?“
    „Es liegt an der Zeitverschiebung. Vielleicht verschläfst du unsere Ankunft ja völlig.“
    „Ich glaube nicht, dass ich nach der ganzen Aufregung schlafen kann. In meinem Kopf geht es drunter und drüber.“
    „Versuch es wenigstens. Morgen wird ein anstrengender Tag.“
    „Müssen wir direkt vor Gericht erscheinen?“
    „Das tagt samstags nicht. Aber ich bringe dich aufs Schloss. Meine Eltern wollen dich kennenlernen.“
    „Ich habe noch nie einen König oder eine Königin persönlich getroffen.“
    „Doch. Du kannst dich bloß nicht daran erinnern.“
    „Wie ist dein Vater?“
    „Sehr … königlich.“
    „Du machst mir Angst!“, gestand sie.
    „Er will sich persönlich davon überzeugen, dass es dir gut geht.“ Nikolas drückte ihr erneut die Hand. „Kein Grund zur Sorge!“
    Doch er irrte sich – und wie! Es gab so viel, was sie beunruhigte, und dazu gehörte nicht zuletzt das Kribbeln, das seine Berührung in ihr auslöste, und ihre Entdeckung, dass sie keine Lust hatte, seine Hand jemals wieder loszulassen.

4. KAPITEL
    Das Licht in der Kabine war gedämpft worden, die Motoren brummten gleichmäßig. Nikolas brachte seinen Sessel in Liegeposition und schloss die Augen. Dennoch fand er keine Ruhe, von Schlaf ganz zu schweigen. Zu viel ging ihm durch den Kopf. Seine Gedanken kreisten unaufhörlich um Veronia, Juliana, seinen Vater und insbesondere um die Frau an seiner Seite.
    Sie schlief tief, nachdem sie fast eine Stunde lang gegen den Schlaf angekämpft hatte. Lag es in ihrer Natur, prinzipiell gegen alles aufzubegehren? Ihr Verhalten im Lauf des Tages legte diesen Schluss nahe.
    Kein Zweifel, sie war eine Kämpfernatur! Das ist ihr veronianisches Erbe, dachte er und lächelte bei dem Gedanken, wie energisch sie gegen diese Behauptung protestieren würde. Es lag ihm allerdings fern, sie zu verärgern, denn er war auf ihre Zusammenarbeit angewiesen, um ihre Ehe für nichtig erklären zu lassen.
    Dreiundzwanzig Jahre war er nun schon mit ihr verheiratet, ohne von ihrer Existenz zu ahnen. Sie stellte eine unnötige Komplikation in seinem Leben dar, doch ihre Verhältnisse würden sich dramatisch verbessern, sobald sie ihr Erbe angetreten hatte. Dann konnte sie das Leben führen, das ihre Eltern für sie geplant hatten. Das allein war in seinen Augen alle Mühe wert!
    In Veronia erwartete Isabel ein gewisses Maß an Verantwortung, und sie würde im Rampenlicht stehen. Darauf musste sie gründlich vorbereitet

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