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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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summte!
    Sie hörte, wie Jakes Sporen gegen einen Stein stießen, und wandte den Kopf in diese Richtung. Obwohl sie mit dem Unterhemd bekleidet war, kauerte sie sich sofort tiefer in das taillentiefe Wasser.
    »Du hast mich zu Tode erschreckt«, sagte sie atemlos.
    »Ich? Dich erschreckt? Wo zum Teufel bist du gewesen, und was zum Teufel treibst du da eigentlich?«
    »Ich nehme ein Bad.«
    »Ein Bad!«, zischte er ihr über die Entfernung hinweg zu. Er warf seinen Hut zu Boden und begann, die Schnalle seines Pistolengürtels zu öffnen. »Wenn ich dich in die Finger bekomme …« Er ließ die Drohung über ihr schweben, während er zuerst auf einem, dann auf dem anderen Bein hopste, um sich die Stiefel auszuziehen. Er schleuderte sie ins hohe Gras, das am Flussufer entlang wuchs.
    Aus Gründen, die keiner von ihnen hätte erklären können, flüsterten sie. »Warum bist du so wütend auf mich? Ich bin doch nicht einfach in die Nacht hinausgeritten wie die Jungens. Hast du sie bestraft?«
    »Ja. Jetzt bist du an der Reihe.«
    »Warum?«
    »Du hast mir nicht gehorcht. Ich hatte dir doch gesagt, du sollst im Lager bleiben. Was zum Teufel hast du da draußen gemacht, bist geritten wie bei einer Kavallerieattacke und … Wo hast du die Pistole her?«, wollte er wissen.
    »Mein Papa hat mir die Pistole zum sechzehnten Geburtstag geschenkt, und ich konnte dir nicht gehorchen, Jake. Lee und Micah waren in Schwierigkeiten. Hast du etwa erwartet, dass ich hierbleibe und Däumchen drehe? Ich dachte, ich könnte helfen, und das habe ich auch getan. Sie sind sicher davongekommen.«
    Ungeduldig fummelte er an den Knöpfen seines Hemdes herum. Als sie seinen ungeschickten Fingern nicht folgen wollten, begann er, an ihnen zu reißen. »Warum bist du nicht mit uns zum Lager zurückgeritten? Wir kamen zurück, und du warst nirgends zu finden.«
    »Ich hatte ungefähr ein Kilo Staub geschluckt. Mir war heiß, ich war verschwitzt und wollte baden. Was macht das schon aus?«
    »Ich werde dir sagen, was das ausmacht.« Er hatte sein Hemd fertig aufgeknöpft. Jetzt zwängte er sich heraus, knüllte es zusammen und schmiss es zu Boden. »Hast du nicht gehört, wie ich dich gerufen habe?«
    »Nein. Ich habe mir auch die Haare gewaschen. Ich habe meinen Kopf einige Male untergetaucht.«
    Er kam ins Wasser. Instinktiv trat Banner den Rückzug an. »Während du hier deinen Kopf untergetaucht und ein angenehmes, kühles Bad genommen hast«, er spie die Worte förmlich aus, »habe ich wie ein Wahnsinniger die Gegend nach deiner Leiche abgesucht.«
    »Meiner Leiche?«
    »Ich dachte, du seist erschossen worden! Niemand hatte dich, seit wir ins Lager geritten sind, gesehen, niemand erinnerte sich daran, dich nach deiner kleinen Stuntnummer an der Schlucht gesehen zu haben.«
    »Und du dachtest, ich sei erschossen worden? Dieser Farmer könnte ja nicht einmal seine eigene Scheune treffen.«
    »Er hätte ja auch einmal Glück haben können. Du hast dich, verdammt noch mal, zur Zielscheibe gemacht. Du hättest umgebracht werden können.«
    »Sei nicht so enttäuscht, dass es nicht geschehen ist. Und bleib weg von mir, Jake Langston«, sagte sie und streckte eine Hand aus, um ihn abzuwehren.
    Wasser zog an seiner Hose, als er durch das Flüsschen watete. Er schritt stetig und unbeirrt vorwärts, als befände er sich auf trockenem Boden. Er war fest entschlossen, sein Ziel zu erreichen. Das unerschütterliche Glühen in seinem Blick verriet ihr das.
    »Ich verpasse dir jetzt die Tracht Prügel, die du verdienst. Und ich glaube, Ross würde mich unterstützen!«
    »O nein, das tust du nicht!« Sie drehte sich um und begann, zum gegenüberliegenden Ufer zu preschen. Auf dem weichen Schlamm rutschte sie aus und ging gebückt, halb auf allen vieren kriechend, vorwärts, bis sie festeren Grund erreichte. Beinahe hatte sie das grasbewachsene Ufer erreicht, als ihr Fußgelenk mit eisernem Griff gepackt wurde.
    Leise schrie sie auf und begann, das Ufer hochzuklettern. Aber Jake war direkt hinter ihr und machte ihre Bemühungen, ihm zu entkommen, zunichte. Schließlich fiel sie, schwer atmend, mit dem Gesicht nach unten in das tiefe Gras. Er kroch über sie, packte sie an den Schultern und drehte sie um.
    Der keuchende Atem des einen war das Echo des anderen. Er schaute hinab in ihr Gesicht. Sie erwiderte trotzig seinen wütenden Blick.
    »Ich hatte dir zu deinem eigenen Besten gesagt, du sollst im Lager bleiben, Banner. Du hättest getötet werden

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