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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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interessiert?«
    Jake schüttelte den Kopf. »Die sind besser für Südtexas geeignet. Ich will für den Anfang bei der Herefordrasse bleiben.«
    »Sehr gut. Sind wir dann so weit, dass wir den Kaufvertrag unterschreiben können?«, fragte Mr Culpepper.
    »Es hört sich alles gut an«, meinte Jake, »aber ich möchte das Vieh erst gründlich kontrollieren.« Sein Lächeln war freundlich, aber sein Blick sagte, dass es ihm ernst war.
    Der Händler war verblüfft. Er hatte Jake Langston für einen recht liebenswürdigen Burschen gehalten, aber nur für einen Cowboy. Jetzt zeigte er Züge eines umsichtigen Geschäftsmannes, was Culpepper Bewunderung abnötigte.
    »Selbstverständlich. Sollen wir auf den Viehhof fahren und es besichtigen? Passt es Ihnen jetzt sofort? Wir können meinen Einspänner nehmen.«
    Jake erhob sich. »Das wäre gut.«
    Culpepper rief seinen Angestellten und bat ihn, den Einspänner zum Eingang des Gebäudes bringen zu lassen. Sie gingen gemeinsam nach unten. Jake wandte sich Lee und Micah zu. »Bringt Banner zurück ins Hotel. Es ist nicht nötig, dass wir alle gehen.«
    »Ich komme mit«, sagte Banner.
    Bevor Jake Zeit hatte zu reagieren, hatte Lee schon gesagt: »Banner, du kannst nicht dahin gehen.«
    »Ist Frauen der Zutritt zum Viehhof verboten?«
    »Das ist einfach kein Ort für Frauen, das ist alles«, sagte Micah diplomatisch. »Alles mögliche Gesindel treibt sich da herum.«
    »Ich habe nicht vor, mir das Gesindel anzuschauen. Ich habe vor, mir das Vieh, das ich gekauft habe, anzuschauen.« Sie sah Jake an, und ihr Blick warnte ihn, es ihr nicht zu verbieten.
    »Geht schon, Jungs«, sagte er zu den jungen Männern. »Bis später.«
    Jake nahm Banners Arm und führte sie auf den Bürgersteig hinaus, wo Culpepper am Einspänner wartete. Er bemerkte, dass Lee und Micah ohne Banner davongingen und wandte sich Jake zu. »Fährt die junge Dame mit uns?«, fragte er unsicher.
    »Ja, die junge Dame fährt mit uns«, sagte Jake grimmig, als er ihr in den Wagen half. Er hoffte nur, dass er nicht, bevor der Tag vorüber war, jemanden umbringen musste, weil er zudringlich zu ihr wurde.
    Es stellte sich jedoch heraus, dass sie ihr Geschäft ohne Zwischenfälle beenden konnten. Banner war von dem Vieh mit den weißen Köpfen begeistert. Ihr lockiges rötliches Fell glänzte in der Sonne. Sie verliebte sich in jede einzelne Kuh, um den Bullen schlug sie jedoch einen großen Bogen.
    »Das sind Zuchtrinder, Banner«, sagte Jake und lächelte, als sie eine Kuh zwischen den weit auseinanderstehenden Augen tätschelte, »keine Schmusetiere.«
    »Ich weiß. Aber sie gehören mir, und ich werde jeder einen Namen geben.«
    Er lachte nachsichtig. Der Kaufvertrag steckte sicher in seiner Tasche. Ross wäre sicher erfreut über den Handel. Von der Eisenbahn gab es gute Nachrichten. Man erwartete, dass der Streik um Mitternacht endete. Jake hatte bereits Vereinbarungen getroffen, dass ihre Herde im ersten Zug nach Larsen in Viehwaggons verladen würde.
    Er fühlte sich genauso unbeschwert wie Banner, packte sie um die Taille und hob sie in die Luft. »Na, Banner, mein Mädchen, jetzt haben wir eine Herde!«
    »Und das ist erst der Anfang, Jake, erst der Anfang.«
    »Darauf kannst du wetten!«
    »Ich habe vorhin die Luft angehalten«, erzählte sie aufgeregt. »Ich wusste nicht, ob Mr Culpepper dein endgültiges Angebot akzeptieren würde oder nicht. Du warst wunderbar! Du saßt da, so ruhig und gefasst. Am liebsten hätte ich dir gegen das Schienbein getreten, weil du so hart verhandelt hast.«
    Sie jauchzte, als er sie trotz der befremdeten Blicke, die ihnen zugeworfen wurden, herumwirbelte. »Ich bin ein toller Geschäftsmann, wusstest du das nicht?«
    Als er sie wieder auf die Füße gestellt hatte, ließ er sie nicht los, sondern ließ seine Hand um ihre schmale Taille ruhen. Und sie nahm ihre Hände nicht von seinen Schultern. Er blickte in ihr sonnenbeschienenes Gesicht. Ihre Wimpern schillerten im Licht, als sie wegen der Sonnenstrahlen blinzelte. Er konnte jede einzelne Sommersprosse, die über Nase und Wangenknochen verteilt waren, aufzählen.
    Die heiße, staubige, stinkende Atmosphäre des Viehhofes hätte in diesem Moment das Paradies sein können, und er bezweifelte, dass er sich hätte besser fühlen können als gerade jetzt. Wenn er in Banners erwartungsvolles Gesicht schaute, fühlte er sich nicht alt, müde und zynisch, sondern jung, voller Energie und Ehrgeiz. Er fühlte sich wohl in seiner

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