Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)
warm. Die harten Linien um seinen Mund wurden sichtbar weicher. Er kniete sich vor dem Schaukelstuhl auf ein Knie und legte seine Hände auf ihre, ohne daran zu denken, dass er immer noch seine Arbeitslederhandschuhe trug.
Er schüttelte leicht den Kopf und lachte leise in sich hinein.
»Wenn ich dich nicht liebte, warum zum Teufel würde ich mir dann dein Verhalten so ruhig gefallen lassen?«
Sie kämpfte gegen ein Lächeln an – und verlor. »Wenn es nur um den Antrag ginge, hätte ich den von Grady akzeptieren sollen. Seiner war viel romantischer und schmeichelhafter.« Sie bückte sich und hob seinen Hut auf. Sie kämmte mit den Fingern durch sein Haar, das weiß wie Mondlicht war. »Er machte mir den Hof mit Blumen und Süßigkeiten und sagte mir, wie hübsch ich sei. Er sagte, Gott habe den Himmel eines Engels beraubt, als er mich zur Erde sandte.«
Jake war skeptisch. »Dieses Arschloch hat das alles gesagt?«
»Etwas in der Art.«
Er betrachtete ihr Gesicht eingehend. Er packte den Mittelfinger seines Handschuhs mit den Zähnen und zog ihn ab, dann legte er seine Hand an ihre bleiche Wange. Als er sprach, zitterte seine Stimme vor Erregung.
»Du weißt, dass ich dich schön finde. Du bist mehr Frau, als ich es verdiene. Ich liebe es, das Bett mir dir zu teilen. Zum ersten Mal in meinem Leben bedeutet mir das etwas. Ich möchte jeden Abend mit dir schlafen gehen und neben dir aufwachen. Ich möchte sehen, wie du mein Baby stillst.«
Er beugte sich vor und küsste zart ihre Brust, dann presste er sein Gesicht in die weiche Fülle. Er bewegte seinen Kopf abwärts und liebkoste ihren Schoß. »Ich konnte es erst nicht glauben, als der Arzt es mir sagte. Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren, dass ich überhaupt nicht an das Baby denken konnte. Aber später, als ich an deinem Bett saß, während du schliefst, habe ich an es gedacht, und mir wurde so warm ums Herz, dass ich am liebsten geweint hätte.
Ich hätte nie gedacht, dass ich selbst ein Kind bekommen würde. Ich hoffe, dass es nach Luke schlägt, wenn es ein Junge wird. Und wenn es ein Mädchen wird, also dann bringe ich jeden Hurensohn um, der ihm antut, was ich dir angetan habe.« Er küsste ihren Bauch sehnsüchtig, dann hob er den Blick zu ihrem Gesicht.
»Ich bin nicht aus dem Stoff, aus dem gute Ehemänner sind, Banner. Ich kann dir nichts bieten. Aber ich bin bereit, mich abzurackern, um aus dieser Ranch für uns und unser Baby etwas zu machen. Wenn du bereit bist, einen alten Herumtreiber unter diesen Bedingungen zu heiraten, bist du, bevor die Sonne untergeht, Mrs Jacob Langston.«
Seine Worte waren wie Poesie. Sie drangen in Banners Ohren wie der Text des süßesten Liebesliedes. Sie sollte ihn jetzt sofort heiraten, damit er keine Zeit mehr hatte, es sich anders zu überlegen, aber ihr Stolz ließ das nicht zu.
»Du heiratest mich doch nicht nur wegen des Babys, oder? Ich will nicht, dass mir an einem kalten Winterabend ein Märtyrer am Kamin gegenübersitzt, Jake, der unglücklich ist, weil er nicht mit seinen Cowboyfreunden auf Sauftour gehen kann.«
»Kennst du irgendeinen Mann, der lieber mit seinen Cowboyfreunden trinken geht als mit Banner Coleman ins Bett?« Seine neckenden Worte glätteten ihre gerunzelte Stirn, aber er antwortete ihr dennoch ernsthaft: »Nein, Banner. Es ist nicht nur wegen des Babys.«
Er senkte den Kopf mit einer zu Herzen gehenden Schüchternheit. »Um die Wahrheit zu sagen, ich bin froh, dass ich das Baby als Ausrede habe, um dich zu heiraten. Ich hatte schon früher darüber nachgedacht, aber es erschien mir unmöglich,«
Sie glitt aus dem Sessel und sank auf die Knie, sodass sie mit ihm auf der Veranda kniete. »Jake, ich liebe dich so sehr.«
Sie küssten einander, zunächst sachte, um ihre Waffenruhe zu erproben. Dann drängte die Begierde, die ein allgegenwärtiger, lebendiger und wichtiger Teil ihres Lebens zu sein schien, sie, ihre Münder voller Glut zu verschmelzen.
Als Jake sich schließlich losriss, lächelte er sie an. »Geh und tu, was eine Braut vor der Hochzeit zu erledigen hat. Ich sage den Männern, dass wir in die Stadt fahren.«
»Wie viel Zeit habe ich?«
»Eine halbe Stunde.«
Banner flitzte ins Haus, um sich zu waschen und anzuziehen. Während sie ihr Haar kämmte, wurde ihr bewusst, dass er nicht wirklich bekannt hatte, sie zu lieben.
»Wo fahren wir hin?«
»Würden Sie bitte hübsch sitzen bleiben, Mrs Langston? Ich möchte Ihnen etwas zeigen.« Sie saßen im Wagen.
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