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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Teller füllte, fragte sie ihn, was er gekauft hatte. Beim Essen unterhielten sie sich über Ranchangelegenheiten. Das Essen war köstlich. Banner ließ seinen Teller nie leer werden, sondern bediente ihn ständig. Sie war so frech wie eh und je, neckte ihn und war fröhlich, aber er stellte einen neuen Zug an ihr fest, der ihn faszinierte: Sie war sanfter und weiblicher.
    Jake war von ihrem Mund, während sie aß, wie hypnotisiert. Ihre Hände bewegten sich anmutig, wenn sie ihre Serviette an die Lippen führte und sie abtupfte und anschließend wieder auf ihrem Schoß ausbreitete. Grüne und goldene Lichter flackerten in ihren Augen, jedes Mal wenn die Lampendochte zitterten. Eine rabenschwarze Locke kringelte sich neckisch an der Seite ihres Halses.
    Die breite Passe ihres Kleides reichte von den Schultern quer über die Schulterblätter und vorn über die Wölbungen ihrer Brust. Der Saum war mit zweieinhalb Zentimeter breiter Baumwollspitze eingefasst, die sich bei jeder Bewegung aufbauschte.
    Jake konnte die Augen nicht von dieser Spitze lassen. Oder von der Form ihrer Lippen, der Farbe ihrer Augen, der Wölbung ihrer Wangen, der Struktur ihrer Haare. Sie nahm ihn völlig gefangen.
    Es war die angenehmste Mahlzeit, die sie miteinander verbracht hatten, vielleicht sogar die angenehmste Mahlzeit in Jakes Leben. Er bedauerte, dass sie so bald beendet sein würde. Banner war einfach so verdammt gut anzuschauen. Wahrscheinlich genoss er es deshalb so sehr, sie zu betrachten, weil sie ihn an Lydia erinnerte. Und doch …
    »Bist du fertig, Jake?«
    Er legte die Hände auf den Bauch. »Ich könnte keinen Bissen mehr herunterbringen.«
    »Vielleicht noch eine Tasse Kaffee?«
    Er lächelte. »Eine halbe vielleicht noch.«
    Sie trug ihr Geschirr zur Spüle und kam dann mit der Kaffeekanne zurück. Sie füllte seine Tasse und lächelte ihn an, als er »Puh!«, sagte.
    »Du bist vielleicht durstiger, als du denkst.«
    Er brach seine Hauptregel und blickte sie an. Sie schaute auf ihn nieder. Bildete er sich das nur ein, oder hielt sie die Arme länger als üblich in diesem seltsamen Winkel ausgestreckt? Das ermöglichte ihm einen ungehinderten Blick auf ihre Brüste. Sie füllten das Oberteil ihres Kleides prall aus.
    Verdammt! Sein Geschlecht begann sich zu regen und unterhalb seines Gürtels anzuschwellen. Rasch senkte er den Blick.
    Als sie sich wieder ihm gegenüber hinsetzte und schluckweise ihren Kaffee trank, hielt er entschlossen seinen Blick von ihr fern. Schweigend tranken sie ihren Kaffee. Dann stemmte Banner ihren Ellenbogen auf den Tisch und stützte ihr Kinn in die Hände. Es wirkte, als sei ihr Gesicht von den Händen eingerahmt und sie wolle es ihm darbieten.
    »Du hast solch ein Glück, so eine große Familie zu haben, Jake.«
    Das Thema überraschte ihn, erleichterte ihn aber auch. Das gewichtige Schweigen hatte ihn bedrückt, er wollte aber nicht über sie beide reden. Oder mit ihr streiten, nachdem sie sich mit dem Essen so viel Mühe gemacht hatte. »Ja. Aber du weißt ja, dass ich viele Geschwister und auch Pa verloren habe.«
    »Ich weiß.« Sie seufzte und lächelte ihn traurig an. »Ma hat mir Geschichten über jeden von euch erzählt, die Streiche, die ihr beim Siedlerzug gespielt habt. Da hast du ja meine Eltern kennengelernt.«
    »Ja.« Er trank einen Schluck Kaffee.
    »Erzähl mir davon.«
    Er setzte seine Tasse ab. »Wovon?«
    »Wie es gekommen ist, dass du mit Mama und Papa so gut befreundet bist.«
    »Also, Ross hat mich angeheuert, ihm bei den Pferden zu helfen. Er hatte fünf Stuten und einen Hengst, Lucky. Das war das schönste Pferd, das ich je gesehen habe.«
    »Ich kann mich noch an ihn erinnern. Er musste erschossen werden, als ich etwa fünf war. Mama hat tagelang geweint. Die meisten Pferde auf River Bend sind Abkömmlinge von Lucky.« Sie faltete ihre Serviette und faltete sie dann noch einmal zu einem Dreieck. »Und Mama? Wann hast du sie kennengelernt?«
    Worauf wollte sie hinaus, fragte Jake sich. Wieso dieses plötzliche Interesse an der Vergangenheit? Er wusste, dass Ross und Lydia einige Aspekte ihrer Vergangenheit vor ihren Kindern verborgen gehalten hatten, und er war, zum Teufel noch mal, nicht derjenige, der irgendwelche Geheimnisse ausplauderte.
    Er antwortete ihr mit sorgfältig gewählten Worten. »Mein Bruder Luke und ich fanden sie im Wald. Sie hatte sich verirrt. Wir brachten sie zu Ma. Ungefähr zu der Zeit starb Ross’ Frau bei der Geburt von Lee. Ma nahm Lydia mit

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