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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Party heute Abend nicht.«
    »An einem Samstagabend tue ich, verdammt noch mal, was mir passt.«
    Sie konnte das Schnauben der Pferde direkt hinter der Tür hören, deshalb sprach auch sie leise und angespannt. »Es ist mir völlig egal, was du an irgendeinem anderen Samstagabend tust, aber heute wirst du auf diese Party gehen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil es seltsam aussehen würde, wenn du nicht dort bist, und ich will nicht, dass irgendjemand glaubt, zwischen uns stimmt etwas nicht – deshalb.«
    Er starrte sie lange mit einem harten Blick an, den Mund hatte er zu einer geraden, schmalen Linie zusammengepresst. Über die Schulter sagte er zu den Männern: »Reitet schon voraus. Banner muss sich noch über etwas Geschäftliches mit mir unterhalten.«
    Die drei Männer murmelten Auf Wiedersehen. Jake wartete, bis sie vom Hof geritten waren, bevor er sich wieder Banner zuwandte. »Zwischen uns stimmt tatsächlich etwas nicht.«
    Ihr Blick glitt von seinem Gesicht zum Halstuch, das er umgebunden hatte. Stets trug er eines, wie jeder Cowboy, aber Jake stand es ausgezeichnet, selbst wenn es mit Staub bedeckt war, so wie jetzt. »Du meinst den Abend neulich«, sagte sie leise.
    »Ich meine alles. Das erste Mal in der Scheune und der Abend neulich und all die anderen Male zwischendurch, wenn wir …«
    Er brach ab, und sie blickte ihm wieder in die Augen. »Wenn wir was?«
    Jetzt wandte Jake den Blick ab. Tagelang hatte er sich immer wieder verflucht, weil er sich auf einen so gefährlichen Flirt eingelassen hatte. Er tanzte mit brennenden Fackeln um eine Dynamitstange herum und lief Gefahr, dass sie in seinem Gesicht explodierte.
    Was hätte Lydia wohl gedacht, wenn sie ihre Tochter in seinen Armen gefunden hätte? Diese Frage hatte ihn die ganze Woche über verfolgt. Entsetzt hätte sie die Hände hochgeworfen. Oh, er wusste, Lydia liebte ihn wie einen Bruder, würde ihm alles geben, um das er bitten würde, solange es in ihrer Macht läge. Das würde sie für jeden Langston tun.
    Aber sie liebte ihn nicht als Schwiegersohn. Als ihr Freund und Ross’ Freund war er ganz in Ordnung, aber als Gefährte für ihre Tochter? Nein. Jake machte sich nichts vor. Banner war ihre Prinzessin, und er war so weit davon entfernt, ein Prinz zu sein, wie nur möglich.
    Und wenn Ross ihn je dabei erwischen würde, wie er Banner küsste, wäre Lydias Entrüstung noch vergleichsweise harmlos gegen seine Reaktion. Auf der Stelle würde Ross ihn umbringen. Denn er wusste, welchen Ruf Jake in Bezug auf Frauen hatte. Zum Teufel, er hatte Ross sogar selbst von einigen seiner wilderen Heldentaten erzählt. Nachts, bei Whisky und Zigarren, hatten sie über seine Eskapaden mit dem anderen Geschlecht gelacht. Je betrunkener sie wurden, desto zotiger wurden die Geschichten.
    »Dieser feine Schwanz, auf den du so stolz bist, wird dir eines Tages noch abfallen, wenn du ihm nicht etwas Ruhe gönnst«, hatte Ross eines Nachts gesagt und sich die Lachtränen aus den Augen gewischt.
    »Gott gewähre mir den Tod durch Erschöpfung«, hatte Jake mit einem dämlichen Grinsen auf dem Gesicht erwidert.
    Damals hatte Ross das alles außerordentlich amüsant gefunden, aber seine Ansicht über Jakes Ruf würde sich drastisch ändern, wenn es um Banner ging. Würde er wollen, dass Jakes hurenbefleckte Hände seine Tochter berührten? Zum Teufel, nein. Er musste entweder verrückt oder nicht bei Verstand sein, wenn er Jake nicht erschoss.
    Das Klügste wäre es, einen Strich zu ziehen, Auf Wiedersehen zu sagen, Stormy zu satteln, davonzureiten und erst wiederzukommen, wenn er hörte, dass Banner verheiratet war.
    Aber das konnte er nicht über sich bringen.
    Dieser Ort hier war ihm bereits unter die Haut gegangen. Er liebte jeden Tropfen Schweiß, den er ihn gekostet hatte. Er hatte Visionen, wie diese Ranch genauso großartig werden würde wie River Bend. Er wollte Teil dieses Ganzen sein. In seinem Leben musste er für etwas die Verantwortung tragen. Er wollte diesen Job zu Ende führen.
    Seit er Clancey Russell getötet hatte, war er vor der Verantwortung davongelaufen. Aber es war keine Art und Weise für einen Mann zu leben, indem er Pflichten scheute und sich von allem, das bedeutungsvoll war, fernhielt. Er hatte eine Chance bekommen – vielleicht seine letzte –, um sich selbst zu beweisen, dass etwas in seinem Leben klappte. Er musste es einfach tun.
    Aber wie konnte er sich von dem Mädchen fernhalten? Besonders wenn sie, so wie jetzt, zu ihm

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