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Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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kalt.«
    »Kein Wunder. Wenn Sie hier fast nackt herumrennen«, alberte er. Nahm ihr gnädig das Glas Milch und den Teller aus der Hand. Hastig griff sie nach dem Badetuch und umklammerte
es energisch mit der Faust, die sie ihm liebend gern und mit wachsender Begeisterung in sein grinsendes Gesicht gedonnert hätte.
    »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, Mr. Rivington. Ich bin gleich zurück, und dann möchte ich erfahren, weshalb um alles in der Welt Sie hergekommen sind.«
    »An Ihrer Stelle wäre ich ein bisschen netter zu mir«, warnte er. »Sie haben immerhin noch eine ganze Menge Stufen vor sich. Und das Handtuch ist nicht gerade lang. Ich kann ein Gentleman sein und mich umdrehen, ich kann mich aber auch unten an die Trep…«
    »Verzeihen Sie, Mr. Rivington, aber ich möchte mich repräsentativer anziehen, bevor ich mit meinem Arbeitgeber diskutiere«, versetzte sie mit zuckersüßer Stimme.
    »Selbstverständlich, Mrs. Parrish. Ich warte in der Küche auf Sie.«
    »Bin gleich zurück.« Sie verschwendete keinen weiteren Blick darauf, ob er sich tatsächlich an die Treppe stellte – sie mochte es auch gar nicht so genau wissen –, und stürzte die Stufen hinauf in ihr Schlafzimmer.
    Mit zitternden Fingern glitt sie in Jeans, streifte ein Sweatshirt über. In den Bergen waren die Nächte kühler.
    Was machte er hier? Wieso hatte er ihr nicht geschrieben, dass er herkommen würde? Sie riss sich das Handtuch vom Kopf und bürstete ihr Haar aus. Noch leicht feucht schmiegte es sich in sanften Wellen um ihre Schultern. Sie nahm sich nicht die Zeit, es trockenzuföhnen. Sie wollte Drake sehen  – aber natürlich nur um zu erfahren, weshalb er gekommen war, rechtfertigte sie ihr Eiltempo.
    Auf wackligen Beinen stakste sie die Stufen hinunter. Als
sie die Küche betrat, war er gerade dabei, Eier aufzuschlagen. Es duftete nach frisch aufgebrühtem Kaffee, im Toaster steckten zwei Scheiben Weißbrot. Seine Jacke und sein Hut hingen ordentlich an Haken hinter der Tür.
    »Ich sterbe fast vor Hunger. Das Essen im Flugzeug war ungenießbar, und von Albuquerque aus bin ich ohne Pause durchgefahren bis Whispers. Möchten Sie auch etwas?«
    »Das können Sie laut sagen. Ich möchte wissen, weswegen Sie hergekommen sind.«
    Er ließ das locker gebackene Rührei aus der beschichteten Pfanne auf einen angewärmten Teller gleiten. Stemmte die Hände in die schlanken Hüften, musterte sie sekundenlang und glitt an ihr vorbei in den Wohnraum. Lauri folgte ihm aufgebracht, ihre Miene ein einziges Fragezeichen.
    Er schlenderte zur Eingangstür, öffnete sie und trat ins Freie. Nach einem Blick auf die Hausmauer murmelte er:
    »403. Ich hab mich also nicht getäuscht. Das ist mein Haus.« Er kehrte zurück, schloss ab und stapfte in die Küche. Ignorierte ihren vernichtenden Blick.
    »Ha, ha, sehr lustig«, zischte sie, während sie ihm folgte.
    »Finde ich auch«, warf er ihr über die Schulter zu, unterdes öffnete er die Kühlschranktür. »Haben wir noch Käse?«
    »Wir ?«, fragte sie betont.
    »Also gut. Haben Sie noch Käse im Haus, Mrs. Parrish?«
    Sie wich seinem spöttischen Blick aus, der sie über die Kühlschranktür hinweg fixierte. »Im untersten Schubfach«, murmelte sie mit gesenkten Lidern, indem bemerkte sie ihre nackten Füße. Hatte sie vor lauter Hast etwa vergessen, Schuhe anzuziehen?
    »Wie ist die Erdbeermarmelade?«
    Dieser Typ brachte sie völlig aus dem Konzept. »Was?«, fragte sie gereizt.
    »Wir … pardon, Sie haben Trauben-, Aprikosen- und Erdbeermarmelade. Können Sie mir Erdbeere empfehlen?«
    Das reichte. Lauri riss der Geduldsfaden.
    »Wie wäre es, wenn Sie endlich mit diesem blöden Theater aufhörten und sich mit Ihrem verdammten Teller an den Tisch setzten, damit ich in Ruhe mit Ihnen reden kann.«
    Nervös trat sie von einem Fuß auf den anderen, verschränkte die Arme vor der Brust. Um schlagartig festzustellen, dass sie es in ihrer Hektik versäumt hatte, einen BH anzuziehen.
    »Okay, okay«, sagte er beschwichtigend und stellte den Teller auf den Tisch. »Bei den Wahlen zur Miss Charming haben Sie sicher immer den letzten Platz belegt, stimmt’s?« Er goss sich Kaffee ein und fragte sie augenzwinkernd, ob sie auch einen wollte. Sie schüttelte den Kopf.
    Er setzte sich, schlang hungrig das Essen hinunter und machte keinerlei Anstalten, ein Gespräch anzufangen. Sie glitt zu dem Stuhl auf der anderen Seite des Tisches und nahm energisch Platz.
    Keine Reaktion. Er würdigte sie keines

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