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Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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noch einmal.
    »Drake, Drake« stammelte sie und schob ihn widerstrebend von sich. »Nein.«
    Sein Blick entrückt vor Leidenschaft, begriff er zunächst nicht, dass sie sich ihm körperlich entzog.
    »Was ist denn los?«, fragte er, verdutzt über ihren plötzlichen Stimmungsumschwung.
    Sie stolperte zurück, drehte sich um und knöpfte ungeschickt ihr T-Shirt zu. »Ich kann nicht … Ich möchte nicht mit dir schlafen«, sagte sie matt. Und hätte sich treten mögen, dass ihr das vertrauliche Du ganz selbstverständlich über die Lippen ging.
    »Von wegen.« Er griff nach ihr. Sie wich ihm aus und streckte abwehrend die Hände aus. »Rühr mich ja nicht mehr an. Das meine ich ernst«, fauchte sie.
    Seine Augen glitzerten wie Eiskristalle auf grünem Moos. Jetzt kapierte er. »Ich auch«, knurrte er. »Du willst mich doch genauso wie ich dich.«
    »Nein, ganz bestimmt nicht«, versetzte sie aufgebracht.
    »Dein Körper vermittelt mir etwas anderes, Lauri«, sagte er mühsam gefasst. »Meinst du, ich spüre nicht, wie sehr du mich begehrst? Meine Hände haben dich sinnlich erregt, und mein Mund kann noch eine ganze Menge mehr für dich tun.«
    »Nein …«
    »Und ich möchte mehr für dich tun. Ich möchte alles ausprobieren. Ich möchte …«
    »Sex!«, unterbrach sie ihn schroff, in der Hoffnung, seine verbale Verführungstaktik abzublocken. »Was glaubst du eigentlich? Meinst du, ich würde mich dir lustvoll hingeben können, nachdem du keinen Zweifel daran gelassen hast, dass Frauen für dich lediglich Sexobjekte sind?« Sie atmete mehrmals tief durch.
    »Ich sagte lediglich, ich will keine emotionalen Verstrickungen. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich eine schöne und begehrenswerte Frau nicht zärtlich lieben möchte.«
    »Lieben!«, entrüstete sie sich. »Du hast gesagt, du liebst deine Frau …«
    »Lass meine Frau da raus«, schnaubte er.
    Er reagierte so heftig, dass Lauri einen Schritt zurückwich. Na, toll, seufzte sie insgeheim. Besser, sie hätte die Erinnerung an seine verstorbene Frau nicht in diese schäbige Diskussion eingebracht. Das machte sie nur noch wütender, und sie funkelte ihn trotzig an.
    »Ich bin keine von deinen glühenden Verehrerinnen«, zischte sie. »Ich bin deine Angestellte – und ich erwarte, dass du mich als solche respektierst.« Sie hoffte inständig, dass sie selbstbewusster klang, als sie sich fühlte. Wie er dastand, mit seinen zerwühlten Haaren, die Sachen zerknittert von ihren forschenden Händen, hätte sie sich am liebsten in seine Arme gestürzt und ihn angefleht, sie zu küssen, sie zu lieben. Aber das durfte er niemals wissen. Stattdessen musterte sie ihn mit mühsam kontrollierter Miene.
    »In Ordnung, ich hab verstanden«, meinte er scharf. »Doktor Hambrick hat es nicht nötig, jemanden zu seinem Glück zu zwingen, und Drake Rivington erst recht nicht.« Er schnellte herum und steuerte zur Tür. Bevor er hinausging, drehte er sich noch einmal um. »Ach, übrigens. Fühl dich nicht zu sicher«, meinte er mit einem schiefen Grinsen. »Du willst mich, und ich bekomme dich. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    Er schloss die Tür energischer als nötig.

6
    W ie kommt dieses Scheusal dazu, so mit mir umzuspringen , geisterte es immer wieder durch Lauris Hirnwindungen.
    Als sie sich zu Bett begeben hatte, war sie überzeugt gewesen, dass ihr Ärger über Drakes abschließenden Kommentar sich bis zum Morgen verflüchtigt hätte. Aber am nächsten Morgen, nach dem Aufstehen, fand sie das Ganze im Grunde genommen noch brüskierender. Er hatte sie eiskalt erwischt mit seinem Überraschungsbesuch. Charmant, umwerfend gut aussehend, maskulin, war er Frauen gewöhnt, die sich ihm regelrecht an den Hals warfen. Und das machte sie noch rasender.
    Aber er würde bald merken, dass er da bei Lauri Parrish verdammt schief gewickelt wäre. Ehe sie mit Drake Sloan im Bett landete, würde sie lieber in der Hölle Kohlen schippen.
    Ihre Miene grimmig entschlossen, lief sie die Treppe hinunter, strebte in die Küche. Ein flüchtiger Blick in Jennifers Zimmer bestätigte Lauris Vermutung, dass die Kleine schon mit ihrem Vater unterwegs war.
    Sie schob die halbhohen Türen auf, die die Küche von der Essbar trennten, und schlenderte betont unbekümmert in den sonnendurchfluteten Raum. Sie gewahrte ein anheimelnd friedliches Bild, weswegen ihr Ärger langsam verpuffte wie die Luft aus einem prall gefüllten Ballon.
    »Guten Morgen«, rief Drake und wiederholte dies in

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