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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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sich schon bald ändern. Als er von der Kinderleiche und davon gehört hatte, die Sealys könnten irgendetwas damit zu tun haben, wusste er sofort, was er tun musste. Wenn er den Tod des kleinen Mädchens rächte, würde Gott ihm die Schuld für die anderen Opfer erlassen.
    Er klappte sein Plakat zusammen, steckte es unter den Arm und zog sich in eine Gasse zurück. Als er in seinem Apartment ankam, spürte er, wie das Adrenalin durch seine Adern jagte. Der erste Schritt für seine Rache war getan, aber der letzte Schritt lag noch in weiter Ferne.
    Die Entnahme der DNS-Probe verlief so unspektakulär, wie ihr Großvater es gesagt hatte. Mit einem Wattestäbchen entnahm man Olivia Speichel aus dem Mund und machte ein Polaroid-Foto von ihr, notierte Name, Adresse und Geburtsdatum, und dann bedankte man sich bei ihr für ihre Mitarbeit.
    Das Taxi, das Marcus bestellte, wartete wie vereinbart an einem Seiteneingang auf ihn, damit die Journalisten nicht auf ihn aufmerksam werden konnten, wenn er das Gebäude verließ. Er verabschiedete sich rasch von Olivia und ließ sich ins Büro fahren, während sie allein bei Trey blieb.
    Der hatte genug damit zu tun, sie möglichst unbemerkt aus dem Haus zu bringen, so dass er sich keine Gedanken darüber machen wollte, was es heißen würde, in der kommenden halben Stunde mit ihr allein zu sein.
    Olivia dagegen dachte an nichts anderes. Es hatte schon etwas Ironisches an sich, dass ihre größte Angst, sie könnte nicht die wahre Olivia Sealy sein, durch Treys Anwesenheit völlig verdrängt wurde. Sie saß nur schweigend da, während sie es gegen ihren Willen bewunderte, wie er den Labormitarbeitern Vorwürfe machte, dass einer von ihnen die Presse informiert hatte. Obwohl der Mann, mit dem er momentan sprach, die Vorwürfe nachdrücklich von sich wies, gab Trey keine Ruhe.
    “Mir ist egal, ob
Sie
diese Leute angerufen haben oder nicht”, fuhr er den Mann an. “Aber
Sie
haben hier die Leitung, und irgendjemand, der unter Ihnen arbeitet, scheint das Wort Privatsphäre nicht zu kennen!”
    Larry Flood wusste, Trey hatte Recht, doch er konnte ihn nicht leiden, und er war nicht bereit, die Schuld auf sich zu nehmen.
    “Ach, verdammt, Trey, kommen Sie mir doch nicht wie ein Heiliger daher!” entgegnete Flood, dessen Kopf hochrot angelaufen war und der mit dem Finger auf Trey zeigte. “In Ihrer Abteilung wussten genauso viele Leute, dass die Sealys herkommen würden.”
    “Genau da irren Sie sich”, herrschte Trey ihn an. “Und hören Sie endlich auf, mit dem Finger herumzufuchteln, sonst steckt er gleich da, wo es Ihnen gar nicht gefallen wird.”
    Olivia konnte kaum ernst bleiben, als sie sah, wie der Mann die Hand zurückzog und in die Kitteltasche schob.
    “Passen Sie mal auf, Flood. Ich weiß, ich war’s nicht, und wenn Sie nicht meinem Lieutenant unterstellen wollen, er würde Geheimnisse ausplaudern, dann kann es nur jemand aus dem Labor gemacht haben. Mr. Sealy und seine Enkelin helfen dem Police Department lediglich, bestimmte Faktoren auszuschließen. Es wird nicht gegen sie ermittelt, und ich lasse es nicht zu, dass diese Aasgeier da draußen Jagd auf die beiden machen. Ich warne Sie nur dieses eine Mal, Flood. Sie finden heraus, wer die Medien informiert hat, und lassen denjenigen die Konsequenzen spüren. Anderenfalls werde ich davon ausgehen, dass Sie die undichte Stelle sind, und dann sind Sie dran, das verspreche ich Ihnen höchstpersönlich.”
    Floods Gesicht war noch eine Spur röter geworden, und der Wunsch, Bonney auf der Stelle eine runterzuhauen, war fast übermächtig. Doch er konnte nicht diese Frau ignorieren, die im Flur saß und sie beide beobachtete. Die Sealys hatten großen Einfluss in der Stadt, und er wollte nicht seinen Job verlieren, nur weil die Medien die Ankunft der beiden zu einem wichtigen Ereignis aufblasen mussten.
    “Tut mir Leid”, murmelte er schließlich. “Ich sorge dafür, dass so etwas nicht wieder vorkommt.”
    Trey zeigte auf Olivia. “Sagen Sie ihr das. Sie hat unter dieser Meute zu leiden. Und sagen Sie ihr, sie soll sich nicht von der Stelle rühren, ich bin gleich wieder da.” Darauf ging er los und verschwand hinter einer Ecke.
    Larry Flood atmete tief durch, setzte ein Lächeln auf und wandte sich dann Olivia zu. “Miss Sealy, mein Name ist Larry Flood, ich bin der Laborleiter. Ich möchte mich für diesen Fauxpas entschuldigen und werde herausfinden, wer die Medien informiert hat, und denjenigen zur Rechenschaft

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