Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein Wolf in der Nacht

Wie ein Wolf in der Nacht

Titel: Wie ein Wolf in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
passiert, ist es eine Sau …“ Cash wusste, wie schnell Sammy nicht ganz salonfähige Ausdrücke aufsaugte, „…eine ganz schöne Plackerei, es wieder richtig herum zu drehen. Wie auch immer, ich hatte alle Hände voll zu tun mit dem Boot, während Lexie zeterte, dass einem die Haare zu Berge standen. Und …“
    Beide hörten das Telefon im anderen Zimmer klingeln.
    "Schon gut, heb ruhig ab. Aber komm dann wieder, und erzähl mir den Rest noch mal", bettelte Sammy.
    "Gut. Ich bin gleich wieder da."
    Cash eilte an den nächsten Apparat, der sich in seinem Schlafzimmer befand. Doch kaum hörte er, wer dran war, da wünschte er, er hätte nicht abgenommen.
    "Hannah. Du hast seit Monaten nicht angerufen." Er setzte sich gar nicht erst auf sein Bett.
    Sobald er die Stimme seiner Schwester hörte, fing er an, nervös auf und ab zu gehen. "Und wie geht es dir?"
    fragte er kühl.
    "Gut. Ich hätte vorher angerufen, aber ich war krank."
    "Aha." Er hätte ihr sein Mitgefühl ausgedrückt, wenn er diese Ausrede nicht schon etwa ein Dutzend Mal vorher gehört hätte. "Wo bist du?"
    „Im Moment in Houston."
    "Ach ja?" Das letzte Mal war es Durango gewesen, und davor Lararnie. "Du fährst immer weiter nach Süden."
    "Weil es wärmer ist und billiger zu heizen. Aber noch wichtiger ist, dass ich dort Arbeit gefunden habe", sagte sie abrupt, als ob sie das Gefühl hätte, sich verteidigen zu müssen.
    "Wie geht es ihm?"
    "Sammy liegt im Bett, aber er ist noch wach. Sag bloß, dass du mit ihm reden willst."
    "Wenn du schon wieder damit anfangen willst …“
    "Nein, nein." Er rieb sich die Stirn. "Ich wollte nur, dass du weißt, Sammy ist nebenan, wenn du mit ihm sprechen willst."
    "Vielleicht in einer Minute. Aber er ist der Grund, warum ich anrufe, Cash. Ich wollte von dir hören, wie es ihm geht. Fehle ich ihm? Ich wette, er erinnert sich gar nicht mehr an mich."
    "Er erinnert sich an dich", antwortete Cash knapp. "Ist alles in Ordnung bei dir? Jobmäßig und so?"
    "Na ja, es gibt immer einen Job. Und dieser hier in Houston sieht nach was Beständigem aus. Ich gehe vielleicht wieder zur Schule."
    "Das wäre gut." Er sagte nicht mehr, weil er den Spruch mit der Schule auch schon x-mal gehört hatte.
    "Du glaubst mir nicht, aber diesmal habe ich mir sogar den Lehrplan besorgt. Und ich habe mich auch mit keinem Mann eingelassen, falls du das denkst. Ich arbeite wirklich daran, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen."
    "Ich wollte dich nicht kritisieren, Hannah. Ich wollte nur wissen, wie es dir geht. Aber wenn du mit Sammy reden willst …“
    "Das ist keine gute Idee", unterbrach sie ihn hastig.
    "Also rufst du nur an, weil du Geld brauchst."
    "Es ist nicht so leicht für mich, Cash. Mit der Arbeit fange ich ja erst an, und in der Stadt bin ich auch neu, also bin ich ein bisschen knapp bei Kasse. Ich wollte dich aber nicht schon wieder anhauen ..."
    "Okay. Hör zu. Ich bringe das Telefon in Sammys Zimmer, damit du mit ihm reden kannst.
    Und danach spreche ich noch mal mit dir." Es war reine Bestechung, aber Cash wusste, dass seine Schwester verstanden hatte. Sie musste mit Sammy sprechen, und sie musste nett zu dem Jungen sein, wenn sie Geld aus ihm, Cash, herausholen wollte.
    Als er in Sammys Zimmer kam, saß der Kleine hellwach da und seine Augen strahlten voller Erwartung im sanften Lampenlicht.
    Cash hielt den Hörer hoch. "Es ist deine Mom. Du brauchst nicht mit ihr zu reden, wenn du nicht willst, Sportsfreund, aber wenn ja ...“
    Sammy war schneller aus dem Bett als eine Rakete.
    Und ob er mit seiner Mom reden wollte!
    Er lebte nur für die wenigen Male im Jahr, wenn Hannah anrief.
    Das Gespräch verlief eine Weile ganz ruhig. Dann stieß Sammy auf einmal seine eigentliche Frage hervor.
    "Kommst du mich bald besuchen, Mom?"
    Cash konnte Hannahs Antwort nicht hören, aber Sammy machte ein langes Gesicht. "Klar, versteh schon", murmelte er tapfer. "He, macht doch nichts. Cash und ich haben hier ganz schön viel zu tun. Männerarbeit, weißt du?"
    Als er fertig war und nachdem Hannah Cash das Versprechen abgenommen hatte, ihr eine großzügige Summe zu schicken, wollte Sammy wieder von dem Segelunterricht mit Lexie hören. Er lachte auch wieder wie vorher, drängte Cash, die Einzelheiten zu wiederholen, genau wie vorher, und konnte es offenbar kaum erwarten, Lexie am nächsten Morgen deswegen zu necken.
    Aber wie Cash schon gefürchtet hatte, sorgte Hannahs Anruf wie auch sonst immer dafür, dass diese Nacht weder er

Weitere Kostenlose Bücher