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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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ehelichen.“
    Sie errötete ein wenig. „Ich gebe zu, dass ich früher andere Träume hegte. Doch inzwischen erhoffe ich mir von der Ehe nur noch Ruhe und Frieden. Ich wünsche mir nichts weiter, als inmitten meiner Bücher leben zu können.“
    „Aber eine junge Dame, die so wohlhabend ist, wie Sie zu sein behaupten, könnte bestimmt …“
    Sie unterbrach ihn. „Ich bin nicht hübsch, und mein Charakter hat bisher all jene abgeschreckt, die Interesse an meinem Geld zeigten. Mein Bruder hat mir immer wieder versichert, dass nur ein wahrhaft verzweifelter Mann bereit wäre, mich zu heiraten.“
    „Tatsächlich?“, murmelte Adam.
    „Allerdings. Ich bin aufbrausend, und es fällt mir schwer, mich anderen unterzuordnen. Daher erschien es mir vernünftig, mir einen Bräutigam zu suchen, der sich meiner Führung anvertraut.“ Ein trauriges Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ich bin gescheitert, nicht wahr? Nie hätte ich gedacht, dass ich mich so in Ihnen täuschen würde. Solange Sie betrunken waren, haben Sie sich sehr … fügsam benommen.“
    Zu ihrer Überraschung brach er in amüsiertes Lachen aus. „Was hatten Sie mit Ihrem fügsamen Gatten vor?“
    „Ich hätte versucht, all seine Wünsche – sofern sie nichts mit mir zu tun haben – zu erfüllen. Im Gegenzug hätte ich von ihm erwartet, dass er mich über mein Erbe selbst verfügen lässt und mich nicht beim Studium meiner Bücher stört.“
    „Mit anderen Worten: Sie hatten gehofft, er würde Sie in Ruhe lassen und sich sein Vergnügen anderswo suchen?“
    Penelope spürte, wie sie errötete, und senkte den Blick. Mit einem Mal schien es sehr heiß im Raum zu sein. „Eine intime Beziehung wollte ich jedenfalls nicht“, erklärte sie trotzig. „Aber ich hätte natürlich auch keine Treue von meinem Gemahl erwartet. Er hätte jede Freiheit haben können. Ich bin nicht geizig. Ich hätte ihm Geld zur Verfügung gestellt, über das er seinen Wünschen gemäß hätte verfügen können – in einem gewissen Rahmen natürlich. Neben dem fest angelegten Kapital verfüge ich über 30.000 Pfund im Jahr. Das Problem ist: Wenn mein Bruder noch lange Zugriff auf mein Erbe hat, wird irgendwann nichts mehr da sein.“
    „Warum sind Sie so sicher, dass Ihr Gatte sich mit weniger zufriedengeben wird als Ihr Bruder?“
    „Man kann gut leben, ohne riesige Summen zu verschwenden.“
    „Und wenn Ihr Gatte nun einmalig 150.000 Pfund benötigte?“
    Sie musste erst einmal tief Luft holen. Einhundertfünfzig tausend? Penelope begann zu rechnen. „Ich könnte diese Summe aufbringen“, erklärte sie schließlich. „Mein jährliches Einkommen würde dadurch deutlich sinken. Aber das wäre nicht so schlimm, da ich daran gewöhnt bin, ein be scheidenes Leben zu führen.“
    Er nickte nachdenklich, erhob sich dann von seinem Stuhl und begann, im Raum auf und ab zu gehen. „Wenn ich Sie recht verstehe, sind Sie bereit, mir 150.000 Pfund zur freien Verfügung geben, wenn ich mich Ihrem Bruder als Ihr rechtmäßig angetrauter Gemahl vorstelle?“
    „Ja. Es geht ja nur um Geld. Um mein Geld, wohlgemerkt, mit dem ich tun und lassen kann, was ich will.“ Sie suchte seinen Blick, weil sie hoffte, seine Augen würden ihr mehr über seinen Charakter und seine wahren Absichten verraten. Was für ein Mensch war er? Er schien so gar nichts mit dem Mann gemein zu haben, dessen Reden vor dem House of Lords sie so beeindruckt hatten. Dies alles war sehr verwirrend. „Tatsächlich würde ich mein Vermögen lieber Ihnen überlassen als meinem Bruder, der mich mit seinem Verhalten sehr verärgert hat. Wenn Sie sich mit meinen Bedingungen einverstanden erklären, können Sie die benötigte Summe von mir bekommen.“
    „Warum sollte ich mich auf irgendwelche Bedingungen einlassen, da ich Ihr Gatte bin? Mit der Eheschließung haben Sie sich vollständig in meine Gewalt begeben. Nun sehen Sie hoffentlich, wie dumm es war, einen Fremden zu heiraten.“
    „Es stimmt …“ Sie seufzte. „Mein Plan hatte gewisse Schwachpunkte. Als wir gestern nach Gretna Green kamen, war ich mir ziemlich sicher, dass ich einen dem Alkohol zugetanen Dummkopf heiraten würde. Ich hoffte, mein Bräutigam würde sich so lange dem Rausch hingeben, bis ich mit meinen Anwälten und Finanzberatern alles zu meiner Zufriedenheit geregelt hätte.“ Sie betrachtete ihn nachdenklich. „Ich habe mich in Ihnen getäuscht. Da ich Ihnen die Heiratsurkunde überlassen habe, bin ich Ihnen auf Gedeih und Verderb

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