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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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nicht weit und nicht für längere Zeit entfernen.
    Während sie im Geiste ihre Flucht plante, zog sie an der Glockenschnur und trat dann ans Fenster, um dort auf eine Reaktion zu warten. Es war gestern Nacht zu dunkel gewesen, um mehr als Schatten zu sehen. Im Licht des Tages entdeckte Sophie, dass der Blick aus ihrem Schlafzimmer auf einen kleinen, aber gut gepflegten Garten ging, komplett mit einem geschotterten Gehweg, mehreren Bänken und einem protzigen, übergroßen Springbrunnen, der dem Anschein nach eine Neuerwerbung war.
    Es klopfte an der Tür, und ein dralles Mädchen mit leuchtend rotem Haar, das zu einem Knoten zurückgebunden war, trat ein. Mit seinen Sommersprossen, den strahlend blauen Augen und ihrem liebenswerten Lächeln sah das Mädchen aus, als gehörte es auf einen dreibeinigen Schemel vor eine Kuh.
    »Guten Morgen, gnädiges Fräulein. Ich hoffe, Sie fühlen sich besser, falls ich das sagen darf.«
    »Natürlich darfst du das, äh …«
    »Penny, gnädiges Fräulein.«
    Penny. Es passte zu ihr. »Vielen Dank, Penny, ich fühle mich viel besser. Wenn es nicht zu viel Mühe macht, könntest du mir ein Bad einlassen und mir etwas zu essen heraufbringen? Ich habe verschlafen und das Frühstück verpasst.«
    »Das ist überhaupt keine Mühe, aber Sie haben das Frühstück nicht verpasst. Es ist erst elf, und das Frühstück wird um viertel vor zwölf serviert.«
    »So spät?«
    »Wir halten uns hier an die städtischen Zeiten.«
    »Oh, richtig, natürlich.« Sie hatte keine Ahnung, wovon das Mädchen sprach, doch sie lächelte dennoch und nahm sich vor, Mrs Summers später über die seltsamen Essgewohnheiten der Londoner zu befragen. Mrs Summers hatte übermäßig viel Zeit darauf verwandt, Sophie in die Gepflogenheiten der feinen Gesellschaft einzuweisen, offensichtlich jedoch einige Dinge übersehen.
    »Ihr Bediensteter hat einen Brief für Sie dagelassen, gnädiges Fräulein.«
    »Bediensteter?«
    »Dieser Chinese, Mr Wang.«
    »Oh, er ist kein Bediensteter, Penny. Er ist mehr ein Freund … eigentlich ein Teil der Familie.«
    Sophie öffnete den Brief, obwohl sie den Inhalt bereits kannte. Mr Wang war abgereist, um Freunde in Wales zu besuchen, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass Mrs Summers und sie selbst gut untergebracht waren. Er würde sie in einigen Monaten wiedersehen.
    »Ich wünschte wirklich, ich hätte mich persönlich von ihm verabschieden können«, seufzte sie.
    »Das lässt sich nicht mehr ändern, gnädiges Fräulein. Mr Wang hat uns nicht erlaubt, Sie zu wecken. Er meinte, Sie müssten sich nach Ihrem Unfall ausruhen.«
    Sophie schnaubte. Mr Wang hatte sich nicht um ihre Gesundheit gesorgt. Er wäre nicht abgereist, wenn ihre schnelle Genesung nicht gewiss gewesen wäre. Zweifellos hatte er eine Szene vermeiden wollen, wie sie sich beim letzten Mal abgespielt hatte, als er zu einem längeren Urlaub aufgebrochen war. Sophie hatte so heftig geweint, dass Mr Wang seinen Besuch lieber verschoben hatte, um Sophie erst einmal wieder zu beruhigen.
    »Ich war dreizehn«, brummte Sophie. »Man sollte meinen, er hätte mir inzwischen verziehen.«
    »Pardon, gnädiges Fräulein?«
    »Nichts, Penny.«
    Sophie nahm sich noch eine weitere Minute Zeit, um den vorübergehenden Verlust ihres Freundes zu betrauern, bevor sie sich ankleidete und auf die Suche nach Mrs Summers und dem Frühstück machte.
    Sie fand Erstere bereits mit Letzterem beschäftigt. Sophie bat um Scones, setzte sich ihrer Gefährtin gegenüber und schenkte sich eine Tasse Tee ein. »Wird Lord Loudor uns heute Morgen Gesellschaft leisten?«
    »Nein«, erwiderte Mrs Summers. »Ich glaube, Seine Lordschaft hatte eine ziemlich lange Nacht und fühlt sich heute Morgen nicht ganz wohl.«
    »Oh, ich hoffe, es ist nichts Ernstes.«
    »Keineswegs.« Mrs Summers nahm einen kleinen Schluck aus ihrer Tasse. »Wie gesagt, er hatte eine lange Nacht … bei
White’s
, einem Herrenklub, mit dem Herzog von Rockeforte und Lord Thurston.«
    »Ich verstehe.« Irgendwie hatte Sophie bei ihrer Korrespondenz den Eindruck gewonnen, dass ihr Cousin nicht zu den Männern gehörte, die dem Alkohol übermäßig zusprachen, doch andererseits konnte man aus einem Brief auch nicht allzu viel über eine andere Person erfahren. Jedenfalls wäre es nett gewesen, wenn er sich aus Rücksicht auf ihre Ankunft nicht so stark betrunken hätte, dass er sie am nächsten Tag nicht mehr geziemend begrüßen konnte.
    »Der Herzog von Rockeforte hat heute

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