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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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natürlich und richtig an. Er hatte sich immer in Julias Gegenwart wohlgefühlt. Und wenn er - falls er - seine tiefsten Gedanken jemals einem Menschen anvertrauen würde, dann nur Julia. Sie würde alles verstehen.
    Sie blickte auf mit einem verlockenden und zugleich scherzhaften Lächeln, das sein Blut in gefährlichen Aufruhr brachte.
    Er hoffte, sie würde dieses Lächeln nicht verlieren, nachdem er mit Russell gesprochen hatte, hatte aber das unbestimmte Gefühl, dass die Auseinandersetzung mit ihm nicht glimpflich enden würde.
    Sie hatte von Russells Treulosigkeit gewusst. Heath hätte dieses Geheimnis lieber mit ins Grab genommen, um ihr Leid und Kränkung zu ersparen. Andererseits war er erleichtert, dass sie es endlich wusste. Hatte diese Erkenntnis ihre Entscheidung beeinflusst, sich ihm hinzugeben? Ihm ihr Herz zu schenken?
    Diese Frage dürfte eigentlich keine Bedeutung haben. Auf seltsam verschlungenen Wegen hatte Russell sie einander wieder zugeführt. In gewisser Weise standen ja beide in seiner Schuld. Russell würde die Situation selbstverständlich nicht aus diesem Blickwinkel sehen. Er würde schäumen vor Wut und nicht bereit sein, Julia kampflos aufzugeben. Aber Heath würde keinen Fußbreit weichen.
    Seine Heirat mit Julia würde zweifellos eine Flut übler Nachrede auslösen. Aber er hatte Schlimmeres durchgestanden.
    Julia hatte sich in seinem Herzen eingenistet, noch ehe die Gräuel des Krieges ihn verhärtet hatten. Sie hatte Fragen in ihm aufgeworfen, auf die er bis heute keine Antwort wusste. Und sie war das Licht in der Finsternis in ihm, gegen die er allein bislang vergeblich angekämpft hatte.
    Er senkte den Blick auf das Buch und hörte schmunzelnd zu, wie Julia ihrer Tante die Briefe vorlas.
    Was hatte Julia gesagt, als sie durch den Wald spazierten?
    Er war so erregt und befangen gewesen, dass er nicht richtig zugehört hatte.
    Aber jetzt entsann er sich. Auch an ihren betörenden Duft, die Wärme ihres Körpers, als sie sich im strömenden Regen an ihn geschmiegt hatte.
    Alles ist wunderschön.
    Seine Finger umklammerten den Umschlag des Buches, das immer noch ungeöffnet auf seinem Schoß lag.
    Julia warf ihm einen Blick zu und zog eine Braue hoch.
    Er lächelte träge und sah, wie sie ihre Unterlippe zwischen die Zähne zog. Er hätte dieses Bild gerne für alle Zukunft festgehalten.
    Hermia räusperte sich vernehmlich. Julia zuckte erschrocken zusammen und las hastig weiter. Sie wirkte so schuldbewusst, dass Heath beinahe laut aufgelacht hätte. Sie waren beide nicht mehr fähig, ihre Gefühle zu verbergen, nicht vor sich selbst und schon gar nicht vor anderen.
    Der Skandal ihrer verbotenen Liebe würde die Gesellschaft erschüttern. Und für Heath waren die Zeiten seines Junggesellenlebens ein für alle Mal vorbei. Nun waren nur noch Drake und Devon im Rennen. Julia war alles, was er begehrte, sein ganzer Lebensinhalt.
    Alles ist wunderschön.
    Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen. Jemand schlug ungeduldig an das Eisentor und riss ihn aus seinen Grübeleien.
    Julia hörte auf zu lesen, als Graysons Jagdhunde anschlugen. Ihr fragender, besorgter Blick suchte ihn. Sie ließ den Brief in ihrer Hand sinken.
    Er trat ans Fenster und sah, wie Hamm und drei andere Diener den Kiesweg entlang zum Tor eilten. Heath fuhr herum und stürmte mit langen Schritten zur Tür.
    „Geh mit Hermia ins Turmzimmer“, befahl er Julia mit ruhiger, fester Stimme.
    Hermia griff nach Julias Hand. „Was ist los, Heath?“
    „Ich schicke Hamm zu euch hinauf. Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Keine Sorge. Graysons Freunde klopfen zu den unmöglichsten Zeiten bei ihm an.“
    Er schob die Frauen in den Flur. „Es ist wahrscheinlich nichts“, beschwichtigte er sie. „Vielleicht nur Drake oder Devon, die im angetrunkenen Zustand solchen Lärm machen.“
    Julia legte den Arm um Hermia. „Reichlich spät für einen Besuch, findest du nicht?“
    „Könnte das Auclair sein?“, flüsterte Hermia verängstigt.
    Julia schüttelte den Kopf. „Ich glaube kaum, dass ein französischer Spion mitten in der Nacht an unseren Toren rüttelt und Einlass begehrt. Aber wer immer es auch sein mag, der Kerl scheint ziemlich hartnäckig zu sein.“
    Heath sah den beiden Frauen nach, bis sie oben an der Steintreppe verschwunden waren. Selbst wenn es nur ein später Gast war, bedeutete seine Ankunft, dass Heaths kostbare Zeit mit Julia bedroht war. Als er sich zum Gehen wandte, hörte er Hermias Stimme oben im ersten

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