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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Julia?“, stichelte er.
    Sie zögerte. „Natürlich nicht. Eloise hat keinerlei künstlerisches Talent.“
    Er hob abwehrend die Hände. „Ich muss mir diese Zeichnung genauer ansehen, bevor ich meine Zustimmung gebe.“
    Sie biss sich auf die Lippen und verschränkte die Arme über dem Zeichenblock. „Sie ist noch nicht fertig. Es fehlen noch einige Details. Das ist nur eine grobe Skizze.“
    „Aha“, entgegnete er, ohne den Blick von ihr zu wenden. „Dann gestatte mir einen Vorschlag. Hülle deine Zeichnung in ein griechisches Gewand.“
    „Ich werde Apoll mit einer Leier, vielleicht auch mit Pfeil und Bogen ausstatten“, meinte sie sinnend und kratzte sich mit dem Zeichenstift am Kinn.
    „Zieh ihm ein Gewand an!“, befahl Heath streng. „Und setze ihm eine Maske auf, damit mich keiner erkennt.“
    „Sehen Sie sich meine Zeichnung an, Lord Boscastle“, forderte eine der Darlington-Schwestern und hielt ihm ihr Blatt unter die Nase. „Was halten Sie davon?“
    Heath betrachtete ihr Werk und musste an sich halten, um nicht loszulachen über die unbegabte Kritzelei. „Ich weiß nicht, ob Apoll im Olymp herumspazierte und mit Pfeil und Bogen auf die Götter zielte, noch dazu aus diesem Winkel.“
    Die junge Dame beäugte ihr Werk. „Oh, das ist kein Bogen. Das ist sein …“
    „Ich hoffe doch, dass keines dieser Werke öffentlich zur Schau gestellt wird, wie?“ Heath warf drohende Blick in die Runde der hoffnungsvollen Künstlerinnen.
    „Aber selbstverständlich. Alle Kunstwerke des Clubs werden bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung öffentlich versteigert“, widersprach Julia entrüstet.
    „Soll das heißen, dass mein nacktes Konterfei in irgendeinem Wohnzimmer hängen könnte?“
    Lady Dalrymple strahlte ihn an. „Stellen Sie sich nur vor, Boscastle - vielleicht wird dem Duke of Wellington die Ehre zuteil, Ihr Bildnis über seinen Kamin hängen zu dürfen.“
    „Eine beängstigende Vorstellung“, entgegnete er.
    „Du kannst damit zum Stadtgespräch werden“, ergänzte Julia belustigt.
    „Das hätte mir grade noch gefehlt“, schnaubte er wütend.
    Julia schüttelte den Kopf, als könne sie nicht begreifen, weshalb er sich so entrüstete. Und Heath konnte nicht fassen, dass er das mit sich geschehen ließ. Er wusste nur eines. Julia war die einzige Person auf der Welt, die ihn ungestraft in diese peinliche Situation bringen durfte. Niemand sonst hätte so etwas gewagt - und wenn, wäre er oder sie vermutlich nicht mit dem Leben davongekommen.
    Es klopfte leise an der Tür. Julia, die im Kamin alte Briefe verbrannte, richtete sich mit dem Schürhaken in der Hand auf. Es war bereits nach Mitternacht, das Haus war still, alle Bewohner schliefen längst. Ihr Herz begann schneller zu klopfen.
    Um diese Zeit würde kein Diener an ihre Tür klopfen, nur ein gewisser Schwerenöter. Was mochte er auf dem Herzen haben? Sie wagte nicht, dieser Frage nachzugehen, es gab zu viele verlockende Antworten.
    Sie legte die Wange an die Türfüllung und fragte leise, aber streng: „Wer ist da?“
    „Wer könnte es wohl sein?“, fragte eine tiefe männliche Stimme zurück.
    Sie schloss die Augen. Ihr Herz raste. „Wenn ich es wüsste, würde ich kaum fragen.“
    Sie stellte sich vor, wie er lächelte. „Wieso nicht?“
    „Was willst du mitten in der Nacht?“, flüsterte sie, die Hand bereits am Riegel.
    „Öffne die Tür, Julia.“
    „Du klingst so … so heftig. Ich weiß nicht, ob ich dich hereinlassen soll.“
    „Mach die Tür auf.“
    Sie lehnte die Schulter gegen den Türrahmen. Ihr Lächeln vertiefte sich. „Warum eigentlich?“
    „Ich kann den Riegel von außen öffnen, wenn dir das lieber ist.“
    „Warum tust du es nicht?“
    „Weil ich verdammt noch mal höflich bin und dich nicht erschrecken will.“ Er zögerte. Seine Stimme klang noch tiefer als sonst. „Bist du angezogen?“
    Sie blickte an ihrem elfenbeinfarbenen Seidennachthemd herab, das sie aus Indien mitgebracht hatte. „Wie man›s nimmt. Jedenfalls nicht, um einen Ball zu besuchen, ich …“
    Sie hörte ein Klicken im Schloss, und dann blickte sie in seine sündig blauen Augen, unfähig zu atmen oder ein Wort hervorzubringen. Sie hätte wissen müssen, dass er sich nicht abwimmeln ließ.
    „Na bitte“, sagte er. „Es war ganz einfach, nicht wahr?“
    „Was … hast du vor?“, stammelte sie.
    „Ich suche etwas.“
    Er drängte sich an ihr vorbei, seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Julia befiel eine dunkle Ahnung,

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