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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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schönen Frauen.
    Alle drei Brüder hatten faszinierend blaue Augen und ein leidenschaftliches Temperament, was sie für das andere Geschlecht so unwiderstehlich machte. Der jüngste Bruder Devon glänzte momentan durch Abwesenheit, war aber auf seine Weise gleichfalls ein Teufelskerl.
    „Wem habe ich“, wollte Heath wissen, der an der Anrichte lehnte, „die zweifelhafte Ehre eures unerwarteten Besuches zu verdanken?“
    Drakes Mundwinkel umspielte ein dünnes Lächeln. „Gerüchten, die über dich im Umlauf sind, teurer Bruder. Die Frauen der Familie schicken uns, um Erkundigungen einzuziehen.“
    Bei den Frauen handelte es sich um Jane Boscastle, Graysons schöner, sprühender Gemahlin, sowie um die Schwestern Emma und Chloe, wobei der letztgenannten hoffentlich die Flügel endgültig gestutzt waren durch ihre Ehe mit Viscount Stratfield.
    Über Graysons markantes Gesicht flog ein pfiffiges Lächeln. „Man munkelt, dass ausgerechnet du, unser stets diskreter und verschlossener Bruder, beinahe in einen Straßenkrawall verwickelt wurdest.“
    Heath erwiderte nichts.
    „Und“, ergriff Drake das Wort, „dass eine Frau im Spiel sein soll.“
    Grayson feixte. „Sind Frauen nicht immer im Spiel?“
    Drake seufzte. „Die Würze des Lebens.“
    Heath schob die Hände in die Hosentaschen. „Ihr hoffnungslosen Hohlköpfe seid wieder einmal zu nachlässig gewesen in euren Nachforschungen, sonst würdet ihr wissen, dass es sich um zwei Frauen handelte.“ Er legte eine Pause ein und setzte ein etwas angestrengtes Lächeln auf. „Und eine davon ist unsere alte Freundin Julia Hepworth.“
    Drakes Blick begegnete dem seinen, eine flüchtige Bestätigung, dass er im Bilde war, aber nichts ausgeplaudert hatte. Beide Brüder neigten dazu, ihre privaten Angelegenheiten für sich zu behalten. „Die entzückende rothaarige Julia, wenn ich mich recht entsinne.“
    Grayson ließ die Arme sinken. „Die Frau, die vor Jahren aus dem Sattel auf dich geschossen hat? Wiegelt sie dich neuerdings dazu auf, an Straßenkrawallen teilzunehmen?“
    „Ich befürchte, so einfach ist die Sache nicht.“ Heath wandte sich an den jüngeren Bruder. „Tu mir den Gefallen und besuche sie, Drake. Leiste ihr ein Stündchen oder zwei Gesellschaft, bis ich sie später abhole.“
    Drake zog die Ärmel seines tadellos sitzenden Fracks über die blütenweißen Manschetten. „Einverstanden. Wie könnte ich mir die Gelegenheit entgehen lassen, eine schöne Frau zu besuchen, selbst wenn ich nur als Ersatz diene.“
    „Der bin ich auch“, stellte Heath trocken fest.
    „Einverstanden?“, fragte Grayson einigermaßen verwirrt. „Ganz ohne weitere Fragen und ohne …“ Dann hellte sein Gesicht sich auf. „Daran ist natürlich mehr. Und Drake weiß es. Wann werde ich es je lernen? Ihr zwei hattet schon immer Heimlichkeiten miteinander. Gütiger Himmel, sag bloß nicht, die Frau, die auf dich geschossen hat, ist eine Spionin.“
    Heath warf den Kopf in den Nacken und lachte. „Nein, das nun nicht. Ich spiele Julias Beschützer in Althornes Abwesenheit, und der ist tatsächlich ein Spion. Wahrscheinlich hätten wir den Krieg verloren, wenn Frauen wie Julia und deine Gattin gegen uns gearbeitet hätten.“
    „Dabei fällt mir ein“, wechselte Grayson das Thema, ohne weiter in ihn zu dringen, obgleich ihm die Sache nicht ganz geheuer erschien. „Kommst du heute zum Dinner zu uns, Heath? Jane würde sich freuen.“
    „Können wir das verschieben? Ich bin mit Julia und ihrer Tante zu einem Theaterbesuch verabredet. Und mit dem Earl of Odham.“
    „Der gute alte Odham?“, meinte Grayson erstaunt. „Gibt es den alten Schwerenöter immer noch?“
    Heath nickte belustigt. „Von ihm könnten wir alle lernen, fürchte ich.“
    Drake erhob sich. „Vor wem beschützt du Julia eigentlich?“
    „Was wissen wir über Baron Brentford?“
    Drakes Miene verfinsterte sich. „Vermutlich nicht genug, wenn du den Schuft meinst, der Chloe kompromittiert hat. Höchste Zeit, dass wir seinen Hintergrund ein wenig beleuchten.“
    Einige Minuten später bestieg Drake Boscastle eine Mietdroschke und ließ Heath und Grayson in der eleganten Stadtvilla allein.
    „Was hat Brentford sich diesmal zuschulden kommen lassen?“, fragte Grayson mürrisch.
    „Für meinen Geschmack war er heute Nachmittag Julia gegenüber zu aufdringlich.“
    Grayson streckte seine langen Beine von sich. „Vor seinem plumpen Versuch, Chloe zu verführen, hatte er ein Auge auf Jane geworfen,

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