Wie Fackeln im Sturm
während er sie liebkoste.
„Heiratet mich.“ Diesmal waren die Worte wie ein Flüstern auf ihrer Haut, als seine Lippen seine Hand ablösten. Er begann, an ihrer perlengroßen Knospe zu saugen, und Willa stöhnte vor Erregung auf und lehnte sich weiter zurück, um ihn gewähren zu lassen. Als er innehielt und sich wieder aufrichtete, gab sie einen Laut des Unmuts von sich.
„Hört nicht auf“, flehte sie, umschloss sein Gesicht mit beiden Händen und versuchte, seinen Kopf wieder nach unten zu ziehen. Doch er widersetzte sich und wartete, bis sie ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte, und wiederholte: „Heiratet mich.“
Willa versteifte sich in seinen Armen.
„Heiratet mich, damit ich Euch wieder und immer wieder Vergnügen bereiten kann.“ Er schüttelte sie sanft. „Heiratet mich.“
Sie starrte ihn an und wusste in ihrer Aufregung nicht, was sie denken oder tun sollte. Ein Teil von ihr wollte hinausschreien: Ja! Jetzt! In diesem Augenblick! Sie hätte alles gegeben, um die beinahe unerträglichen Freuden nicht enden zu lassen. Um sie in den kommenden Jahren in der heiligen Ehe immer wieder erleben zu können. Aber genau darin lag die Versuchung. Sollte Eada Recht behalten, würde sie die kommenden Jahre nicht mit diesem Mann verbringen. Wenn sie in die Ehe einwilligte, bevor er angekrochen kam, war er binnen eines Monats ein toter Mann.
„Willa?“
Wieder schüttelte er sie leicht und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen. Sie biss sich auf die Lippe und murmelte schließlich: „Ich nehme an, Ihr verspürt im Augenblick wenig Verlangen, auf dem Boden zu kriechen, oder?“
„Was?“ fragte er fassungslos.
Bei der Frage blickte er sie völlig verwirrt an, und genau diesen Moment nutzte Willa aus, um sich an ihm vorbeizustehlen. Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab und eilte aus dem Gebäude.
6. KAPITEL
Hugh rutschte auf seinem Sattel hin und her und versuchte, eine bequemere Sitzposition zu finden. Doch seit kurzem schien ihm das nicht mehr zu gelingen. Früher am Tag hatte er an seinem Hinterteil eine empfindliche Stelle wahrgenommen und sich gefragt, ob er sich im Sattel wund gescheuert hatte; doch diese Vermutung hatte er sogleich wieder verworfen. In all den Jahren hatte Hugh schon unzählige Stunden im Sattel verbracht, und obgleich er als junger Mann manchmal Schmerzen gehabt hatte, war sein ganzer Körper mittlerweile auf lange und entbehrungsreiche Ritte eingestellt. Daher hielt er es für unwahrscheinlich, sich die Haut aufgescheuert zu haben. Gleichwohl war es nicht von der Hand zu weisen, dass er beim Sitzen eine wunde Stelle verspürte. Im Augenblick wusste er nicht, was er dagegen unternehmen sollte, und daher rutschte er wieder von einer Gesäßhälfte auf die andere, um den unangenehmen Schmerz zu lindern. Mit aller Kraft versuchte er, an etwas anderes zu denken.
Doch es war wieder einmal das schlechte Wetter, das ihn beschäftigte, denn ein nicht enden wollender Nieselregen ging auf ihn nieder. Immerhin besser als der strömende Regen, der mich die letzten zwei Tage heimgesucht hat, befand er grimmig. Er legte den Kopf in den Nacken, sah in den Nachthimmel und fragte sich, ob der Regen überhaupt je aufhören würde. Einige Regentropfen wegblinzelnd, schaute er auf den Sternenlosen Himmel, der sich jenseits der dunklen Wolken etwas heller abzeichnete. Die Dämmerung brach an. Binnen einer Stunde müssten die ersten Strahlen des neuen Tages den Horizont erhellen, glaubte er.
Ein weiterer Tag und eine weitere Nacht waren vertan.
Gott sei Dank, dachte er müde. Aber dann wurde ihm bewusst, dass ein neuer Tag auf ihn wartete, und so richtete er sich seufzend im Sattel auf und schniefte mehrmals. Verflucht, jetzt hatte er sich auch noch eine Erkältung zugezogen. Nahm sein Leiden auf dem langen, beschwerlichen Weg zu Willas Herzen denn gar kein Ende?
Willa. Der Name schwirrte ihm im Kopf herum, und plötzlich erschien ihr liebliches Gesicht vor seinen Augen. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto schöner fand er sie. Das war seltsam. Gemeinhin nahm sein Interesse rasch ab, wenn er eine Frau näher kennen gelernt hatte. Aber bei Willa war es anders. Er fand sie von Stunde zu Stunde herrlicher. Selbst ihre Eigenwilligkeit empfand er als Herausforderung, der er sich stellen wollte. Und nun redete er sich ein, es läge an ihrer Sturheit, dass sie ihn abgewiesen hatte. Bei dem einzigen innigen Kuss hatte er ihre Leidenschaft gespürt. Sie war in seinen Armen gleichsam
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