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Wie Feuer im Regen

Wie Feuer im Regen

Titel: Wie Feuer im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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brannten. Beinahe fühlte es sich an, wie eine Nacht in Italien. Nur dass die Luft nicht nach Mittelmeer roch, sondern nach den Sommerblumen der Tischdekoration und nach dem warmen Stein von Thornhill Hall.
    „Anne! War das nicht ein herrliches Dinner?“ Cheryl ließ sich auf dem Stuhl nieder, auf dem vor Kurzem noch Eliza gesessen war.
    „ Traumhaft. Nur schade, dass man sich wegen der riesigen Blumengestecke nicht wirklich mit seinem Gegenüber unterhalten konnte“, sie lächelte, „Wie geht es dir, Cheryl? Wir haben uns lange nicht gesehen.“
    „ Oh danke, alles wunderbar. Schön, dass du meine Freundschaftsanfrage auf der Circle Webseite angenommen hast.“
    „ Na hör mal! Du warst immerhin die erste Person, die beim Polo mit mir gesprochen hat! Quasi mein erster Inner Circle Kontakt, überhaupt.“
    „ Apropos Kontakt – ich muss dir etwas erzählen. Ein Bekannter von mir hat dein Profil gesehen und dich anschließend gegoogelt. Er ist auf der Suche nach einer PR Managerin für ein bekanntes Modehaus. Du verstehst sicher, dass ich noch keine Namen nennen darf. Man hat vor, eine jüngere Zweitlinie herauszubringen, Kleidung, Accessoires, Parfum, das volle Programm und dafür brauchen sie eine professionelle Strategie. Da ihn die Referenzen auf deiner Webseite sehr beeindruckt haben, möchte er dich gerne kennenlernen. Hättest du Lust? Dann könnte ich euch miteinander bekannt machen.“
    „ Selbstverständlich! Das wäre toll!“
    „ Der Termin müsste übernächste Woche stattfinden.“
    Anne schüttelte den Kopf. „Oje. Da sieht es schlecht aus bei mir.“
    „Das Problem ist, mein Bekannter ist ständig unterwegs. Übernächste Woche wäre er in London, danach fliegt er weiter nach China. Die Sache scheint etwas eilig zu sein. Falls er dir den Auftrag erteilt, müsstest du auch sofort loslegen.“
    Marc, der das Gespräch mit angehört hatte, legte eine Hand auf Annes.
    „Ist schon gut. Wir fahren einfach ein anderes Mal weg. Der Job geht vor.“
    Anne blickte ihn an. Dachte er das wirklich? Oder wollte er nur freundlich sein? Im umgekehrten Fall, was würde er machen? In den letzten Jahren hatte sie immer einen hervorragenden Instinkt in geschäftlichen Dingen gehabt. Dieses Angebot kam ihr etwas seltsam vor. Wenn es sich tatsächlich um ein so renommiertes Modehaus handelte, weshalb konnten sie nicht direkt mit ihr in Kontakt treten? Weshalb der Umweg über Cheryl? Und weshalb die Eile?
    Annes Kalender war in den nächsten Monaten gut gefüllt mit verschiedenen Aufträgen. Nicht zu vergessen Harper Mining. Sie war nicht darauf angewiesen, noch einen neuen Kunden zu gewinnen.

    „Und?“ Jamie stand im Dunkel etwas abseits an der Verandabrüstung, in der Hand ein Glas Whiskey.
    Cheryl nahm sich eine Zigarette aus dem Etui, das er ihr hinhielt.
    „Marc war sehr verständnisvoll. Er meinte, sie solle ruhig annehmen. Der Job gehe vor…“
    „ Klar...“
    „ Aber sie wollte nicht.“
    „ Wie bitte?“
    „ Sie sagte, sie sehe das anders. Der Job gehe nicht um jeden Preis vor. Es wäre ihr wichtiger, Zeit mit ihm zu verbringen.“
    „ Das ist wohl ein Witz!“, er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und stieß wütend den Rauch aus.
    „ Anscheinend hast du sie etwas unterschätzt. Sie meinte nämlich außerdem noch, dass sie das Vorgehen meines vermeintlichen Bekannten etwas unüblich fände und nicht aufgrund einer vagen Anfrage ihre Terminplanung umwerfen würde.“
    Insgeheim musste Cheryl sich eingestehen, dass Annes Reaktion ihr Respekt abforderte. Sie hatte über den Vorschlag nachgedacht und sich dann besonnen entschieden. So leicht wie James dachte, war sie wohl nicht zu verführen. Wenigstens nicht mit geschäftlichen Dingen.
    „Vielleicht solltest du deine Strategie etwas direkter gestalten“, schlug sie ihm vor.
    „ Wie meinst du das?“
    „ Warum redest du nicht mit ihr? Sag ihr, was du für sie empfindest.“
    „ Sei bitte nicht albern. Ich bin kein verliebter Schuljunge. Sie ist mit Harper zusammen. Es hätte mir lediglich gefallen, ihm einen kleinen Strich durch die Rechnung zu machen. Ein sportlicher Wettstreit hat noch keinem geschadet.“
    Cheryl schnaubte verächtlich. „Mann, das war jetzt richtig schlecht gelogen, wie armselig, James. Versuche bitte nicht, mir etwas vorzumachen, Schätzchen. Dafür kennen wir uns zu gut.“
    „Ach halt doch den Mund, Charles!“, zischte er, schnippte seine Zigarette in die Dunkelheit und ging davon.

    „Jamie!“, er war

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