Wie heiratet man einen Highlander
hatten zukommen lassen. Es machte ihr jedoch nichts aus. Alles, was sie jetzt wollte, war, ihr Schlafzimmer aufzusuchen und das dort auf sie wartende Bad zu genießen. Sehnsüchtig schaute sie hinüber zur Tür.
„Ich begleite Sie, wenn Sie möchten.“
Als Caitlyn sich umwandte, stellte sie fest, dass Miss Ogilvie mit einem scheuen Lächeln auf den Lippen neben ihr stand. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht. Das wäre reizend von Ihnen“, erwiderte Caitlyn dankbar.
Miss Ogilvie hakte sich bei Caitlyn ein. „Ich bin müde und möchte mich vor dem Dinner ebenfalls ein bisschen ausruhen.“
Mit einem erleichterten Seufzer ging Caitlyn neben der jungen Frau auf die große Tür zu. „Ich danke Ihnen sehr. Ich weiß noch gar nicht richtig, wo ich hingehen muss; das Haus ist so groß.“
„Und wunderschön. Warten Sie nur, bis Sie die Schlafzimmer sehen! Sie sind in den herrlichsten Farben ausgestattet. Meines ist smaragdgrün mit braunen Vorhangquasten und einem braunen Betthimmel. Das müssen Sie mit eigenen Augen sehen! Lord Dervishton sagte mir, dass jedes Zimmer über sein eigenes Wasserklosett verfügt, was erstaunlich ist.“
Sie hatten die Tür schon fast erreicht, als diese sich öffnete und ein großer dunkelhaariger Mann eintrat. Seine Gesichtszüge wirkten energisch und dennoch sinnlich, sein Mund war wohlgeformt, seine Augen so grün wie die moosüberwachsenen Steine am Grunde eines eisigen Flusses.
Caitlyn kannte dieses Gesicht - es verfolgte sie seit drei Monaten bis in ihre Träume, und seit drei Monaten löste die Erinnerung an seine Züge Bedauern in ihr aus. „Alexander MacLean“, wisperte sie so leise, dass ihre Stimme in der allgemeinen Begrüßung der Duchess und ihrer Gäste unterging.
MacLean lächelte die anderen Gäste an, doch während er auf die Gruppe zuging, warf er Caitlyn einen Blick zu, der sie nicht mehr losließ. Kribbelnde, ja siedende Hitze stieg in ihr auf. In diesem Moment erinnerte sie sich an jeden einzelnen der geraubten Küsse, jede sinnliche Berührung, jeden verbotenen Augenblick, den sie während jener herrlichen drei Wochen miteinander verbracht hatten, bevor seine Arroganz und ihr unbeugsamer Stolz beinahe zum Niedergang ihrer Familie geführt hatten.
Sofort erwachte ihr Leib lustvoll aufgeregt und sehr lebendig. Verdammt, ich sollte darüber hinweg sein!
Er senkte die Lider, doch nur für einen Moment, dann ging er weiter auf die Gruppe am anderen Ende des Zimmers zu, so als wäre Caitlyn absolut unwichtig.
„Das war sehr unhöflich!“, stellte Miss Ogilvie fest. „Er hatte für keine von uns ein Wort übrig.“
Dennoch hatte er ihr etwas mitgeteilt. Mit seinem kühlen, ruhigen Blick hatte er Caitlyn wissen lassen, dass er absolut nichts für sie empfand, selbst wenn seine Gegenwart auf sie immer noch eine große Wirkung hatte.
Während er über den dicken Teppich schritt, konnte sie ihren Blick nicht von ihm losreißen. Er trug einen maßgeschneiderten Reitanzug und seine schwarzen Stiefel glänzten, während die perfekt geschnittene Jacke seine kräftigen Muskeln betonte.
Miss Ogilvie neigte sich zu Caitlyn und bemerkte in vertraulichem Ton: „So unhöflich er auch sein mag - ich muss zugeben, dass Laird MacLean ein unglaublich gut aussehender Mann ist.“ Sie hat ja keine Ahnung, wie gut aussehend!
Miss Ogilvie betrachtete eingehend das Profil von Laird MacLean, während er mit der Duchess sprach. „Der einzige Grund, warum mein Vater wollte, dass ich der Einladung der Duchess folge, war die Hoffnung, ich könnte die Aufmerksamkeit von Laird MacLean erregen.“
„Und? Ist es Ihnen gelungen?“
„Himmel, nein! Er ist viel zu beschäftigt damit, seine Blicke ... “ Miss Ogilvie errötete und schaute Caitlyn um Entschuldigung bittend an. „Ich sollte nicht tratschen.“
Nein, bitte! Tratschen Sie doch noch ein bisschen! Miss Ogilvie jedoch hatte ihre ausdrucksvollen Lippen zu einer entschlossenen Linie zusammengepresst, und ihre weiteren Worte galten dem wunderbaren Essen, das hier stets zum Dinner gereicht wurde. Sie erzählte, sie habe nie zuvor Schildkrötensuppe gegessen und hoffe, diese köstliche Suppe würde demnächst wieder einmal serviert werden.
Caitlyn hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, während ihr Blick wie magisch von MacLean angezogen wurde, der sich nun mit Lord Dervishton unterhielt. Seltsamerweise hatte MacLean kein bisschen erstaunt gewirkt, sie hier zu sehen. Vielleicht hatte die Duchess ihm gegenüber erwähnt, dass sie
Weitere Kostenlose Bücher