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Wie im Film

Wie im Film

Titel: Wie im Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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meinte er zerknirscht, „Ich reagiere meistens aggressiv, wenn man mir zu viele Fragen stellt.“
    Daniel verkniff es sich, ihn daran zu erinnern, dass es seine eigenen Fragen waren, die ihn nun aggressiv machten.
    „Ich habe ein wenig Kopfschmerzen. Ich denke, es ist besser, ich mache mich jetzt auf den Weg.“
    „Ich kann dich nach Hause fahren“, bot Daniel an, doch Eric schüttelte sofort den Kopf.
    „Nein, lass mal. Ich gehe lieber zu Fuß, vielleicht vertreibt die Abendluft die Kopfschmerzen.“
    Er brach so unvermittelt auf, dass Daniel nichts anderes blieb, als ihm gute Besserung zu wünschen und ihm einen schnellen Abschiedskuss aufzudrücken.
    Als Daniel am nächsten Tag von der Arbeit zurückkehrte, sah er Eric auf dem nahegelegenen Spielplatz auf einer Bank sitzen. Er hatte offensichtlich auf ihn gewartet, denn er erhob sich eilig und kam auf ihn zu. Eric trug eine blaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt, seine kinnlangen Haare hatte er zusammengebunden. Er wirkte immer noch etwas fahrig und schien unsicher, ob er Daniel berühren durfte, als er vor ihm stand. „Wartest du schon lange?“, fragte Daniel, und suchte nach dem Haustürschlüssel.
    „Nein, ich bin eben erst gekommen. Ich war heute lange in der Uni. Mir schwirrt der Kopf.“
    Daniel steckte den Haustürschlüssel wieder ein und holte erneut den Schlüssel des Golfs hervor. „Schade um den Parkplatz direkt vor der Tür, aber was sein muss, muss sein“, entschied er.
    „Und was muss sein?“, fragte Eric irritiert.
    „Wir fahren jetzt zum Königsforst und gehen spazieren, damit du den Kopf mal richtig an die frische Luft bekommst.“
    „Bist du denn nicht müde?“, fragte Eric.
    Daniel zuckte mit den Schultern. Er war bereits auf dem Weg zum Auto.
    Eric folgte ihm und stieg ein. „Es tut mir leid wegen gestern“, brachte er hervor, während Daniel ausparkte.
    „Es gibt nichts, das dir leidtun müsste. Entspann dich, Eric. Es ist alles in Ordnung. Heute keine Fragen, kein Sex, einfach nur Wohlfühlen, okay?“
    „Ich fühle mich verdammt wohl beim Sex mit dir“, warf Eric ein.
    Daniel lachte. „Dann bin ich ja beruhigt. Und jetzt kein Wort mehr davon, sonst falle ich im Wald noch über dich her.“
    Die Abendsonne fiel durch das dichte Blätterdach, gerade so weit, dass sie den Wald in goldenes Licht tauchte. Die Stille war herrlich und wurde nur ab und an durch das Rascheln eines Vogels im Unterholz gestört. Mücken surrten im Schatten der Bäume. Eric und Daniel gingen schweigend nebeneinander her.
    Es war ein entspanntes Schweigen, das nicht um verlegene Worte buhlte.
    Daniel wusste sehr wohl, wie ungewöhnlich es war, jemanden an seiner Seite zu haben, der die Natur genauso genoss, wie er selbst. Von dem zynischen Eric vom Vorabend war nichts mehr übrig, als er tief den Waldgeruch einatmete, seine Hand in die von Daniel schob und ihn unter einer Eiche küsste. Die Wege waren durch den Regen vom Vortag zum Teil noch etwas matschig, doch Daniel störte es nicht, als sie mit dreckigen Schuhen schließlich wieder in sein Auto stiegen.
    „Das war wirklich schön“, sagte Eric mit einem langen Blick in Daniels Augen.
    „Das freut mich. Und jetzt bringe ich dich nach Hause, damit du mal Ruhe vor mir hast.“
    „Ich brauche keine Ruhe vor dir. Und wie gesagt, ich fühle mich verdammt wohl, beim Sex mit dir.“
    Daniel lachte. „Hör auf mich zu verführen. Das ist nicht fair. Was soll ich dem denn entgegensetzen, außer meiner Angst, dass ich dir langweilig werde?“
    „Das wirst du nicht. Garantiert nicht!“, versicherte Eric bestimmt.
    Daniel seufzte verzweifelt auf. „Dieser Zopf steht dir wirklich gut. Und dann das schwarze T-Shirt. Du weißt genau, dass du mit dieser legeren Art unglaublich sexy aussiehst. Gib es wenigstens zu!“
    Eric hob unschuldig die Augenbrauen.
    „Gib es zu!“, wiederholte Daniel eindringlich.
    „Ich hatte es gehofft, das gebe ich zu“, erwiderte Eric lächelnd. Daniel nickte abermals seufzend. „Ist dir gelungen“, murmelte er, beugte sich zu Eric und küsste ihn. Er spürte, wie alles in ihm danach schrie, Eric in seiner Wohnung nackt in seinem Bett liegen zu haben. Er wollte hören, wie der Geliebte stöhnte. Fühlen, wie sein Herz heftig hämmerte, während er selbst dafür sorgen würde, dass Eric einem Höhepunkt entgegensteuerte, der ihn wahnsinnig vor Lust machte.
    Es gab kein schöneres Gefühl, als ihn dann in die Arme zu ziehen und ihn zu halten, bis die Wellen des Orgasmus

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