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Wie immer Chefsache

Wie immer Chefsache

Titel: Wie immer Chefsache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ruetter
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einen neuen Ball aus seiner Tasche und schlug ihn blitzschnell auf Alex, der gerade noch ausweichen konnte.
    »Ey, sie gehen!«, informierte ihn Alex in diesem Moment halblaut und deutete auf das Nachbarfeld. Die beiden Frauen hatten ihre Schläger unter den Armen und gingen nebeneinander vom Feld, leise miteinander redend. Mattes trat gegen einen Tennisball, der vor ihm lag und schoss ihn flach vor die Füße der Frauen.
    »Oh, sorry, der ist von mir!«, rief er sofort laut und eilte an dem erstaunt guckenden Alex vorbei auf sie zu.
    »Du wirst doch jetzt nicht ernsthaft dieses alte Schlachtschiff entern wollen?«, raunte Alex ihm angewidert hinterher.
    Freudig und überrascht sah Mattes Frau Frankenfelder an und lächelte charmant: »Ach, guten Abend. Was macht Ihr Hund?«
    »Dorca geht es gut«, lächelte sie und konnte nicht verbergen, dass sie keine Ahnung hatte, wer vor ihr stand.
    Mattes half ihr aus der Verlegenheit: »Ich bin Mattes Reuter, Chefredakteur, und ich hatte schon oft mit Ihrem Mann zu tun.«
    Er kannte ihren Mann überhaupt nicht, aber die Wahr scheinlichkeit, dass der mit ihr über alle seine Geschäftspartner sprach und Namen nannte, war gering.
    »Angenehm«, lächelte sie erleichtert und reichte ihm die Hand. »Und Sie kennen auch Dorca?«
    »Ja, die ist mir gleich aufgefallen. Wissen Sie, ich habe einen Blick dafür. Seit Monaten arbeite ich mit einem Team an ›doggies live‹, einem ganz neuen, innovativen Hundemagazin für den hochklassigen Bereich, und da fallen mir solche Prachtexemplare wie Ihre Dorca natürlich sofort ins Auge.«
    Frau Frankenfelder lächelte geschmeichelt, während sich Mattes fieberhaft zu erinnern versuchte, was für eine Hunderasse Dorca war. Er hatte sie doch mal im Park gesehen. Jetzt ein Kompliment über den Hund, und die Sache wäre geritzt. Leider erinnerte er sich nur noch, dass er Frau Frankenfelder mit einem eher großen Hund gesehen hatte. Ein Windhund? Nein, kräftiger. Vielleicht ein Podenco aus dem Tierschutz?
    »Sie machen ein Hundemagazin?«, fragte Frau Frankenfelder interessiert. Sie hatte angebissen.
    Mattes bestätigte: »Ja, es kommt in zwei Wochen raus. Ich saß heute den ganzen Tag in Verhandlungen um die Werbeseiten. Die großen Firmen sind ganz wild darauf, denn es ist jetzt schon sicher, dass das Magazin voll durchstarten wird.«
    »Ach, da haben Sie meinen Mann sicher heute auch getroffen«, stellte sie zufrieden fest.
    Mattes tat verwundert: »Nein. Ich bin, ehrlich gesagt, etwas erstaunt, dass ausgerechnet der Konzern Ihres Mannes nicht mit uns in Verbindung getreten ist. Die Konditionen für die Werbeseiten sind phantastisch, und da Ihr Mann so hundebegeistert ist, hatte ich fest damit gerechnet, dass er interessiert wäre.«
    Frau Frankenfelder sah enttäuscht aus. Mattes guckte betroffen. Dann sagte er: »Wegen Dorca würde ich gerne Ihnen den Vorzug geben, aber die Verhandlungen um die letzten Werbeseiten laufen schon. Das müsste jetzt schnell gehen, damit ich da noch was drehen kann. Es wäre ja auch sehr schön, wenn wir mal ein Foto von Ihrer Dorca im Magazin bringen könnten. Sie ist ja wirklich ein außergewöhnlich hübscher und intelligenter Hund.«
    »Mein Mann wird Sie anrufen«, sagte Frau Frankenfelder geschmeichelt.
    Mattes reichte ihr seine Visitenkarte: »Ich freu mich drauf.«
    Als er lässig auf sein Spielfeld zurückkam, packte Alex gerade seine Sachen ein.
    »Ist sowieso gleich Schluss«, erklärte er und nickte anerkennend: »Wenn du was durchziehst, dann richtig. Komm, lass uns noch was trinken, ehe wir fahren! So viel Zeit hast du doch, oder triffst du dich mit den Damen noch zum Abendessen, um deine Werbeseiten zu verkaufen?«
    »Nicht nötig«, gab Mattes zurück, »glaub mir, das läuft jetzt von alleine.«
    Alex atmete erleichtert auf: »Ich hatte ernsthaft die Befürchtung, dass das Single-Leben bei dir sehr bizarre Auswirkungen angenommen hat.«

U m Punkt 11 Uhr am nächsten Morgen saß Astrid, wie jeden Samstag, mit einer Zeitschrift und einer Tasse Kaffee auf der Terrasse und genoss die spärlichen Sonnenstrahlen. Vor ihr stand ein kleines Schälchen auf dem Tisch, in das sie ab und zu griff und sich einen Keks herausnahm, um ihn zu knabbern. Mattes setzte sich wortlos dazu, lehnte sich entspannt in einem Sessel zurück und schloss die Augen. Wunderbar. Wenn nur nicht das ununterbrochene Kaugeräusch seiner Schwester die entspannte Atmosphäre stören würde.
    »Wieso isst du eigentlich Kekse zum

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