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Wie Krähen im Nebel

Wie Krähen im Nebel

Titel: Wie Krähen im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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«Für mich haben die was Faschistoides. So schwarz. Ist nicht mein Ding! Da ziehe ich deine alte Lederjacke vor!»
    «Tragen ja nicht alle schwarze Uniformen. Der Commissario von Laura zum Beispiel hatte eine todschicke Lederjacke an   …»
    «Guten Morgen!», sagte Laura laut.
    «Morgen!», erwiderten Baumann und Claudia gleichzeitig.
    «Kann ich dich gleich mal in meinem Büro sprechen, Peter?»
    «Klar!» Er rutschte von Claudias Schreibtischkante herunter. «Übrigens hat sich diese dünne, blasse Lady wieder gemeldet, der wir unsere Reise nach Florenz verdanken.»
    «Ach! Und was wollte sie?»
    «Jedenfalls nichts von mir. Claudia hat sie an mich durchgestellt, aber da sagte sie bloß, dass sie mit dir sprechen will. Sie wird später nochmal anrufen.»
    «Kommst du jetzt bitte?» Laura hielt die Tür für ihn auf.
    «Was ist denn so geheim, dass du es mir nicht vor Claudia sagen kannst?»
    Laura antwortete nicht, sondern ging schweigend vor ihm her in ihr Zimmer, ließ ihn ein und schloss sorgfältig die Tür hinter ihm.
    «Ich möchte nicht, dass du Geschichten über mich und Commissario Guerrini herumerzählst, Peter. Diese Sache geht dich so wenig an wie mich dein Damenmantel mit dem karierten Futter. Wir können untereinander über so etwas scherzen, wenn es passt. Aber nicht vor anderen Kollegen. Du weißt ganz genau, was für ein Klatschverein das hier ist, und alles, was mir noch fehlt, sind anzügliche Bemerkungen von Becker oder anderen Vorgesetzten. Ist das klar?!» Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie vor dem Fenster auf und ab ging, die Hände tief in den Taschen ihrer Cordjeans.
    «Hier wird doch schon geredet, seit du aus der Toskana zurückgekommen bist – von dieser spannenden Ermittlungshilfefür den Kommissar mit dem wunderbaren Namen. Claudia hat sich gar nicht mehr eingekriegt vor Begeisterung.»
    Laura wandte sich heftig zu ihm um.
    «Das mag sein! Aber das sind Gerüchte, die ich nicht vermeiden kann. Was du gerade gemacht hast, ist, diesen Gerüchten konkrete Nahrung zu geben. Du bist der Erste und Einzige, der Guerrini gesehen hat. Bisher ist er ein Phantom, das die meisten vielleicht schon wieder vergessen haben. Du machst dieses Phantom lebendig, ziehst ihm sogar eine schicke Lederjacke an und wer weiß, was noch alles.»
    «Meine Güte, Laura   … du bist vielleicht empfindlich. Betrachte es doch mal so: Diese Gerüchte machen dich zu etwas Besonderem. Alle Frauen beneiden dich um diesen Latin Lover, und für die Männer bekommst du etwas Unwiderstehliches, Geheimnisvolles   …»
    «Quatsch!», unterbrach ihn Laura. «Ich habe mit Hilfe von Guerrini illegal ermittelt, um diesen Fall zu lösen. Ohne ihn wären wir noch keinen Schritt weiter. Hast du irgendetwas bemerkt, das dir in unserem Verhalten nicht korrekt erschien? Haben wir geknutscht, Händchen gehalten?»
    Baumann senkte den Kopf.
    «Nein. Aber   …»
    «Was aber?»
    «Naja, an deiner Stelle würde ich ihn nicht von der Bettkante stoßen. Ich meine, er ist ein ziemlich attraktiver Typ   …»
    «Es reicht, Peter. Spiel nicht den Macho – es steht dir nicht. Was immer zwischen mir und Guerrini besteht oder nicht besteht, ist ganz allein meine Angelegenheit! Und ich möchte eigentlich nie wieder darüber sprechen, klar?»
    Er zuckte die Achseln.
    «Klar?»
    «Ja, klar!»
    «Gut, dann finde bitte heraus, was aus dieser Rosl Meier geworden ist. Und setz bitte Claudia auf die Dienstpläne der italienischen Züge an. Es muss doch auch auf unserer Seite verzeichnet sein, wer in welchen Zügen Dienst hatte. Und falls die blasse Frau wieder anruft, stellt sie sofort zu mir durch!»
    «Noch was?»
    «Wenn mir etwas einfällt, ruf ich dich an!»
    Der junge Kommissar zögerte.
    «Ist noch was?», fragte Laura.
    «Ja, es ist noch was!» Er verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türrahmen. «Ich   … mag den Ton nicht, der in letzter Zeit zwischen uns herrscht. Wär gut, wenn sich das wieder ändern würde.»
    Laura ließ sich auf ihren Chefsessel fallen.
    «Ich mag es auch nicht!», murmelte sie. «Aber ich versuche in all diesem Durcheinander ein Stück von mir selbst zu leben, Peter. Und ich will, dass die anderen das respektieren!»
    Baumann stieß vorsichtig die Luft aus, die er bei ihren Worten angehalten hatte.
    «Dir ist es verdammt ernst mit diesem Guerrini, was?»
    Laura schüttelte den Kopf, kämmte mit den Fingern ihr Haar, das in wilden Locken abstand, wie immer, wenn sie sich aufregte.
    «Ich weiß es

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