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Wie redest du mit mir

Wie redest du mit mir

Titel: Wie redest du mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Thurmaier , Joachim Engl
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Lächeln oder einen Begrüßungskuss erwartet hätte und so weiter. Alle diese nichtsprachlichen Zeichen können sehr beredt sein und wunderbar als Bestrafung eingesetzt werden.
    Noch eindeutiger sind allerdings die sprachlichen Bestrafungsmöglichkeiten, über die wir nahezu unbegrenzt verfügen. Beispiele dafür finden sich genügend in den vorhergehenden und den nachfolgenden Kapiteln.
    Das verhängnisvolle an diesen Bestrafungsmechanismen in der Partnerschaft ist, dass diese schnell zur Gewohnheitwerden können, bis kein Platz mehr für belohnende Verhaltensweisen vorhanden ist. Ein oft zitiertes Beispiel dafür ist die Frau, die ihren Mann als zu wortkarg erlebt und ihn aus ihrer Frustration heraus mit anhaltendem Nörgeln bestraft. Der Mann dagegen bestraft seine nörgelnde Frau, indem er sich umso mehr zurückzieht, was bei der Frau wiederum noch heftigeres Nörgeln auslöst. Hier ist der Teufelskreis der gegenseitigen Bestrafungen bereits perfekt. Kein Wunder, dass in einer Beziehung, in der solche Mechanismen vorherrschen, auch eine anfänglich große gegenseitige Liebe und Zuneigung der beiden Partner langsam aber sicher erlischt.
    Deshalb ist es enorm wichtig, dass Paare sich möglichst früh darüber bewusst werden, wie sie in ihrer Partnerschaft miteinander umgehen, auf welche Fehler sie in ihrer gemeinsamen Kommunikation besonders achten müssen und wie sie diese am besten vermeiden können.
    2.2.   Bestrafende Kommunikation   – Keine Chance für die Liebe
    Bei näherer Betrachtung lassen sich bestimmte Formen des gegenseitigen Umgangs erkennen, die auf den jeweiligen Partner besonders bestrafend oder verletzend wirken. Wir sprechen von »Kommunikationsfehlern«, die bewusst oder unbewusst angewendet werden und ein partnerschaftliches Gespräch verunmöglichen. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass sich die in Kapitel 1.1. beschriebenen Grundmuster misslingender Paarkommunikation entwickeln.
    Im Folgenden wollen wir diese Fehler einmal gesammelt vorstellen, um dann auf eine konstruktive Alternative in Form der sogenannten Kommunikationsregeln einzugehen.
    Bevor wir dies tun, müssen wir an diese Stelle eine kleine aber bedeutende Vorbemerkung setzen.
    Vorbemerkung
    Uns ist aufgefallen, dass wir bislang, wenn es um Begriffe wie Partner, Sprecher oder Zuhörer ging, keine weibliche Form als Zusatz- oder Doppelnennung benutzt haben, wenn sowohl Frauen als auch Männer damit gemeint sein sollten. Wir taten das erst einmal guten Gewissens, weil wir uns nach den Gepflogenheiten der deutschen Sprache richten wollten, die für diese Begriffe die männliche Form als Gruppenbezeichnung vorsieht, zumal (allerdings seltener) umgekehrte Beispiele mit rein weiblicher Gruppenbezeichnung (z.   B. die Person) vorkommen.
    Andererseits gibt es seit einiger Zeit zahlreiche Bestrebungen für eine Feminisierung der Sprache in der Art, dass die Grundform von Gruppenbezeichnungen, sofern sie den männlichen Artikel trägt, gleichzeitig noch in weiblicher Form erscheint.
    Das hat allerdings den Nachteil, dass jeder noch so flüssig verfasste Text durch ständiges gleichzeitiges Benennen der weiblichen und männlichen Geschlechtsform mit Hilfe von Doppelnennungen, plötzlichen Großbuchstaben mitten in einem Wort usw. ins Stocken gerät und kaum mehr vorlesbar ist. Als Beispiel wollen wir Ihnen einen Satz aus Kap. 1.   1.   2. mit Doppeltnennungen vorführen. Am besten lesen Sie den Text laut vor.
    »
Im Bemühen, dem/der PartnerIn klar zu machen, dass ich als der/die SprecherIn objektiv Recht habe, halte ich ihm/ihr als ZuhörerIn Aussagen Dritter vor, damit er/sie endlich
einsieht
, dass er/sie auf dem völlig falschen Dampfer ist und seine/ihre Fehler und seine/ihre Schuld erkennt.«
    Klingt das nicht arg gequält?
    Um dieser Schwierigkeit zu entgehen, wählten wir in den bisherigen Kapiteln die herkömmliche Ausdrucksweise. Ausgleichend versuchen wir nun in Kapitel 2.   2.   1. den Spieß umzudrehen und für Gruppenbezeichnungen, also wenn sich Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen fühlen sollen, ausschließlich die weibliche Form anzuwenden. Wir betonen, dass im Folgenden unter Begriffen wie Partnrin, Zuhörerin, Sprecherin, Freundin, Abteilungsleiterin usw. selbstverständlich auch die Männer mit eingeschlossen sind.
    2.   2.   1.   Die verhängnisvolle Kunst des indirekten Sprechens oder: Alles was ich sage, könnte gegen mich verwendet werden
    »Je allgemeiner ich mich ausdrücke, desto weniger

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