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Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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auch enttäuscht und frustriert, denn an seiner Unfähigkeit zu spielen hatte sich nichts geändert.
    Plötzlich hörte er Musik. Er kannte die Melodie gut. Ein altes schwedisches Volkslied, das er früher selbst oft und gern gespielt hatte. Heiter und melancholisch zugleich, so wie das Land, aus dem es stammte.
    Kurz darauf fing Milla an zu singen, und auf einmal war die Luft wie von Magie erfüllt. Die Töne, die aus dem Musikzimmer zu ihm hinüberwehten, schienen tief aus seinem Inneren zu stammen.
    Er schloss die Augen und spürte, wie endlich der Damm brach, der so lange alle Gefühle und Emotionen unterdrückt hatte.
    Wieder sah er seinen Vater vor sich, doch die Erinnerung war nicht mehr so schmerzhaft wie bisher, nur noch wehmütig. Sie hätten noch so viel Zeit gebraucht, um einander richtig kennenzulernen. Dennoch war er dankbar für jede Minute, die er mit Sören hatte verbringen dürfen. Die wenigen gemeinsamen Wochen waren ein Geschenk gewesen. Warum hatte er so lange gebraucht, um das zu begreifen?
    Wie von selbst stand er auf und ging zur Tür. Die Musik zog ihn magisch an. Noch bevor ihm überhaupt klar wurde, was er tat, saß er neben Milla und stimmte in ihr Spiel mit ein.
    Es war ein Gefühl vollkommener Freiheit. Und es war, als würden all der Schmerz und der Kummer aus ihm herausströmen und Platz für etwas anderes machen.
    Für etwas Neues.
    Für die Liebe.
    Als die letzten Töne des Liedes verklangen, herrschte Stille. Er schaute Milla an, in deren Augen Tränen schimmerten. Sanft strich er ihr eine Strähne des honigblonden Haars aus dem Gesicht.
    Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie.
    Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Die Welt mochte sich weiterdrehen, doch für Milla und Mårten besaß Zeit keine Bedeutung mehr. Sie befanden sich in ihrem eigenen Universum, in dem es nur sie beide gab.
    Milla erwiderte den Kuss voller Leidenschaft und Hingabe. Sie schmiegte sich an ihn, vergrub die Finger in seinem Haar und steigerte seine Erregung damit ins Unermessliche.
    Zwischen zwei leidenschaftlichen Küssen gelangten sie in sein Schlafzimmer. Als er die Tür geschlossen hatte, entkleidete er sie langsam und genießerisch. Es bereitete ihm eine unbändige Freude, ihren nackten Körper zu betrachten.
    Doch lange hielt er es nicht aus, sie einfach nur anzuschauen. Nur wenige Augenblicke später erforschte er ihren Körper mit den Lippen, bis sie vor Lust erschauerte.
    Und jetzt lag Milla zwischen den kühlen Satinlaken des Betts, und er konnte es kaum abwarten, sie ganz zu spüren. Er sehnte sich so sehr danach, ihr wieder nah zu sein, dass jede Sekunde sich zu einer Ewigkeit zu dehnen schien. Aber es machte ihm nichts mehr aus zu warten, weil er wusste, dass er sie nie wieder gehen lassen würde.
    Gleich am nächsten Morgen begannen sie mit der Arbeit. Mårten hatte sich entschlossen, für die königliche Hochzeit mit Milla zusammenzuarbeiten. Er spielte ihr voller Tatendrang einige Ideen vor, die ihm in der vergangenen Nacht gekommen waren.
    “Nein”, sagte Milla und schüttelte den Kopf. “Das gefällt mir so noch nicht. Es fehlt noch etwas – wenn ich nur wüsste, was!”
    “Vielleicht in der Richtung?” Mårten spielte ein paar Takte auf dem Flügel an, und sie nickte strahlend.
    “Ja, schon viel besser. Schreib das auf.”
    Er nahm einen Bleistift und notierte die Melodie auf einem Notenblatt. Als er ihn wieder hinlegte, grinste er. “Was meinst du, gönnen wir uns eine kleine Pause? Wir kommen doch recht gut voran, oder?”
    “Ich weiß genau, worauf du es abgesehen hast, du Schwerenöter!”, tadelte sie ihn lachend. “Aber es gibt noch eine Menge zu tun. Also – zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.”
    “Sklaventreiberin!”, protestierte Mårten, doch er lächelte dabei. “Also gut, machen wir weiter. Hören wir doch mal, was wir bisher zustande bekommen haben.” Er fing an zu spielen, und Milla sah ihm verträumt dabei zu.
    Es war aufregend und spannend, mit ihm zusammenzuarbeiten. Kaum zu glauben, dass er vierundzwanzig Stunden zuvor noch fest davon überzeugt gewesen war, nie wieder Musik machen zu können. Und jetzt sah es so aus, als wäre er auf dem besten Wege, sein absolutes Meisterwerk zu komponieren.
    Eigentlich sollte ich begeistert sein, dachte sie. Doch etwas trübte ihr Glück.
    Der Gedanke an Janna.
    Wie sollte sie Mårten nur beibringen, dass er eine Tochter hatte, von der er bisher nichts wusste? Und wann war der geeignete Zeitpunkt für das

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