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Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Titel: Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Stephan
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mit ruhigen Linien und klaren Strukturen. Räumen Sie deshalb unnötige Gegenstände weg oder lassen Sie diese hinter anderen verschwinden, indem Sie ihren eigenen Standort verändern oder einen kleineren Bildausschnitt wählen. Auf diese Weise können Sie auch die Müllverbrennungsanlage, die links neben dem Baum steht, verschwinden lassen ;-) Oder lassen Sie einen unschönen Hintergrund einfach durch Unschärfe verschwinden. Wie Sie das machen, lesen Sie in einem der nächsten Abschnitte.

Regel Nr. 4: Nah ran! - Näher! - Noch nääähher!!
    In der Begeisterung über ein schönes Motiv möchte man gerne so viel wie möglich davon aufnehmen. Das führt leider zu langweiligen Totalen und stecknadelkopfgroßen Hauptmotiven.

    Hier ein negatives Beispiel für eine typische Urlaubsknipserei: Der Titel könnte sein „ Die Holde vor dem Hotel “. Doch wo ist sie nur?

    Ach, da: mitten drin und doch kaum erkennbar… Solche Fotos braucht niemand!

    Für den Betrachter leichter zu erfassen und damit auch gefälliger ist die Beschränkung auf wenige und aussagekräftigere Details.

    Robert Capa (ein berühmter Kriegsfotograf) hat mal gesagt: "Wenn Deine Bilder nicht gut genug sind, dann warst Du nicht nah genug dran."

    Deshalb sollte man so nah wie möglich an das Motiv herangehen und ggf. sogar ein Zoomobjektiv benutzen. Bei kleinen Motiven wie Blüten und/oder Insekten bietet sich ein Makroobjektiv oder eine preisgünstigere Makrolinse an (Übrigens, viele Zoomobjektive haben eine Makrofunktion. Probieren Sie es aus!).

Je weniger Dinge auf Ihrem Foto zu sehen sind, desto stimmiger und intensiver wird es auf den Betrachter wirken.
Gehen Sie deshalb möglichst nah an Ihr Motiv heran und wählen Sie den Bildausschnitt bewusst so, dass der Betrachter nicht überlegen muss, was das eigentliche Motiv des Fotos sein soll.
Wenn Sie meinen, nah genug an Ihrem Motiv dran zu sein, dann gehen Sie noch zwei Schritte weiter!
Ach ja, noch etwas: "Read the fucking manual!" - Lesen Sie ab und zu mal ein paar Kapitel der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera. Mit jedem Mal Lesen werden Ihnen neue Zusammenhänge klar werden - Lassen Sie sich Zeit, aber bleiben Sie dran!

Regel Nr. 5: Diagonalen suchen!
    Diagonale Linien oder Strukturen in den Fotos „führen“ den Betrachter durch ein Bild. Sie vermitteln mehr Dynamik und lassen den Blick durch das Foto wandern.

    Dadurch wirken Fotos weniger langweilig.

    Die „Leserichtung“ dabei ist meist von Links nach Rechts.

    Diagonalen im Bild verbinden auch Vordergrund, das eigentliche Motiv und den Hintergrund miteinander. Hinzu kommt, dass dem zweidimensionalen Foto immer die Tiefe des Raums fehlt. Quasi als Metapher für diese verlorene dritte Dimension dienen Diagonalen dazu, einen Raumeindruck beim Betrachter zu erzeugen.

Regel Nr. 6: Der Horizont muss horizontal bleiben!
    Ein Horizont muss immer horizontal bleiben! Ein Meereshorizont mit einer Abweichung von weniger als 1 Grad fällt dem Betrachter bereits unangenehm auf.

    Falls Sie die Kamera doch mal nicht ganz exakt in der Waage gehalten haben sollten, lässt sich das mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms leicht beheben. Drehen Sie dazu das Bild bis der Horizont wieder passt.

    Auch hier kommt die Drittelregel wieder zum Einsatz: Beim Bildaufbau sollte der Horizont auf der 1/3 oder der 2/3 Ebene liegen.

Regel Nr. 7: Keine Gliedmaßen amputieren!
    Typisch für die Urlaubsknipserei ungeübter Fotografen sind Fotos von Menschen, bei denen der Kopf fast genau in der Mitte ist, darüber jede Menge nichts sagender Himmel, links und rechts etwas Landschaft und knapp über oder unter den Knien sind dann beide Beine abgeschnitten.

    Ein sehr passendes Beispiel sehen Sie hier! - Bitte niemals Gliedmaßen „abschneiden“, sondern entweder mit auf das Bild bringen, zum Beispiel in dem man den Bildausschnitt etwas tiefer wählt oder einen Schritt zurück geht oder die Kamera um 90 Grad dreht, um ein Hochformat zu erhalten.

    Außerdem bitte auf den Hintergrund achten: Der VW-Bully hat nichts mit der älteren Dame zu tun, obwohl sich einem dieser Eindruck hier praktisch aufdrängt!

    Klappt das so nicht, kann man auch einfach näher an die Person heran gehen, wodurch man das zur Verfügung stehende Bildformat nicht mit Landschaft auffüllt, sondern die Person zum Hauptelement wird. Das erreicht man entweder, wie schon erwähnt dadurch, dass man einfach näher heran geht oder indem man das Motiv mit einem Zoomobjektiv näher heran

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