Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen
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Letzteres hat gleichzeitig den positiven Nebeneffekt, dass der Hintergrund unscharf wird und sich die Person so vom Hintergrund deutlich abhebt (siehe Regel Nr. 11, Stichwort „Motiv freistellen“).
Der Grund, warum so viele Fotos in der Bildmitte den Kopf und darunter abgeschnittene Gliedmaßen zeigen, ist der Umstand, dass das (subjektive) Bild im Kopf des Fotografen anders aussieht, als das (objektiv) von der Kamera aufgezeichnete. Wir entwickeln quasi einen Tunnelblick beim Fotografieren. - Daran sollten Sie bei der Wahl Ihres Bildausschnittes denken und ihn überprüfen, bevor Sie auslösen.
Regel Nr. 8: Nicht von oben herab!
Insbesondere bei Tierfotos und Portraitaufnahmen wirken Fotos, die nicht „auf gleicher Augenhöhe“ entstanden sind, meist nicht gut.
Das fällt insbesondere bei Kinderfotos auf, obwohl diese „erhöhte Position“ meist unserer Alltags-Erfahrung entspricht.
Trotzdem sollten Kamera und Objektiv etwa auf Höhe der Augen der zu portraitierenden Person oder des zu fotografierenden Tiers sein. Meist lässt es sich nicht vermeiden, in die Hocke zu gehen oder sich hinzuknien. Scheuen Sie sich nicht davor!
Regel Nr. 9: Augen müssen scharf sein!
Wenn Sie Menschen oder Tiere fotografieren, sollten Sie immer versuchen, die Augen scharf zu stellen. Korrigieren Sie gegebenenfalls die vom Autofokus ermittelten scharfen Zonen und konzentrieren Sie sich auf das Auge, das Ihnen am nächsten ist.
Der Betrachter wird instinktiv versuchen, dem portraitierten Menschen oder Tier in die Augen zu blicken. Sind diese unscharf, irritiert das den Betrachter unbewusst und das Bild wirkt unnatürlich.
Regel Nr. 10: Die Schärfe mitnehmen!
Der Auslöser von Autofokuskameras hat meist zwei Stufen. Drückt man ihn zunächst nur halb, so wird der Autofokus (AF) seine Arbeit aufnehmen und zum Beispiel durch rote Markierungen im Sucher oder grüne Kästchen auf dem Display (diese heißen AF-Messfelder) anzeigen, auf welche Zone(n) er meint, scharf stellen zu müssen. Drückt man den Auslöser dann ganz durch, wird erst die eigentliche Aufnahme gemacht. Diese Doppelfunktion des Auslösers ist vielen Nutzern nicht bewusst. Sie drücken einfach komplett drauf und hoffen, dass die richtigen Stellen scharf sind (die teure Kamera wird’s schon richtig machen). Tatsächlich gibt es Kompaktkameras, die eine Gesichtserkennung haben und automatisch auf das Gesicht einer Person fokussieren und dieses scharf stellen.
In den meisten Fällen wird es jedoch so sein, dass man ausgerechnet die automatisch ermittelte Zone nicht scharf haben wollte, sondern eine ganz andere. Beispielsweise möchte man zwei nebeneinander stehende Personen aufnehmen, deren Augen scharf sein sollen. Dummerweise steht der eine links, der andere rechts und in der Mitte ist die Lücke zwischen den beiden Köpfen. Die Autofokuskamera wird aufgrund der Anordnung ihrer Messfelder und der einprogrammierten mittelbetonten Messungen also die Mitte des Fotos versuchen scharf zu stellen. Egal wie lange man es probiert, die Gesichter werden vom Autofokus nicht scharf eingestellt, sondern immer der Hintergrund in der Mitte zwischen den beiden Köpfen.
Man kann mindestens drei Dinge dagegen tun:
Das Einfachste ist, den Bildausschnitt zunächst auf eines der beiden Gesichter zu richten, den Auslöser halb durchzudrücken, damit sich der Autofokus auf das Gesicht einstellen kann. Dann hält man den Auslöser weiter fest und „nimmt damit die Schärfeeinstellung mit“. Man richtet mit halb gedrücktem Auslöser den Bildausschnitt nun wieder so auf die beiden Personen, dass beide Gesichter im Sucher erscheinen. Erst jetzt drückt man den Auslöser ganz durch. – Auf diese Weise nehmen Sie die gewünschte Autofokuseinstellung „an die richtige Stelle mit“. Es kann sein, dass die Kamera das aber nicht mitmachen will und sich trotz halb gedrücktem Auslöser immer wieder selbstständig neu die Schärfe berechnet (insbesondere Kompaktkameras machen das oft). Wählen Sie dann ein anderes Motivprogramm und probieren Sie, ob eines der Motivprogramme es richtig macht. Sollte das nicht klappen, haben Sie noch zwei andere Optionen.
Zumindest bei einer Autofokus-Spiegelreflexkamera, aber auch bei den meisten Bridge- und Systemkameras können Sie fast immer die zu benutzenden AF-Messfelder manuell wählen. Schauen Sie am besten in der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera unter „AF-Messfeld-Auswahl“ nach. Sie können dann beispielsweise ein Messfeld
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