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Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Titel: Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Stephan
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sich nicht auf die Automatik verlassen, so verwendet man die "Verschlusszeitautomatik (Av)" der Kamera und wählt eine möglichst offene Blende (=kleine Blendenzahl). Der Hintergrund wird unscharf und verschwimmt, das Motiv wird „freigestellt“ und „ertrinkt“ nicht im Hintergrund.

Regel Nr. 12: Bitte nicht so viel Blitzen!
    Wer wird schon gerne geblitzt? Das gilt im Straßenverkehr genauso wie bei der Fotografie. Angenehm ist die Blendung durch einen Blitz für Mensch und Tier jedenfalls nicht. Aufgrund ihrer kleineren Objektivöffnungen müssen Kompaktkameras öfter mit einem Blitz arbeiten, als dies Spiegelreflexkameras tun. Sie kennen bestimmt die Fernsehbilder von Großveranstaltungen, Fußballstadien, der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele usw.: Tausendfaches Blitzlichtgewitter. Was meinen Sie, was ein eingebautes Blitzlicht bei einer Entfernung von mehr als 3 Metern bewirkt? Richtig, es verbraucht Strom aus dem Akku. Sonst nichts!

    All diese Menschen haben vergessen, das Blitzlicht auszustellen oder wissen nicht, wie das geht. Stattdessen drücken Sie drauf und den Rest macht dann schon die (teure) Kamera. – Leider falsch, denn die weiß ja nicht, dass man nicht den Hinterkopf des Vordermanns sondern das Spielfeld oder die Stadionkulisse aufnehmen will. Und so sehen wahrscheinlich die meisten dieser Menschen, die solche Aufnahmen machen, den hell erleuchteten Hinterkopf des Vordermanns mit all seinen schuppigen Details auf ihrem Foto. Das eigentliche Motiv bleibt dahinter aber im wahrsten Sinne des Wortes vollkommen im Dunkeln.

    Also stellen Sie den Blitz ab! Das geht auch bei Kompaktkameras. Bei Spiegelreflexkameras können Sie zusätzlich noch die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors (früher war das die Lichtempfindlichkeit des Filmmaterials) einstellen. Diese wird meist in ISO angegeben. Eine Einstellung von ISO 100 entspricht dem früheren Standard-Urlaubsfilm. Moderne Kameras können leicht 1600 oder sogar 12800 ISO leisten. Dann sind brauchbare Aufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen möglich. Allerdings wird das so genannte Bildrauschen (chaotisch angeordnete farbige Pixel in dunklen Bereichen der Aufnahme) stärker.

    Bei Tieren und insbesondere bei Kleinkindern sollten Sie ausnahmslos auf das Blitzen verzichten, denn der grelle Blitz kann die Netzhaut schädigen!

Regel Nr. 13: Anlehnen erlaubt!
    Wenn eine Aufnahme droht zu verwackeln, weil Sie beispielsweise eine lange Brennweite (z.B. 200mm) aus der Hand aufnehmen wollen, die Lichtverhältnisse jedoch nur eine Verschlusszeit von 1/60 Sekunde erlauben, dann setzen Sie Ihre Kamera irgendwo auf. Idealerweise natürlich auf ein Stativ, aber das schleppt man gerade als Anfänger nicht einfach so mit, obwohl es viele Vorteile bietet. Legen Sie die Kamera auf eine Mauer (um Kratzer zu vermeiden, legen Sie Ihre Jacke drunter!) oder lehnen Sie sie an einen Laternenpfahl, um sie zu stabilisieren. Atmen Sie ruhig ein und drücken Sie den Auslöser langsam beim Ausatmen. Bei der Verwendung eines Stativs oder wenn die Kamera irgendwo hingestellt wurde, können Sie auch einen Fernauslöser oder die Selbstauslösung der Kamera verwenden, um nicht versehentlich beim Drücken des Auslösers die Kamera zu erschüttern und damit die Aufnahme zu verwackeln. – Seien Sie erfinderisch und improvisieren Sie!

Regel Nr. 14: Ihre Beine sind besser als Ihr Zoom!
    Viele Fotografen vergessen beim Anblick eines schönen Motivs, dass ihr momentaner Blickwinkel vielleicht noch nicht der ideale ist. Stattdessen verlassen sie sich auf Ihr Zoomobjektiv. Ein paar Schritte näher heran oder mehr nach Links oder Rechts eröffnet aber häufig schon eine vollkommen andere Perspektive auf das Motiv. Störende Bildelemente im Hintergrund können so beispielsweise vermieden werden, Dinge können aber auch mit in den Fordergrund genommen werden, um dem Foto mehr Tiefe zu verleihen. Oder Sie vermeiden einfach nur, dass die Mülltonnen neben dem tollen parkenden Oldtimer mit auf's Foto kommen. - "Erlaufen" Sie sich Ihre Motive, Sie werden dafür mit besseren Bilder belohnt!

Regel Nr. 15: Licht bewusst einsetzen!
    Fotografieren heißt bekanntlich mit Licht zu malen. Und so ist das Licht einer der wichtigsten Aspekte bei der Bildgestaltung.

    Der Charakter des Dargestellten kann durch die Menge an Licht, die das Motiv selbst reflektiert (also die Helligkeit des Dargestellten), aber auch durch die Farbe des Lichts und seine Richtung vollständig verändert

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