Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen
das nicht wollen, sind Sie bestimmt im "Vollautomatikmodus" Ihrer Kamera. Wechseln Sie stattdessen in die "Programmautomatik" oder die "Verschlusszeit-" bzw. "Blendenautomatik" (siehe nächste Regel).
Regel Nr. 17: Motivprogramme der Kamera nutzen!
Die meisten Spiegelreflex- und Kompaktkameras bieten so genannte Kreativ- bzw. Motivprogramme, die über ein Wahlrad oder mittels Tasten bzw. im Menü der Kamera ausgewählt werden können.
Grundsätzlich „weiß“ die Kamera dann, welche Art von Motiv Sie aufnehmen wollen, und wird es beispielsweise unterlassen, Ihnen den eingebauten Blitz dauernd hochzuklappen, wenn Sie eine Landschaft aufnehmen wollen. Am besten lesen Sie sich hierzu die Bedienungsanleitung Ihrer Kamera durch, um zu wissen, welche Einstellung welchen Effekt auf die Aufnahme hat.
Je nach Kamerahersteller können die Piktogramme leicht unterschiedlich aussehen. Das Beispiel oben stammt von einer Canon Kamera, das nachfolgende Beispiel von einer Nikon. Sie sehen, dass die Piktogramme sehr ähnlich sind. Auch die Beschriftungen für die Zeit- und Blendenautomatik unterscheiden sich nur wenig:
A steht für „aperture priority“, d.h. Sie geben eine Blende vor und die Automatik ermittelt eine passende Verschlusszeit. S steht für „shutter priority“ und meint die Blendenautomatik, d.h. Sie geben eine gewünschte Verschlusszeit vor und die Automatik ermittelt die passende Blende. P steht auch hier für die Programmautomatik und M für die manuelle Einstellung von Blende und Verschlusszeit.
Egal von welchem Hersteller Ihre Kamera ist, auf jeden Fall ist es von Vorteil, sich der angebotenen Motivprogramme zu bedienen und nicht immer das Vollautomatik-Motivprogramm eingestellt zu lassen, denn das macht zwar Vieles richtig, aber auch Vieles falsch. Die Motivprogramme können den Fotografen (insbesondere Anfänger) von dem „Handwerklichen“ entlasten und ihm die Möglichkeit geben, sich auf die Bildgestaltung zu konzentrieren.
Nachfolgend einige typische Aufnahmesituationen bzw. Motive und die Unterstützung, die Ihnen diese Motivprogramme dabei geben können. Bitte beachten Sie, dass diese Auswahl je nach Hersteller und Kamera unterschiedlich sein kann und auch die Piktogramme leicht anders aussehen können.
Rundum sorglos (?) mit der "Vollautomatik"
Die Vollautomatik stellt sozusagen das „Rundum-sorglos-Paket“ dar. Die Kamera wird versuchen, durch automatische Wahl von ISO-Empfindlichkeit, Blende, Belichtungszeit und Autofokus den besten Kompromiss zu erzielen. Eine mögliche Anwendung sind z.B. Sonnenuntergänge. Diese fotografieren sich fast immer „von alleine“. Hier können Sie getrost die Vollautomatik verwenden. Durch das starke Gegenlicht der untergehenden Sonne, wird die Kamera kurze Belichtungszeiten wählen, wodurch es zu keiner Überbelichtung kommen wird.
Blitz aus !
Sie können den Blitz deaktivieren, wenn Sie ihn nicht verwenden möchten. Beispielsweise bei Tierportraits oder beim Fotografieren von Kleinkindern ist das angesagt, ebenso in Museen, Kunstausstellungen usw. Das integrierte Blitzgerät bzw. ein externes Blitzlicht wird dann nicht ausgelöst. Ansonsten entspricht dieser Modus der Einstellung "Vollautomatik" .
Portraitaufnahmen
In diesem Modus wird der Hintergrund unscharf abgebildet, damit Personen sich besser abheben (siehe auch Regel Nr. 11, Stichwort „Motiv freistellen“). Dies erreicht die Kamera dadurch, dass die Blende im Objektiv möglichst weit geöffnet wird. Um die Unschärfe des Hintergrunds zu verstärken, verwenden Sie am besten ein Teleobjektiv und füllen Sie die Aufnahme mit dem Motiv, oder vergrößern Sie den Abstand zwischen Motiv und Hintergrund. Wenn Sie den Auslöser ganz herunter drücken, werden mehrere Aufnahmen hintereinander gemacht, was insbesondere dann hilfreich ist, wenn die Person nicht auf Kommando natürlich lächeln kann, sondern etwas Zeit braucht, um „warm zu werden“. Tierportraits funktionieren ganz ähnlich.
Nachtportraits
Dieser Modus ist für Aufnahmen von Personen in der Dämmerung oder nachts geeignet („Nachtaufnahme“ nicht „Nacktaufnahme“! Geht aber auch …). Der Blitz leuchtet das Motiv bzw. die Person aus, während durch die Langzeitsynchronisation versucht wird, eine natürlich wirkende Belichtung des Hintergrunds zu erzielen. Wenn Sie nur eine nächtliche Szene (ohne Personen) aufnehmen möchten, verwenden Sie stattdessen den "Landschafts-Modus" . Bitten Sie die Person, sich auch nach dem
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