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Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Titel: Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Stephan
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werden.

    Die Richtung des Lichts bestimmt die Schatten, die auf dem Motiv oder um das Motiv herum entstehen.

    Neben der schon besprochenen „Lichtfarbe“ ist daher die „Lichtrichtung“ einer von mehreren wichtigen Faktoren:

    · Gegenlicht scheint in Richtung zur Kamera. Hierdurch kann ein Lichtsaum um das Objekt entstehen.
    · Streiflicht kommt von der Seite auf Höhe des Objekts. Strukturen flacher Objekte kommen so besser zur Geltung.
    · Seitenlicht betont durch die entstehenden Schatten die Formen des Objekts besonders stark. Klassische Portraits arbeiten oft mit dieser Lichtrichtung.
    · Frontlicht kommt aus Richtung der Kamera und erzeugt wenig Schatten auf dem Objekt selbst, sondern eher dahinter. Hierdurch wirkt das Objekt flach. Bei Portraits ist das eher unvorteilhaft.
    Spielen Sie mit diesen Lichtrichtungen und setzen Sie die dabei entstehenden Effekte bewusst ein.

    Je nach Tageszeit wirkt das Licht der Sonne auch sehr unterschiedlich. Steht die Sonne mittags am höchsten, kommt das Licht fast senkrecht von oben, die Schatten sind kurz, das Licht wirkt hart. In den Morgen- und Abendstunden steht die Sonne tiefer, die Schatten werden länger, das Licht wirkt weicher. Wie sich das konkret auf Ihre Fotos auswirkt, sehen Sie hier: Die beiden nachfolgenden Fotos entstanden zu unterschiedlichen Zeiten am selben Tag.

    Das erste Foto wurde mittags bei fast senkrecht stehender Sonne aufgenommen.

    Die Schatten wirken hart. Helle Stellen reflektieren sehr viel Licht, während im Schatten liegende Teile im Foto sehr dunkel dargestellt werden.

    Gerade jetzt bekommt der Automatikmodus Ihrer Kamera viel zu tun, denn welche Bildteile können ruhig zu hell sein, welche sollten nicht zu dunkel wirken?!

    Das zweite Foto wurde abends aufgenommen, die Sonne kommt von rechts und wirft weichere Schatten.

Regel Nr. 16: Rote Augen vermeiden!
    Auf vielen geblitzten Aufnahmen haben die abgebildeten Personen rote Pupillen. Der Hauptgrund liegt darin, dass der Abstand zwischen Blitz und Objektiv zu gering war und dadurch der Blitz die durchblutete Netzhaut im Auge in einem Bereich beleuchtet hat, der von der Kamera durch die geöffnete Pupille der Person gesehen werden konnte. Verschärft wird dieses Problem dadurch, dass sich bei Dunkelheit die Pupillen weiten und deshalb die rote Netzhaut noch besser sichtbar wird.

    Die meisten Kameras haben eine entsprechende Funktion, die vor der eigentlichen Blitzauslösung mehrfach kurz flackert (so genannter Vorblitz) oder mittels einer zweiten Lichtquelle die zu fotografierende Person kurz anleuchtet. Durch diese Blendung soll erreicht werden, dass sich die Pupillen schließen und der Rote-Augen-Effekt minimiert wird. Das klappt meistens nicht so gut, da die Pupillen nur träge reagieren. Außerdem sehen kleine Pupillen, wie sie durch das Vorgeblitze entstehen, meist auch nicht sonderlich attraktiv aus. Als letzte Maßnahme können Sie dafür sorgen, dass die zu fotografierende Person nicht direkt in die Kamera blickt.

    Führt dies alles nicht zum Erfolg, sollten Sie auf einen direkten Blitz verzichten und indirekt blitzen. Hierfür müssen Sie den Blitzkopf so verstellen, dass er die Decke oder eine helle Wand anblitzt und das von dort reflektierte Licht Ihr Motiv indirekt erhellt. Alternativ können Sie auch „entfesselt“ blitzen. Hierbei wird das externe Blitzgerät von der Kamera abgenommen und seitlich auf das Motiv gerichtet, so dass das Blitzlicht nicht von der Netzhaut Richtung Kamera reflektiert wird. Um das zu tun, brauchen Sie aber eine „Fernsteuerung“ für den Blitz. Hierzu gibt es Kabel, Infrarot-Fernauslöser oder Funk-Fernauslöser. Sie merken schon: Eine Wissenschaft für sich… Geht das alles bei Ihrem eingebauten Blitz nicht, so sind Sie gezwungen, den Blitz abzustellen und mit einer höheren Sensorempfindlichkeit zu arbeiten (ISO-Wert erhöhen).

    Bei einer Reihe von Tierarten tritt ein ähnlicher Effekt wie die der roten Augen bei Menschen auf. Bei Tieren, die in der Dunkelheit gut sehen müssen, ist die Netzhaut des Auges mit einer reflektierenden Schicht überzogen, damit das zurückgeworfene Licht auf dem Rückweg eine zweite Chance hat, in den Sehzellen einen Nervenimpuls auszulösen. Das restliche Licht tritt durch die Pupille wieder aus und führt zu stark leuchtenden Augen.

Tun Sie den Tieren einen Gefallen und stellen Sie den verdammten Blitz bei solchen Aufnahmen konsequent ab ("Blitz aus-Modus")!
Wenn der Popup-Blitz hochklappt, obwohl Sie

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