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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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hochmütigen Kopfbewegung ihre langen blonden Haarsträhnen auf den Rücken. „Wann wirst du das endlich begreifen? Was du mir bietest, reicht nicht, Salim.“
    Verständnislos schüttelte er den Kopf. Weshalb nutzte sie nicht ihren wachen Verstand, um einzusehen, dass es keinen anderen Weg für sie alle gab? Er versuchte es noch einmal: „Wir müssen ja nicht im Hotel leben. Wir können uns ein schönes Haus bauen. Und du entwirfst den Garten genau nach deinen Vorstellungen.“
    „Den Garten entwerfen?“, rief sie ungläubig. „Du verstehst absolut nicht, um was es mir geht.“ Tränen glitzerten in ihren Augen. „Ich will nicht, dass mein Leben wie ein Projekt behandelt wird. Ich will nicht das Gefühl haben, dass über mich verfügt wird. Ich brauche keinen Businessplan und kein Finanzbudget, niemanden, der mein Leben managt. Wenn ich heirate, dann aus anderen Gründen, als du sie nennst. Ich bin eine Frau, kein Gegenstand, genau so wenig wie Kira.“ Ihre Stimme drohte zu brechen, als sie hinzusetzte: „So könnte ich nie leben, und ich werde Kira mit allen Mitteln zu schützen wissen.“
    Damit stand sie ruckartig auf und schob den Sessel mit einem hässlich quietschendem Geräusch zurück.
    Salim sprang auf, Panik erfasste ihn.
    Wie kam sie dazu, ihn zurückzuweisen? Sie machte alles kaputt. Sah sie denn nicht ein, dass ihre Zukunft, ihr Glück, an ihm und nur an ihm hing?
    Weshalb verhielt sie sich so irrational? Lag es daran, dass sie ihm seine Zurückweisungen immer noch übel nahm? „Ich weiß, dass ich dir einst sehr wehgetan habe“, begann er vorsichtig. „Ich wünschte, ich könnte die Uhr zurückdrehen und alles ganz anders machen …“
    „Wie denn?“, erwiderte Celia scharf und sah ihn kühl an. „Indem du dich erst gar nicht mit mir einlässt? Das wäre von Anfang an das Beste gewesen. Keine Gefühle, keine gebrochenen Liebesschwüre, keine enttäuschten Bräute und keine unehelichen Kinder.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, das wäre viel einfacher gewesen. Du hättest deine sorgfältig aus den besten Familien ausgewählte Braut heiraten und mit ihr glücklich werden können, bis dass der Tod euch scheidet.“
    Aber ich wollte doch gar keine sorgfältig ausgewählte Braut, schrie es in ihm. Ich wollte nur dich.
    Die Wahrheit brach über ihn herein wie ein Tornado. Doch er sprach die Worte nicht aus.
    Er hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht – und sie hatte ihn zurückgewiesen.
    Sein Stolz war bis aufs Äußerste verletzt. Vielleicht genoss sie es sogar, ihm denselben Schmerz zuzufügen, den sie damals empfunden haben musste, als er sie verlassen hatte.
    Doch nun war es viel schlimmer, denn sie konnte ihm den Kontakt zu seiner Tochter nehmen.
    Die widerstreitenden Gefühle, die ihn durchströmten, waren so intensiv, dass es Salim einen Moment lang die Sprache verschlug.
    Celia wandte sich ab und durchquerte mit langen Schritten den Raum. „Du glaubst, ich würde meine Arbeit aufgeben und zu Hause herumsitzen. Wo wäre ich jetzt, wenn ich das nach Kiras Geburt getan hätte?“ Sie wirbelte herum und sah ihn wütend an. „Als ich dich angerufen habe, um dir zu sagen, dass du eine Tochter hast, bin ich auf brutale Weise abgewiesen worden.“
    „Wenn ich gewusst hätte, dass ich ein Kind habe, wäre ich für euch beide aufgekommen“, erwiderte er tonlos.
    „Wie großzügig von dir“, rief sie höhnisch. Zorn blitzte in ihren Augen auf. „Ich kann nur hoffen, dass ich dir auch dankbar genug gewesen wäre. Vielleicht hättest du uns ein kleines Haus gekauft, wo wir uns verstecken könnten. Deine heimliche Zweitfamilie, von der niemand etwas wissen darf – außer dir natürlich.“
    „Das ist lächerlich, und das weißt du genau. Ich habe dich nicht gebeten, meine Zweitfrau zu werden.“ Er runzelte die Stirn und dachte kurz nach. „Du wärst natürlich meine zweite Frau, aber von meiner ersten bin ich schon lange geschieden. Ich würde niemals mit mehr als einer Frau verheiratet sein wollen.“
    „Ich fürchte, ich werde deinen Ansprüchen niemals genügen“, bemerkte sie spitz und hob das Kinn. „Ich will, dass meine Tochter von Frauen umgeben ist, die eine gute Ausbildung haben und eigenes Geld verdienen. Die sich ihre Wünsche selbst erfüllen. Kira soll später die Möglichkeit haben, zu leben, wie sie will.“
    Sie schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Meine Eltern kümmern sich liebevoll um Kira, wenn ich auf Reisen bin. Sie hat Freunde und

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