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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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zarten Züge. Seine Daumen
streichelten ihre Wangenknochen.
    »Du bist unglaublich«, flüsterte er.
»Clever und langbeinig und wild. Und Augen hast du wie Goldstücke ...«
    Plötzlich wurde sich Holly der Sonne
auf Lincs Haaren, auf seinem Bart und in seinen Augen bewußt. Seine Lippen
waren verführerisch und seine Zunge flink und feucht.
    Er biß die Zähne zusammen. Trotz
seines Verlangens küßte er Holly nicht. Beide waren außer Atem. Wie in Zeitlupe
ließ er von ihr ab und wandte sich Sand Dancers Fußfessel zu.
    »Wo hast du das denn her?« fragte
Linc, während er den Knoten öffnete. »Ich kann mich nicht erinnern, in der
Satteltasche ein frisches Hemd gehabt zu haben.«
    »Es ist ja auch meine Bluse. Deshalb
hatte ich unter meiner Jacke nichts an, als du ...«
    Abrupt hielt Holly inne. Sie dachte
an jenen Augenblick, als Linc ihre Jacke geöffnet hatte. Sein Blick auf ihre
nackten Brüste hatte sie tief erregt.
    Linc entging ihr verräterisches
Zittern nicht.
    »Holly«, schnurrte er. »Es ist ein
Wunder, daß ich meine Hände überhaupt noch von dir lassen kann. Aber ich bemühe
mich. Gott kann bezeugen, wie sehr ich mich bemühe.«
    Linc zog die Fessel ab und knotete
Hollys Bluse auf. Der Stoff war voller Flecken und hartem Pferdehaar.
    Kopfschüttelnd hielt er die Bluse
hoch.
    »An deiner Stelle würde ich es bei
der Jacke belassen«, sagte er.
    »Ich habe Ersatz dabei.«
    »Schade. Mir gefällt der Verschluß
der Jacke so gut.«
    »Man kann sie gar nicht schließen,
der Reißverschluß klemmt.«
    »Wie gesagt ...«
    Lincs Augen glitzerten belustigt,
als er Sand Dancer die Zügel überstreifte.
    »Komm schon, alter Junge«, sagte
Linc. »Wollen wir doch mal sehen, ob du durstig bist.«
    Er schob ihn aufmunternd an.
Gehorsam trat Sand Dancer einen Schritt vor.
    Holly und Linc begutachteten das
Pferd, bis sie sich davon überzeugt hatten, daß es bis auf ein paar leichte
Muskelzerrungen bei dem Schrecken geblieben war.
    Linc nickte und lächelte Holly
anerkennend zu. Dann nahm er ihre Hand.
    »Alles wie in alten Zeiten«, sagte
er. »Hidden Springs, der Geruch von Salbei, das Pferd und ...« Er warf ihr
einen übermütigen Blick zu. »Und ein kleines Mädchen, das mich mit glänzenden
Augen ansieht.«
    Plötzlich änderte sich Lincs
Gesichtsausdruck, als er Holly betrachtete.
    »Warum bist du eigentlich hier?«
wollte er auf einmal wissen. »Und warum hast du mich nicht angerufen und mir
Bescheid gesagt, daß du nach Kalifornien kommst?«

7
    Kurzfristig streifte sie ein eisiger Hauch. Sie
hatte vergessen, daß sie jetzt eher dem Image der Firma Royce entsprach als der
unschuldigen Sechzehnjährigen von einst.
    Beziehungsweise
Lincs Erinnerung.
    Holly stand deutlich genug vor
Augen, wie er auf »Shannon« in Palm Springs reagiert hatte.
    Jet-setter und deren leichte Mädchen
kann ich nicht ausstehen.
    Die wenigen Meter zur Quelle sagte
Holly kein Wort. Bei jedem Schritt spürte sie Lincs prüfenden Blick auf sich
ruhen. Weder wollte sie ihm sagen, daß sie Shannon war, noch brachte sie es
über sich zu lügen.
    »Ich habe dich nicht angerufen, weil
ich mir über dich im Zweifel war«, gestand sie.
    »Wie
bitte?« fragte Linc ungläubig.
    »Du hast mir nie geschrieben«,
erläuterte sie. »Nicht einmal einen Weihnachtsgruß ...«
    Hollys Stimme und ihr
Gesichtsausdruck zeigten, wie sehr sein Schweigen sie verletzt hatte.
    »Ich habe
dreimal geschrieben«, sagte er tonlos.
    Überrascht
wandte sie sich ihm zu.
    »Hast du
das?« flüsterte sie.
    »Auf den dritten Brief erhielt ich
eine Antwort von Sandra«, fuhr Linc fort. »Ich solle aufhören, dich zu
belästigen, weil meine Briefe dir auf die Nerven gingen. Deshalb schrieb ich
nicht mehr. Ich nahm an, daß Sandra dir irgendeinen Haß auf mich eingeimpft
hatte.«
    »Haß auf dich? Holly hielt inne und
starrte ihn an. »Warum, in aller Welt, sollte ich dich denn hassen?«
    Linc antwortete nicht, sondern warf
die Zügel um Sand Dancers Hals. Dann versetzte er dem Tier einen herzhaften
Klaps auf die glänzenden Flanken. Das Pferd beugte sich gierig nach vorn, um
das Quellwasser zu genießen.
    Als Linc Holly wieder anschaute, war
seine Miene vollkommen ausdruckslos.
    »Mein Vater fuhr das Auto, das deine
Eltern gerammt hat«, sagte er ganz ruhig.
    Sein Tonfall war ebenso direkt wie
seine Worte. Er rührte sich nicht und wartete gebannt auf Hollys Reaktion.
    Als er weder Schock noch Abscheu auf
ihrem Gesicht erkennen konnte, atmete er erleichtert aus.
    »Du

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