Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
Scherz.
    »Liebe macht offenbar wirklich
blind.«
    »Wie bitte?«
    »Lincoln McKenzie sieht aus wie dein
Wüstengebirge«, nahm Roger sich kein Blatt vor den Mund. »Unnahbar, hart und
ganz sicher nichts für gepflegte Bürger. Ich bilde mir ein, daß meine Produkte
doch ein klein wenig filigranere Geschmäcker ansprechen.«
    Beth wußte nicht, ob sie beleidigt
sein oder sich totlachen sollte. Der Humor gewann die Oberhand. Sie bohrte ihr
Gesicht in das Kopfkissen.
    »Was ist denn?« fragte er. »Hört
sich an, als ob du grade an deinem Frühstück erstickst.«
    Holly lachte.
    »Das ist Lincs kleine Schwester«,
erklärte sie.
    »Oje«, erwiderte Roger. »Tut mir
leid, meine Liebe.«
    »Macht nichts. Beth findet auch, daß
Linc manchmal ganz schön finster aussehen kann. Aber das tut er nur, wenn er wütend
ist. Ansonsten ist er eine Art Schmusekatze.«
    »Zu der Familie gehören auch Löwen«,
ergänzte Roger nüchtern. »Diese Sorte habe ich auf einer Safari in Afrika schon
einmal gesehen. Oder eben hinter Gittern, das ist sicherer.«
    Holly seufzte und gab auf.
    »Dann komm doch wenigstens auf die
Party bei uns heute abend«, sagte sie.
    »Tut mir leid«, meinte er bedauernd.
»Ich kann leider nicht. Frau L'Acara – falls du dich an sie erinnerst, die mit
den Diamanten – rief an und hat mich, vier Models und dich zu einem Rodeo oder
irgend so etwas eingeladen.«
    Holly blinzelte. »Rodeo? Bist du dir
da ganz sicher?«
    »Eine Pferdeauktion, Barbecue, dann
ein Ball mit Schlips und Pipapo, so hat sie es beschrieben. Es hörte sich alles
ziemlich merkwürdig und hundertprozentig amerikanisch an.«
    »Vor allem hört es sich so an, als
ob ich dich in ein paar Stunden doch sehen würde«, sagte Holly und blickte zu
Beth hinüber.
    Beth nickte und flüsterte: »Frau
L'Acara hat gestern telefonisch noch fünf weitere Personen angekündigt.«
    »Was ist?« wollte Roger wissen.
    »Frau L'Acara wird dich heute zu der
Tausend-und-eineNacht-Party der McKenzies mitnehmen«, erklärte ihm Holly.
    »Wenn man vom Teufel spricht«,
murmelte Roger. »Nun, ich werde meine Hörner polieren und mich schon ein
bißchen warmlaufen.«
    »Roger
...«, ermahnte sie ihn.
    »Schon gut,
meine Liebe. Ich höre jetzt auf zu stänkern.«
    »Das möchte ich aber auch
hoffen.«
    »Und
reserviere einen Tanz für mich, schöne Frau.« Noch bevor Holly antworten
konnte, hatte Roger aufgelegt. »Dein Chef hat dich wohl wirklich sehr gern?«
fragte Beth. »Er ist ein Freund, mehr nicht.« Sie lächelte. »Allerdings auch nicht weniger. Du wirst ihn
mögen, Beth. Und ich weiß, daß du ihm auch gefällst.«
    »Warum?««
    »Roger mag
schöne Frauen.«
    Wieder mußte sie gähnen. »Was steht
denn für heute morgen auf dem Programm?«
    »Linc ist immer noch bei der Stute.
Ständig kommen Wehen, aber dann hören sie plötzlich wieder auf.«
    »Armer
Linc.«
    »Wir sind alle arm dran. Er wird
heute abend auf der Party eine beknackte Laune haben.«
    »Er war von Parties ohnehin noch nie
so recht begeistert, wenn ich mich recht entsinne«, bemerkte Holly.
    »Das ist
aber nicht das Schlimmste«, erwiderte Beth.
    »Was könnte schlimmer sein, als wenn
Linc miserabel drauf ist?«
    »Gestern abend hat Frau Malley
angerufen«, sagte Beth. »Ihre Schwester liegt auf der Intensivstation. Ich habe
ihr geraten, in Palm Springs zu bleiben.«
    Holly
blickte das Mädchen von der Seite an.
    »Das ist doch in Ordnung, nicht
wahr?« fragte Beth ängstlich. »Wir können die Party auch ohne eine
Haushälterin schmeißen, oder?«
    »Sieht zumindest so aus, als ob wir
es versuchen müßten«, erwiderte Holly lächelnd. »Ich
treffe dich in zehn Minuten in der Küche.«
    »Hinter der Küche«, korrigierte
Beth. »Ich bringe dir erst einmal etwas Granola und eine Tasse Kaffee zum
Frühstück. Für mehr haben wir leider keine Zeit.«
    »Eilt es so?«
    »Noch viel mehr«, hechelte Beth und
brach auf.
    Zehn Minuten später war Holly frisch
geduscht und angezogen. Sie traf Beth am hinteren Eingang. Schweigend überreichte
ihr das Mädchen ihr Frühstück.
    Holly kaute ihr Granola und nippte
an ihrem Kaffee, während sie dabei die Arbeiter beobachtete. Im Augenblick
schwirrten alle über die große Tanzfläche, die im Garten der McKenzies
aufgebaut worden war. Sie errichteten soeben ein riesiges silbernes Zelt.
    Holly sah Beth an.
    »Wird Regen erwartet?« fragte sie.
    »Ja, leider.«
    Hinter dem aufwendig angelegten Pool
hatte man zwei Grillkuhlen ausgehoben. Eine Rinderhälfte

Weitere Kostenlose Bücher