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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sie.
    »Bleib bei mir und stelle mich jedem
vor, den du kennst.«
    Beth seufzte noch einmal, diesmal
etwas lauter. Sie war ganz offensichtlich von Hollys Rachestrategie Cyn
gegenüber nicht sonderlich überzeugt.
    »Wenn man Männer auf sich aufmerkam
machen möchte – und diese Aufmerksamkeit auch anhalten soll –, dann braucht man
dazu mehr als ein glitzerndes rotes Kleid«, erläuterte Holly.
    »Mach das mal lieber Cyn
begreiflich.«
    »Irgendwann wird sogar bei ihr der
Groschen fallen«, meinte Holly optimistisch.
    »Auf die Plätze«, erwiderte Beth
etwas boshaft. »Und wenn ich dich den Leuten vorgestellt habe, was dann?«
    »Dann werde ich Cyn die Krallen
schneiden und dir daraus ein Armband basteln.«
    Beth hielt den Atem an. Sie
betrachtete Holly aufmerksam. Unter der äußeren Liebenswürdigkeit spürte sie
einen stählernen Kern.
    Schlagartig wurde Beth bewußt, daß
Holly eine ähnlich starke Persönlichkeit besaß wie Linc.
    »Ich kann nur hoffen, daß du niemals
wütend auf mich sein wirst«, meinte Beth nachdenklich.
    »Wut empfinde ich nur gemeinen
Menschen gegenüber ... wie Cyn zum Beispiel.«
    Holly
lächelte, und ihre Züge wurden wieder weich. »Komm schon, Beth. Ich habe jede
Menge Leute kennenzulernen.«
    »Jeden?
Nicht nur die Männer?«
    »Jeden.«
    Beth sah
sich stöhnend in dem Gewimmel um.
    Holly
lachte und stupste sie ermutigend vorwärts.
    »Mit wem
sollen wir anfangen?« murmelte Beth mißmutig. »Kennst du den grauhaarigen Herrn
mit der Frau in dem lavendelfarbenen Kleid?«
    »Natürlich.
Aber er ist alt.«
    Holly
lächelte.
    »Kein Mann
ist zu alt«, belehrte sie das »Kind«.
    Beth warf ihr einen Blick zu, der
wohl bedeuten sollte, sie hoffe, Holly wisse, was sie tue. Dann führte sie sie
zu dem Paar.
    »Hallo George, hallo Mary«, sagte
Beth. »Das hier ist Holly North, Lincs ...«
    »Ich bin eine Freundin der Familie«,
unterbrach Holly sie geistesgegenwärtig, bevor Beth das Wort »Verlobte« aussprechen
konnte. Sie war sich nicht sicher, ob Linc sie noch sehen, geschweige denn
heiraten wollte.
    Aber daran denke ich später, ermahnte sie sich. Jetzt will ich
Beth zeigen, wie man mit Ludern wie Cyn umspringt.
    Solche Frauen würden noch oft in
Beth' Leben aufkreuzen. Und in Lincs.
    Trotz dieser Kümmernisse lächelte
sie und streckte erst Mary, dann George die Hand entgegen. Es war nicht das
erste Mal, daß Holly ihre Angst oder ihre Trauer mit einem atemberaubenden
Lächeln kaschierte.
    »Ich freue mich, Sie kennenzulernen,
Herr und Frau ...?« Holly zögerte.
    »Johnston«, erwiderte der Mann und
drückte ihre Hand. »Für Sie bin ich George.«
    »Aber nur, wenn Sie mich Holly
nennen.«
    Nachdem sie seine Hand gedrückt
hatte, wandte sie sich seiner Frau zu.
    »Das ist eine wunderschöne Farbe,
Frau Johnston. Ich beneide Sie. Wenn ich Flieder trage, dann sehe ich aus wie
der Tod von Venedig.«
    Das Kompliment war ehrlich gemeint,
denn Holly verabscheute die gesellschaftlichen Lügen, die auch sie
gelegentlich als unentbehrlich betrachtete.
    Die aufmerksamen blauen Augen der
Frau maßen Holly, dann vergaben sie ihr ihre ungewöhnliche Schönheit.
    »Sagen Sie doch bitte Mary zu mir«,
reagierte sie freundlich. Dann lachte sie. »Also, daß Sie etwas Besonderes an
mir entdecken, ist wirklich rührend.«
    »Finde ich gar nicht!« Es war Holly
vollkommen ernst. »Ich mag Violettöne sehr gerne, aber sie stehen mir nicht.«
    »George und Mary besitzen eine Ranch
ungefähr drei Meilen weiter oben im Tal«, mischte Beth sich ein. »George züchtet
Ackergäule.«
    Holly blickte ihn von der Seite an.
    »Man wird Sie in Acht und Bann tun,
wenn man Sie auf einer Auktion für Vollblüter findet«, flüsterte Holly. »Aber
ich verrate Sie nicht.«
    George und Mary lachten.
    »Um ehrlich zu sein, ich reite am
liebsten auf den McKenzie-Rennern«, bekannte er.
    Holly fing nun eine fundierte
Diskussion über verschiedene Züchtungen und Kreuzungen an. Aus George und Mary
sprudelte es nur so heraus. Ihr Leben, wie das vieler Leute in Garner Valley,
drehte sich ausschließlich um Pferde.
    Schon bald gesellten sich andere
Leute zu ihnen. Sie wurden von ihrem Gelächter und der charmanten Schönen in
ihrer Mitte angezogen.
    Wenn Holly neuen Leuten begegnete,
merkte sie sich die Namen und Gesichter. Oftmals machte sie den Frauen irgendein
Kompliment über ihr Äußeres. Und immer lenkte sie die Unterhaltung so, daß sich
niemand ausgeschlossen fühlte.
    Als die Gruppe für ein Rundgespräch
zu groß

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