Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
Vom Netzwerk:
Weile nicht an und nahm dann den Faden unseres Gesprächs wieder auf, als seien wir nicht unterbrochen worden.
    Einmal, als wir zusammen die 6th Avenue entlanggingen, sah er mich doch an. Ich lächelte neckend. Er lächelte auch und schaute weg.
    »Nur mal so nebenbei, Tyler, als deine Freundin …«, begann ich.
    »Ja?«
    »Schütze dich.«
    Er starrte finster zu Boden. »Auf diesem Gebiet brauche ich keine Ratschläge von dir, Grace.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. Und das tat es auch, und zwar sehr.

    Eine Woche vor dem Memorial Day mailte ich Julia und Dan, dass Steven und ich am Wochenende nach Rhinebeck fahren würden.
    Julia rief mich an. »Da ist doch etwas im Busch, oder?«
    Leugnen war zwecklos. »Höchstwahrscheinlich.«
    »Bist du aufgeregt?«
    »Ja, schon.«
    »Was hast du denn?«
    Ich riss mich zusammen. »Nichts! Ich bin einfach aufgeregt!« Hauptsache, sie war beruhigt.
    Dan chattete mit mir, während ich bei der Arbeit war:
DanB: Viel Spaß, aber überlege es dir gut, bevor du eine Entscheidung triffst.
SueGBee: Was soll das heißen?
DanB: Ich habe so etwas geträumt.
SueGBee: O weh. Was denn?
[drei Minuten Wartezeit]
SueGBee: Soll ich etwa zu dir rüberkommen?
DanB: Sorry, unten kam eine FedEx-Lieferung an. Also, ich habe geträumt, du wärst in einem Auto mit kaputten Bremsen unterwegs.
SueGBee: Das nervt. Würde es Dir viel ausmachen, zur Abwechslung mal was Positives zu träumen?
DanB: Entschuldigung …
DanB: Bist du noch da?
SueGBee: Tut mir leid, war in Gedanken. Die Geschichte mit den Bremsen könnte sich auf Verschiedenes in meinem Leben beziehen.
DanB: Dann halte mal die Augen offen, Schatz.
    Am Freitagmorgen ging ich zum Frisör und ließ mir einen Sommerhaarschnitt verpassen: luftig gestuft, kinnlang, Stirnfransen. Ich sah aus wie zwölf.
    Dann ging ich ein paar Stunden arbeiten, um die Ablage zu erledigen und Ed meine Frisur zu zeigen.
    Gespielt ehrfürchtig berührte er mein Haar.
    »Glänzt schön.«
    Auch er war bereits in Urlaubsstimmung und trug Jeans und ein Leinenhemd. Boris und er fuhren an die Küste New Jerseys.
    »Pass auf«, warnte ich, »ihr könntet dort meine Mutter und José treffen.«
    »O Gott, Julia Barnum, bloß nicht!«
    »Im Ernst. Sie fahren nach Ocean Grove und wohnen in einem von diesen Hauszelten.«
    »Wie reizend! Und ihr fahrt nach Rhinebeck, du und Steven?«
    »Ja, er hat eine dreihundert Jahre alte Pension ausfindig gemacht. Wir wollen Golf spielen und so.«
    »Golf.« Er verzog das Gesicht.
    »Steven schwört, dass es nicht langweilig ist. Und wir unternehmen ja auch noch etwas anderes.«
    »Und du glaubst immer noch, dass du mit einem Ring am Finger zurückkommst?«
    »Ja.«
    »Und, freust du dich?«
    Ich hasste es, wenn Ed sich wie mein großer Bruder aufspielte.
    »Schau mich nicht so an«, sagte er. »Ich frag ja nur.«
    »Ich weiß schon«, sagte ich und umarmte ihn.

    Steven holte mich in einem Auto aus dem Car-Sharing-Pool ab. Einem Cabrio! Er hatte meine neue Frisur noch nicht gesehen. Ich stieg ein und schnallte mich an. Er berührte mich am Kopf. »Was ist denn mit deinen langen Haaren passiert?«
    »Ach, ich musste die Wolle mal loswerden.«
    »Wenn du mir vorher erzählt hättest, was du vorhast, hätte ich dich wahrscheinlich gebeten, es nicht zu tun. Aber es sieht sehr hübsch aus.«
    »Wirklich? Ich wollte mal etwas anderes ausprobieren. Ich dachte, es wäre angenehm im Sommer.«
    »Ja, es sieht wirklich gut aus.«
    »Tut mir leid.«
    »Ist doch nicht schlimm, Grace.«
    »Manchmal muss man einfach seinen Mut zusammennehmen und etwas tun, wovor man Schiss hat, verstehst du?«
    Mit einem schiefen Lächeln fädelte er sich in den Verkehr auf der 6th Avenue ein. »Da sagst du was.«

    Unsere Pension war ein rustikales Gebäude aus Kolonialzeiten, inmitten eines alten Apfelgartens gelegen. In der uralten Küche hingen Kupfertöpfe und Kräutersträußchen von den Deckenbalken. Ein handgearbeiteter Quilt bedeckte unser Bett.
    Zum Frühstück am Samstag gab es Birnenpfannkuchen mit Räucherspeck. Anschließend spielten wir Golf. Für mich war es das erste Mal, und ich stellte mich dämlich an. Dann besuchten wir eine Wellness-Oase, das war toll. Ich gönnte mir eine Gesichtsmaske und eine Ganzkörpermassage, nach denen ich mit weichen Knien zurück zu Steven in unsere Unterkunft kam.
    Zum Abendessen führte er mich in ein schickes französisches Restaurant aus, wo wir in einem hübschen, intimen Eckchen saßen. Nach meinem Hummersalat, aber noch

Weitere Kostenlose Bücher