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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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ungeheuren Rülpser aus, nach dem ich mich fühlte wie ein neuer Mensch. Auf Zehenspitzen schlich ich zur Tür und spähte hinaus in den Flur. Alles war still und ruhig; vielleicht waren Jean und Nathan zur Arbeit gegangen. Mit meiner Zahnbürste und frischen Kleidern durchquerte ich den Flur zum Badezimmer.
    Ich duschte, zog Jeans und Pulli an und stahl mich leise hinunter in die Küche. Eine halbe Kanne warmer Kaffee stand auf dem Herd.
    Ich aß eine Schüssel Reis Crispies und danach eine Banane, dann sah ich mich ein wenig im Wohnzimmer um. Es gab ein wunderbares Erkerfenster und einen Kamin mit gemeißeltem Sims, aber auch eine violette Velourscouch und einen kamelfarbenen Klappsessel. An einer Wand stand ein altes Klavier, und darüber hing ein toter Hirsch. Oder besser: nur der Kopf.
    Ich kehrte in die Küche zurück und sah auf die Mikrowellenuhr. Neun. Ich lauschte an der Kellertür nach Lebenszeichen.
    Von oben holte ich mir mein Buch und streckte mich auf dem Klappsessel aus. Las zwei Seiten und nickte ein.
    Gegen elf schlich ich die Kellertreppe hinunter und lugte durch die Tür. Nichts zu sehen außer Beulen und Dellen in dem marineblauen Schlafsack auf der karierten Couch. Moment, da schaute ein Stück Fuß heraus!
    »Ty!«, flüsterte ich. »Ty!«
    Er hob den Kopf und sah mich über die Sofalehne hinweg an. Einstein-Haare. »Was ist denn?«
    »Nichts. Aber willst du nicht mal aufstehen? Es ist elf Uhr.«
    »Oh … Okay …« Er legte sich hin und schlief wieder ein.
    »Ty!«
    Er stand auf, tappte in seinen Boxershorts umher und suchte nach etwas auf dem Fußboden. Er musste einen ziemlich erregenden Traum gehabt haben. Ich hastete die Treppe hinauf zurück zum Klappsessel und nahm mein Buch zur Hand.
    Minuten später schwankte er in der Jeans und dem Henley-Shirt von gestern durch die Tür. Barfuß.
    »Schau mal in den Spiegel«, riet ich. »Deine Haare!«
    Er drückte sie mit beiden Händen herunter. »Ich geh mal duschen.«
    Nach einer halben Stunde kehrte er zurück, glatt rasiert, mit feuchten, wesentlich glatteren Haaren und in einem T-Shirt mit der Aufschrift: ANZÜGE SIND SCHEISSE. Er kam zu mir und stellte sich neben den Klappsessel. »Gemütlich?«
    »Sehr.«
    »Hast du schon gefrühstückt?«
    Ich nickte.
    »Geht’s dir gut?«
    »Ja, und dir?«
    »Auch.«
    Ich zeigte auf den Hirschkopf. »Ist das der, den du geschossen hast?«
    Er betrachtete ihn. »Ja, das ist er.«
    »Hat er … Hat es dir leidgetan?«
    »Nein, ich war begeistert. Zwischen ihm und mir standen viele Bäume. Ich war mit meinem Vater und einigen anderen erwachsenen Männern unterwegs und war unheimlich stolz auf meinen Schuss. Aber wenn du mich so ansiehst, kriege ich glatt Gewissensbisse.«
    »Tut mir leid. Es ist eben für mich … na ja, schwer vorstellbar.«
    Er nickte, zuckte mit den Schultern und verließ den Raum. Kurz darauf kehrte er mit einem Kaffeebecher zum Mitnehmen in der einen und unseren Jacken in der anderen Hand zurück. »Lass uns losfahren.«

    Während der zwanzigminütigen Fahrt in die Stadt hörten wir Radio. Ich war froh, nicht viel reden zu müssen; ich musste noch den letzten Abend verkraften. Wie in aller Welt war ich bloß mit ihm hier im Hinterland Pennsylvanias gelandet, leicht asthmatisch vom Marihuanarauchen, aufgequollen von der darauffolgenden Salz- und Zuckerorgie, während mein teurer Verlobungsring in einer Socke in meinem Koffer lag?
    Der Blumenladen der Wilkies, Die schönsten Knospen , lag in der Einkaufsmeile an der Hauptstraße, zwischen einem Immobilienmakler und einem Karatestudio. Eine Türglocke bimmelte, als wir eintraten.
    Vorne im Laden gab es Geschenke zu kaufen: Porzellankästchen, Kristallwindspiele und anderen hübschen Nippes. Seidenpflanzen, die fast echt aussahen, schmückten das Schaufenster, und ein Kühlschrank beherbergte frische Arrangements orangefarbener, cremeweißer und goldener Blumen, die sich festlich auf einer Thanksgiving-Tafel ausnehmen würden.
    Wir umrundeten die Ladentheke und betraten ein Hinterzimmer mit Arbeitstischen aus Sperrholz und Vinyl, die mit Floristenmaterial und Werkzeug bedeckt waren. Auf einem kleinen Fernseher lief ein Footballspiel.
    »Guten Morgen!«, grüßte Jean, die gerade abgeschnittene Stängel und Grünzeug vom Boden aufkehrte. Sie stellte den Besen in eine Ecke und legte mir den Arm um die Schultern. »Hast du gut geschlafen?«
    »Ja, danke. Es tut mir leid, dass wir so ein Chaos in der Küche hinterlassen haben.«
    »Was

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