Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)
hohem Fieber. Ty half mir, meine Jeans anzuziehen, ohne Unterhose, und brachte mich in die Notaufnahme des St. Vincent. Es stellte sich heraus, dass die Empfangsschwester ein großer Fan von ihm war, und es kostete ihn nur sein Killerlächeln und etwas Slanggesülze, um sie um den Finger zu wickeln. Nach Mitternacht in einer Notaufnahme in Manhattan, und ich musste nur eine Dreiviertelstunde warten, bis mich eine Ärztin untersuchte.
Man machte einen Abstrich mit einem Q-Tip. Vielleicht aber auch mit einem weißglühenden Metalldraht. Ja, wohl eher. »Auuuu!«, heulte ich.
Es stellte sich heraus, dass es eine Streptokokkeninfektion war. Mir wurde ein Antibiotikum gespritzt.
»Und jetzt geben Sie ihr etwas gegen die Schmerzen«, verlangte Ty. Die Ärztin sah erst ihn, dann mich an und verlangte eine weitere Spritze.
Ty bekam noch eine ganze Tüte von Medikamenten für mich eingepackt. Um halb vier war die Jeans wieder aus und ich zurück in seinem Bett. Ich trank ein großes Glas Sprite und fühlte mich schon wesentlich besser. Nicht mal mehr müde.
In seinem Schlafzimmer gab es noch keine Nachttischlampe, nur die grelle Deckenleuchte. Er sah, dass sie mich störte, und schaltete sie aus. Im schwachen Lichtschein aus dem Badezimmer beobachtete ich, wie er sein Hemd und seine Jeans auszog. Dann trug er nur noch seine Boxershorts. Mein Gott, sein Körper! Diese Liegestütze zeigten zweifellos Wirkung.
»Ich wette, du bist froh, dass du mich nicht geküsst hast, jetzt, wo du weißt, dass ich so eine schlimme Halsentzündung habe.«
»Wette verloren.« Er schlüpfte neben mich unter die Decke.
»Sei still.«
»Du!«
Ich wusste, dass ich noch immer Fieber hatte, denn obwohl die Schmerzen weg waren, fühlte sich meine Haut schrecklich empfindlich an. Sogar zwischen meinen Beinen. Besonders dort.
Ich drehte mich auf die Seite und rutschte zu ihm hin, bis ich ganz eng an ihn geschmiegt war. Dann nahm ich seine Hand und legte sie auf mich.
»Grace«, sagte er. Vielleicht wollte er es nicht ausnutzen, dass ich krank und nicht ganz ich selbst war.
Ich küsste seine Brust. Er schob einen Arm unter meine Schultern, fuhr mit der anderen Hand unter mein T-Shirt und streichelte mich am ganzen Körper – Brüste, Bauch, Hüften, Oberschenkel, Po. Ich zitterte, es war fast zu viel für mich. Er spürte, wie ich eine heftige Gänsehaut bekam, und als er mich dann zwischen den Beinen streichelte, war seine Berührung federleicht.
Ich kam, ganz schnell.
»Noch mal?«, flüsterte er ein paar Minuten später.
Ich nickte.
Er schob die Decken von mir weg und kniete sich zwischen meine Beine. Legte den Mund auf mich und brannte das restliche Fieber weg.
Irgendwann, wohl in den frühen Morgenstunden, sagte er meinen Namen, berührte mein Gesicht und gab mir mein Antibiotikum mit einem Glas Apfelsaft.
»Wie geht es deinem Hals?«, fragte er. »Brauchst du ein Schmerzmittel?«
Ich schüttelte den Kopf. Es tat nicht mehr so weh.
Ich schlief wieder ein.
Als ich aufwachte, war ich allein in der Wohnung. Das merkte ich an der Stille. Langsam setzte ich mich auf. Mir war ein bisschen schwindelig. Vorsichtig stand ich auf und tappte ins Wohnzimmer. Ich fand meine Handtasche und mein Handy und rief bei der Arbeit an. Peg hinterließ ich eine Nachricht, ich sei übers Wochenende mit einer Freundin weggefahren, und sie solle sich keine Sorgen machen.
Schon das Aufstehen und die Anrufe hatten mich erschöpft. Ich legte mich wieder ins Bett.
Es war dunkel, als ich erwachte.
»Hey«, sagte er. »Wie geht’s dir?«
»Besser.« Ich war sehr verlegen.
»Hast du Hunger?«
Ich nickte.
Er brachte mir Suppe. Und Eis.
Als ich am Samstagmorgen erwachte, lag er neben mir und schlief.
Leise stand ich auf und ging unter die Dusche. Ein wunderbares Gefühl, die ganze Krankheitsklebrigkeit abzuspülen. Ich putzte mir die Zähne mit Zahnpasta auf einem Waschlappen und kämmte meine nassen Haare aus. Dann wickelte ich mich in ein Handtuch und kehrte ins Schlafzimmer zurück.
Er war wach und beobachtete mich. Ich setzte mich auf den Bettrand neben ihn.
»Wie fühlst du dich?«, fragte er.
»Gar nicht so übel.«
»Das Antibiotika hat ziemlich schnell geholfen«, stellte er fest.
»Antibiotikum«, verbesserte ich.
Er lächelte.
»Ich liebe dich«, sagte ich. »Ich liebe dich schon seit langer Zeit. Ich habe noch nie jemanden so geliebt, wie ich dich liebe.«
Er nickte, als sei das keine große Neuigkeit für ihn. Als denke er: Ja,
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