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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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großen Neuigkeit zu überfallen.
    Am nächsten Tag brachte FedEx einen Umschlag. Darin war eine CD, auf die Ty mit schwarzem Edding A Breath Away gekritzelt hatte. Dabei lag ein Blatt mit dem Text, das ich rasch zusammenfaltete, ohne es zu lesen. Ich stopfte alles zurück in den Umschlag und verbarg ihn in der untersten Schreibtischschublade.
    Irgendwann würde ich reinschauen, wenn ich etwas weniger verletzlich war.

    Der Dezember kam, und die Übelkeit verschwand. Über Nacht bildete sich ein fester Knubbel dort, wo ich vorher einen normalen, kleinen runden Bauch gehabt hatte.
    »O hallo!«, sagte ich und fuhr mit einer Hand darüber. »Ich glaube, das bedeutet, dass du wirklich, wirklich da drin bist. Hey! Hallo, winzig kleines Menschlein. Hallo … mein Kind.«
    Mein Kind.

Erwartungen
    Ich hatte mir Tys Tourplan im Internet angesehen und wusste, dass er heute Abend frei hatte. Kein Konzert. Also nahm ich an, dass ich ihn telefonisch erreichen konnte.
    Ich kam abends spät von der Arbeit nach Hause, aß einen Teller von Pegs selbstgemachter Minestrone und nahm ein warmes Bad. Dann setzte ich mich in Nachthemd und Bademantel vor den Fernseher und sah mir ein wenig Andy Griffith an. Andy hätte einen tollen Vater für mein Baby abgegeben.
    Am Ende der Episode schaltete ich den Fernseher auf stumm und drückte die Kurzwahlnummer vier. Eine Durchsage kam: Mobilfunknummer nicht vergeben.
    Na schön. Das war’s. Aber ich hatte es versucht.
    Vielleicht hatte er den Anbieter gewechselt. Ich konnte seine Eltern fragen, wie ich ihn erreichen konnte. Falls sie ihren Anschluss nicht hatten eintragen lassen, konnte ich im Blumenladen anrufen. Ich beschloss, das morgen nach der Arbeit zu erledigen.
    Der nächste Tag kam. Peg rief mich am späten Vormittag an und erwischte mich auf dem Weg zu einem Workshop. »Hast du es schon gehört?«
    Ich hasste es, wenn jemand auf diese Weise ein Gespräch anfing. »Nein«, antwortete ich misstrauisch.
    »Es geht um Ty.«
    »Was ist denn?«
    »Geh mal auf CNN.com und schau dir die Feuilletonseite an.«
    »Peg! Sag’s mir einfach.«
    »Er ist für zwei Grammys nominiert! Als bester männlicher Popsänger und für das beste Pop-Soloalbum! Bist du noch da?«
    »Ja.«
    »Wir müssen ihn anrufen.«
    »Ich … Ich habe gestern Abend versucht, ihn anzurufen, aber die Nummer stimmt nicht mehr.«
    »Dann können wir die neue doch einfach bei seinem Manager erfragen? Oder bei seinen Eltern?«
    »Ja, ich wollte sie heute anrufen.«
    »O prima.« Sie schwieg für einen Moment. »Ich lasse dich natürlich zuerst mit ihm reden und rufe ihn dann später an, um ihm zu gratulieren.«
    »Ist gut.«
    »Schön. Dann bekomme ich also heute Abend die Nummer von dir.«

    Jean war unglaublich nett, erzählte mir, dass Ty schon vor einer Weile seinen Anbieter gewechselt habe, und gab mir seine neue Nummer. Sie fügte hinzu, sie hoffe, mich irgendwann einmal wiederzusehen.
    »Bestimmt«, sagte ich.
    Ich legte auf, und bevor mir wieder irgendwelche Hinderungsgründe einfielen, rief ich Ty an.
    Er meldete sich.
    »Hallo, ich bin’s, Grace.«
    Eine lange Pause. »Grace … Hey.«
    Mein Verstand setzte aus, als ich seine Stimme hörte. Und wegen all dem, was ich ihm zu sagen hatte.
    »Bist du noch da?«, fragte er.
    »Ja, entschuldige.«
    Er schwieg.
    »Es tut mir leid. Dass ich nicht angerufen habe. Eher, meine ich.« Ich sprach stockend wie ein Auto mit stotterndem Motor. »Geht es dir gut?«
    »Ja. Und dir?«
    »Ja – mir auch.«
    Stille.
    »Gratuliere. Zu deinen Grammy-Nominierungen.«
    »Danke.«
    »Ich hoffe, du gewinnst.«
    Er lachte kurz auf. »Wir werden sehen.«
    »Na, dann mach’s mal gut.«
    »Okay, du auch. Wohnst du noch bei Peg?«
    »Hmhm. Wo bist du jetzt?«
    »In Minneapolis.«
    »Oh, Minnesota.«
    »Ja.«
    »Ich glaube, das sind indianische Namen, oder?«
    »Ja … Wahrscheinlich.«
    »Also, tschüs Ty.«
    »Okay, Gracie. Tschüs.«
    Ich legte auf.
    Peg würde mich umbringen.

    Ich kaufte ein paar weite Sweatshirts und trug sie in den zwei Tagen, die ich über Weihnachten bei meiner Mutter verbrachte, ununterbrochen. Es funktionierte – sie glaubte, ich wäre einfach dick geworden.
    »Besser als zu dünn«, bemerkte sie bei meiner Ankunft. »Aber pass ein bisschen auf, Schatz. Du siehst irgendwie – aufgedunsen aus.«
    Sie bereitete mir einen fettfreien Eierpunsch zu und nickte anerkennend, als ich den Schuss Whiskey ablehnte. »Du hast recht, leere Kalorien.«
    José war inzwischen bei

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