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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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haben gerade Austin, Texas, verlassen. Soll eine tolle Stadt sein. Ich habe allerdings nicht viel davon gesehen. Warum willst du nicht mit mir reden? Wahrscheinlich bist du sauer auf mich. Dabei dachte ich, wir hätten einiges geklärt, bevor ich losgefahren bin. Wie dem auch sei … Ich werde wahrscheinlich nicht mehr anrufen. Ruf du mich an … Ruf an.«
    Mein Gott, wie glücklich ich war, seine Stimme zu hören! Ich spielte die Nachricht vier Mal ab und speicherte sie. Allerdings war ich gerade ziemlich beunruhigt wegen dieser Busengeschichte. Anstatt ihn anzurufen, schickte ich eine SMS.
Habe deine Nachricht erhalten. Rufe bald an. xo Grace
    In den nächsten Tagen wurde ich auf einmal geruchsempfindlich. Ich vermied die U-Bahn.
    Am Sonntagmorgen erwachte ich mit dem Duft von gebratenem Frühstücksspeck in der Nase, was bedeutete, dass Pegs Freund Jim bei uns übernachtet hatte und für uns kochte. Er mochte Herzhaftes zum Frühstück. Ich normalerweise auch. Heute jedoch roch es für mich, als würde etwas Totes gekocht.
    Ja … genau.
    Ich versuchte, die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken, doch schließlich rannte ich aus meinem Zimmer und hämmerte gegen die Badezimmertür. Peg öffnete sofort, wich mir aus und hielt meine Haare zurück, während ich würgte.
    Und würgte.
    Würgwürgwürg.
    Bis absolut nichts mehr rauskam. Und dann noch ein bisschen weiter. Sozusagen als Tüpfelchen auf dem i.
    Ich brach über der Toilette zusammen und lachte.
    Dann weinte ich.
    Dann lachte ich.
    Dann weinte ich.
    Peg sah mich besorgt an. »Warum legst du dich nicht wieder ins Bett?«, schlug sie vor. »Dann schicke ich Jim ein Ingwerbier kaufen. Und ein Antipsychotikum.«
    »Peg«, sagte ich. »Ich bin schwanger.«
    Mir aufgerissenen Augen berührte sie meinen Arm. »Bist du sicher?«
    Ich nickte.
    »Absichtlich?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Weiß der Kerl davon?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Was willst du jetzt unternehmen?«
    »Ich werde ein Baby bekommen!« Ich brach in ein wildes Durcheinander von Weinen und Lachen aus.
    Jim klopfte an die Tür. »Alles okay da drin?«
    »Ja, alles klar!«, rief Peg.
    »Frühstück ist fertig!«
    »Komme gleich!« Sie drückte meine Schulter. »Ist es von Todd?«
    Ich schüttelte den Kopf und weinte und lachte noch lauter. Ich legte mich auf den Boden.
    »O mein Gott. Endlich habt ihr’s getan und dann gleich voll ins Schwarze getroffen.«
    Ich nickte.
    Sie feuchtete einen Waschlappen an und betupfte mein Gesicht. In den folgenden Minuten beruhigte ich mich beträchtlich.
    »Wie fühlst du dich jetzt? Ist dir immer noch übel?«
    »Nein, nicht mehr so sehr.« Ich setzte mich auf.
    »Vielleicht solltest du mit dem Essen noch eine Weile warten.«
    »Klar, auf jeden Fall.«
    »Wann willst du es ihm sagen?«
    »Schon bald. Er ist im Moment sehr beschäftigt, weißt du. Unterwegs auf Tour.«
    »Na und?«
    »Keine Sorge, ich erzähle es ihm schon.«
    Sie half mir aufzustehen und umarmte mich lange. Sie lächelte.

    Meinen ersten Schwangerschaftsvorsorgetermin hatte ich drei Wochen später.
    Ich betrat eine gedämpft beleuchtete Gemeinschaftspraxis mit bequemen Stühlen und abstrakter Kunst im Wartezimmer, wo ich zunächst einen Berg von Formularen ausfüllen musste.
    Als ich mein Portemonnaie öffnete und meine Versicherungskarte herauszog, fiel auf einmal mein Taschenengel heraus, prallte von meinem Knie ab und landete auf dem Fußboden.
    Verwundert beugte ich mich hinunter und hob den kleinen Anhänger auf. Dann dämmerte es mir. Ty musste ihn irgendwann im Laufe des letzten Jahres in seinem Gitarrenkoffer gefunden und ihn mir während der Streptokokkenepisode heimlich zurückgegeben haben.
    Ich warf den Engel in meine offene Börse und unterdrückte die Gefühle, die mich zu überwältigen drohten. Ich durfte sie nicht zulassen.
    Meine Ärztin war nur etwa zehn Jahre älter als ich, eine hübsche Frau mit einem altmodischen Namen: Myra Goldstein. Ihre Hände waren warm und sanft.
    »Hören Sie mal!«, sagte Dr. Goldstein, als sie mit einer Art kleinem Mikrophon durch die dicke Gelschicht auf meinem noch normal aussehenden Bauch fuhr. Über einen Verstärker hörte ich Geräusche, als würde man mit den Fingern gleichmäßig auf eine Tischplatte trommeln.
    »Oh!«, sagte ich.
    Sie lächelte. »Ich glaube, da ist jemand drin.«
    Sie errechnete, dass das Baby Anfang Juni zur Welt kommen würde. Dann stellte sie mir ein Rezept für Schwangerschaftsvitamine aus, und da sie die

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