Wie verfuehrt man einen reichen Griechen - Baccara Bd 1595
Lieblingsplatz bezeichnet. Behutsam ließ sich Isabella auf dem Holz nieder und genoss den wundervollen Anblick, der sich ihr bot. Sie hatte noch nie etwas so Schönes gesehen.
Isabella verlor jedes Zeitgefühl. Als die Morgendämmerung in den Tag überging, schlenderte sie zum Haus zurück. Unterhalb der Veranda machte sie kurz Halt, um sich den Sand von den Füßen zu reiben.
Aus dem Haus hörte sie leises Stimmengemurmel. Theron war wach! Isabella hörte, wie er sich mit Marley und Yannis unterhielt.
Glücklich lief Isabella die Treppen hinauf, als ihr Name fiel. Wie angewurzelt blieb sie stehen. Ging es um die Hochzeit? Vorsichtig schlich sie sich näher heran.
Sie konnte die Worte nicht verstehen, aber Theron klang niedergeschlagen.
Isabella hielt es nicht länger aus, sie musste wissen, worüber die anderen sprachen. Geduckt lief sie zum Haus und kauerte sich unter dem Fenster des Esszimmers auf den Boden. Dann lehnte sie sich mit dem Rücken an die Hauswand und ließ sich zu Boden sinken, die Knie an den Körper gezogen.
Theron erzählte Marley und Yannis mit ruhiger Stimme, wie es zu der Verlobung gekommen war.
Es tat weh, aus Therons Mund zu hören, wie ungeniert Isabella mit ihm geflirtet hatte. Es klang so viel offensichtlicher, als es tatsächlich gewesen war. Theron gestand, wie sehr sie ihn verwirrt hatte. Einerseits begehrte er Isabella, andererseits wollte er Alannis zur Frau nehmen.
Isabella ließ den Kopf auf die Arme sinken. Am liebsten hätte sie sich die Ohren zugehalten, aber es nutzte nichts. Theron sprach nur aus, was geschehen war. Isabellas einziger Trost war, dass er dachte, sie hätte es nicht mit Absicht getan. Er wusste nicht, dass sie geplant hatte, ihn zu verführen, sondern gab sich selbst dafür die Schuld.
Seine nächsten Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Alle Hoffnung schwand in diesem kurzen Augenblick.
„Ich wollte … ich wollte das, was ihr zwei habt, Marley und du“, gestand Theron. „Ich wollte eine Frau und Kinder – eine Familie mit einer Frau, die mir etwas bedeutet. Ich hatte alles so schön geplant. Die Hochzeit mit Alannis, ein unkompliziertes Leben. Jetzt ist alles anders gekommen, und ich weiß noch gar nicht, was ich davon halten soll.“
Isabella konnte nicht länger zuhören, der Schmerz war unerträglich. Sie sprang auf und stolperte den Abhang hinunter, bis sie auf einen kleinen Spazierweg traf. Dort lief sie geradewegs Periklis in die Arme.
Er hielt sie fest und sah sie durchdringend an. „Dir hat wohl nicht gefallen, was du gehört hast?“
„Nein“, erwiderte sie kleinlaut. „Ganz und gar nicht.“ Periklis’ Blick wurde weich. Isabella flehte ihn an: „Bitte sag ihm nichts davon. Du weißt sowieso Bescheid. Alle wissen es. Ich möchte nicht, dass Theron sich noch schlechter fühlt.“
„Und du?“, fragte Periklis. „Was ist mit dir, Bella?“
„Ich habe anscheinend eine Menge wiedergutzumachen“, sagte sie leise.
Sie riss sich los und lief durch den Garten zurück zum Haus. Vor der Tür blieb sie kurz stehen und betrachtete nachdenklich den Hubschrauberlandeplatz. Dann schlich sie sich unbemerkt die Treppe hinauf.
Oben im Zimmer schloss sie die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Tränen liefen über ihre Wangen.
Theron liebte sie nicht. Konnte es nicht, weil er Alannis liebte. Und Isabella hatte sein Glück zerstört. Weil sie ihre Wünsche und Bedürfnisse so selbstsüchtig verfolgt hatte.
Isabella hasste sich dafür.
War sie nur ein verzogenes reiches Gör, das nicht einsah, dass sie nicht das bekam, was sie wollte? Liebe durfte nicht so wehtun, nicht so viel zerstören.
Mit einem Mal wurde ihr alles klar. Sie musste Theron loslassen. Er liebte nicht sie, sondern Alannis. Isabella mochte nicht einmal daran denken, wie weh sie Alannis getan hatte. Was hatte Theron ihr wohl gesagt? Dass er sie betrogen hatte?
Theron trug die Konsequenzen für Isabellas Handeln. Er litt unter der Schmach, die Isabella verschuldet hatte.
Du musst ihn gehen lassen.
Dieser Gedanke hallte in ihrem Kopf wider. Es war die bittere Wahrheit, so schmerzhaft sie auch war.
Isabella senkte den Kopf und ließ den Tränen freien Lauf. Eine Weile gab sie sich dem Schmerz hin, bevor sie das Kinn hob und tief durchatmete. Sie musste sich zusammenreißen und einen Weg aus diesem Schlamassel finden.
Theron durfte nicht erfahren, dass sie das Gespräch belauscht hatte. Er würde sich nur noch schuldiger fühlen und die Heirat durchziehen.
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