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Wie viel kann eine Frau ertragen

Wie viel kann eine Frau ertragen

Titel: Wie viel kann eine Frau ertragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Schwarz
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erzählte ich Viktor, dass mein Vater und die Stiefmutter es mit mir so gemacht haben. Aber dass mein Mann es bei unseren Kindern anwenden würde, hätte ich mir nicht träumen lassen können. Es war so schlimm, ich konnte wirklich nicht glauben, dass ich mit so einem „Monster“ verheiratet war.
     
    Ich weiß jetzt nicht mal, ob ich damals zu Hause war. Bei Matthias wackelte ein Zahn und Benny hatte ihm diesen Zahn ganz nebenbei gezogen. Matthias erschrak sich sehr und fing an zu weinen. Ohne den Benny zu fragen, warum der Kleine geweint hatte, kam mein Mann nach oben, in das Zimmer von Benny, was noch immer nicht fertig war, gelaufen mit einer schmalen Holzlatte. Und wo war diese Latte denn gelandet?? Ich konnte es gar nicht glauben, aber die Narben auf dem Hinterkopf von meinem Sohn Benny sind der Beweis dafür! Er hat wirklich mit der ganzen Wut und Wucht diese Holzlatte bei ihm auf dem Hinterkopf kaputt geschlagen. Diese Latte ist in der Mitte durchgebrochen. Oh Mann, ich kann es bis heute nicht verstehen, wie ein Vater seine Kinder so misshandeln konnte.
    Für mich wiederholte sich alles wieder, nur nicht ich war jetzt das Opfer, sondern meine Kinder. Ich lebte mit einem Mann zusammen, der wie mein Vater zu mir, zu seinen Kindern war. Wenn mein Mann die Kinder so bestrafte, war er nicht betrunken, wo einer sagen könnte, dass er nicht weiß, was er macht. Aber er wusste es genau, was er machte. Sehr oft war es, wenn wir miteinander Stress hatten, bestrafte er meistens unseren Thomas. Indem er dieses Kind schlug, traf er mich, obwohl unser Junge nichts damit zu tun hatte. Wenn er dieses Kind bestrafte, dann hatte ich das Gefühl, dass ich daran schuld war, weil ich unseren Jungen nicht Viktor genannt hatte. Dafür musste mein Kind büßen. Oh Gott, ich hasse diesen Mann.
    Nach diesem Ganzen glaubte ich noch immer an das Gute in ihm, ich weiß nicht, ob ich so blind und so taub war? Aber eins weiß ich, dass ich zu feige und auch zu kraftlos war, um meine Kinder vor diesem brutalen Mann zu beschützen.
    Ich wollte doch nur eine heile Familie.
    Im Grunde war es nur ein Erzeuger, der ganz kurz an der Zeugung eines Kindes beteiligt war, aber ein Vater war er nie!!!
    Zu der Zeit waren wir beide jahrelang in einer christlichen Gemeinde. Bei uns lief es in der Woche so ab, dass wir uns gestritten haben, mein Mann hatte uns geschlagen. Aber am Wochenende waren wir „ganz fromm“ und sind dann am Sonntag mit den Kindern zum Gottesdienst gegangen. Irgendwann konnte ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren und wollte nur noch aus der Gemeinde raus. Auf mein Verlangen und auch Bestreben wurden wir dann aus der Gemeinde ausgeschlossen.
     
     
     

Meine Umschulung
     
     
    Unser Matthias ist ein Ganztagskind im Kindergarten geworden, weil ich eine Umschulung machen wollte.
    Als er dann vier Jahre alt wurde, habe ich eine Umschulung beim Arbeitsamt beantragt. Ich wollte sehr gerne als Krankenschwester lernen, aber mir fehlte ein Jahr bis zum Realschulabschluss. Ja, das ist das eine Jahr, das ich verschenkt hatte für die Näherin. Was habe ich mich geärgert, dass ich mich zu dem Zeitpunkt bei meinem Vater nicht durchgesetzt habe, um den Realschulabschluss zu machen. Aber es hatte mir nichts gebracht, dass ich mich ärgerte. Und so blieb mir auch nichts anderes übrig, als eine Umschulung zur Altenpflegerin zu machen. Ich hatte meine ganzen Unterlagen beim Arbeitsamt eingereicht und bekam natürlich diese Umschulung auch genehmigt. Vorher machte ich noch ein Praktikum in einem Alten- und Pflegeheim.
     
    Am 01. August 1992 fing ich mit meiner Umschulung an, die in Melle in der Nähe von Osnabrück stattfand. Es war immer Blockunterricht und unsere praktischen Erfahrungen haben wir dann in einem Alten- und Pflegeheim gemacht. Mir machte meine Umschulung sehr viel Spaß, ich habe sehr gerne gelernt und gut gelernt. Der Nachteil war dann, wenn ich nach der Schule nach Hause kam, wartete mein Haushalt auf mich. Aber den Garten sollte ich auch nicht vergessen! Mein Mann unterstützte mich nicht ein bisschen. Es sah so aus, als ob ich es nur für mich machte. Ach ja, ich war ja auch eine Frau, die ihre „Aufgaben“ nicht vergessen sollte!!! Es war ja nicht nur meine Schule, die mich beansprucht hatte, es waren meine Kinder, mein Haushalt, mein Garten und meine Heimarbeit. Bei diesen vielen Aufgaben stand nicht mein Mann mir zur Seite, sondern meine Kinder. In dieser Zeit waren meine Kinder meine große

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