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Wie viel kann eine Frau ertragen

Wie viel kann eine Frau ertragen

Titel: Wie viel kann eine Frau ertragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Schwarz
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Fliesen. Ich ließ es auch so liegen. Ich wollte auch nicht aufgeben, er sollte es auch sehen, was wir zu Hause leisteten. Er sollte endlich mit dem Ausbau der Kinderzimmer oben anfangen.
    Er sah nur seine Arbeit und mit den Zimmern ging es auch nicht vorwärts.
    Zu meinem Ärger schaffte er sich noch Tauben an, ohne mit mir darüber zu reden. Diese Vögel kamen in die Garage. Sie hatten die ganze Garage vollgeschissen, aber es war das Hobby von meinem Mann. Da hatte auch keiner was zu sagen, auch ich nicht. Seitdem er diese Tauben hatte, war kaum Zeit für die Kinder und ihre Zimmer, die man ganz dringend hätte machen müssen.
     
    Wir hatten mal wieder wie immer Stress, zu unserem „Glück“ bekamen wir in dieser Situation noch Besuch von Viktors Bekannten. Der Bekannte und auch sein Sohn Peter schlugen ihre Frauen. So sagte dieser Mann zu Viktor: „Kannst du deine Frau denn nicht mal erziehen, ihr einmal ordentlich ihre Fresse polieren? Damit sie endlich mal hört, wenn du was sagst! Du bist doch der Mann im Haus!“ Ja, und so wurde aus Schreien immer öfter Schläge, die mein Mann verteilte.
     
     

Ostern 1991
     
     
    Mein Mann war zur Arbeit und die Kinder hatten Osterferien. Ich wollte dann unten im Erdgeschoss Frühjahrsputz machen. Ich fragte meine Jungs, ob sie mir helfen würden. Aber sicher wollten sie mir helfen. Und so haben wir ein Zimmer nach dem anderen sauber gemacht, Fenster geputzt, durchgesaugt, Fußboden gewischt. Und das alles mit meinen Söhnen. Was war ich stolz auf meine Kinder! Es war unbeschreiblich schön, mit unseren Kindern so eine Leistung zu vollbringen, da sie ja wirklich noch sehr klein und jung waren. Der Thomas war zehn, Benny erst sieben und Matthias drei Jahre jung.
    Wir waren alle kaputt, als mein Mann von der Arbeit nach Hause kam. Aber anstatt mal seinen Kindern zu sagen, wie stolz er auf sie ist, hat er nur geschrien und gesagt, dass ich alles, was ich in die Mülltonne reingeschmissen habe, sofort wieder reinbringen soll. Ich weigerte mich, es zu tun, ich wusste nicht, was er hatte, er bestand aber darauf. Es gab wieder mal nur Stress mit lautem Geschrei. Unsere Kinder haben diese Auseinandersetzung wieder mitbekommen. Als Viktor endlich mal geschnallt hatte, dass ich die weggeschmissenen Sachen nicht reinbringen würde, hat er kurz und bündig die Mülltonne samt Müll im Schlafzimmer auf meiner Seite auf dem hellen Berberteppich ausgekippt und die Mülltonne auch liegen gelassen. Wir haben natürlich den ganzen Abend nicht gesprochen.
     
    Die beiden Großen haben oben geschlafen und der kleine Matthias unten in seinem Kinderzimmer. Ich wollte nicht in unserem Bett schlafen und Viktor sah auch nicht ein, die Mülltonne aus dem Schlafzimmer rauszunehmen. So ging ich ins Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen. Aber mein Mann stand immer wieder vor mir im Wohnzimmer und ließ mich nicht schlafen. Wir haben uns angeschrien, er wurde handgreiflich, hat mir eine gescheuert, bis ich dann die Polizei rief. Als Viktor gemerkt hat, dass ich die Polizei, es war circa 00:15 Uhr, angerufen hatte, ist er sofort nach draußen gelaufen. Die Polizei war relativ schnell da, um 00:30 Uhr. Sie kamen rein, fragten, warum ich sie angerufen hätte, dann sagte ich, dass mein Mann handgreiflich wurde, mich geschlagen hatte, belästigte und nicht schlafen ließ. Die Polizisten sagten nur, dass wir so ein schönes Haus hätten und gesunde Kinder da waren, wir sollten doch glücklich und zufrieden miteinander leben. Ja, das wollte ich ja auch, aber es war sehr schwer, mit Viktor zu leben.
    Er wollte aus mir eine ruhige Frau machen, die nichts zu melden hatte. Ich ließ es aber nicht zu. Deswegen kam es immer öfter zu Handgreiflichkeiten mit Schlägen zwischen uns, wo die Kinder immer öfter es mitbekamen.
     
    Am nächsten Tag hatte ich dann meinen Schwiegervater gerufen, weil Viktor noch immer nicht die Mülltonne aus dem Schlafzimmer wegräumen wollte. Als der Schwiegervater nachmittags dann bei uns war, schaute er sich den ganzen Dreck im Schlafzimmer an und war von seinem Sohn sehr enttäuscht. Er sagte dann zu Viktor, er solle sofort den Dreck und die Mülltonne aus dem Schlafzimmer entfernen, aber Viktor rührte sich gar nicht. Als sein Vater dann lauter wurde und seinen Sohn etwas unter Druck setzte, schubste mein Mann seinen Vater an die Wand. Der Vater hatte sich so erschrocken, dass er, ohne ein Wort zu sagen, nach Hause ging.
     
    Da mein Mann auf Arbeit war und ich zu Hause, habe ich

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