Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wieder nur ein Spiel

Wieder nur ein Spiel

Titel: Wieder nur ein Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
Emily. Auch später war er jedes Mal seltsam distanziert, wenn sie ihn auf Izabel ansprach. Wenige Tage später starb Duartes Hund Jazz, was Duarte schließlich zum Anlass nahm, ihren gemeinsamen Aufenthalt in England zu beenden.
    Victorine ließ Emily gleich zu Anfang ihre Ablehnung zu spüren. Als Erstes führte sie Emily in ihr Wohnzimmer, um ihr die großen, gerahmten Fotografien von Izabel zu zeigen: Izabel in ihrem fantastischen Hochzeitskleid, Izabel bei ihren Flitterwochen in der Karibik, Izabel mit Gästen des Königshauses … Izabel
    … Izabel und noch einmal Izabel. In diesem Augenblick hatte Emily begriffen, dass sie für Duarte nur zweite Wahl gewesen war.
    Ein kräftiges Klopfen holte Emily in die Gegenwart zurück. Victorine gab zur eingeschlagenen Tür keinen Kommentar ab, und Emily errötete, weil ihr klar war, dass nun die gesamte Belegschaft von ihrem Streit mit Duarte erfahren würde.
    “Kann ich mit dir sprechen?” fragte die ältere Frau ernst.
    Emily war überrascht, als sie Tränen in Victorines Augen schimmern sah.
    „Jamie ist ein wundervolles Baby …” begann sie zögernd. “Ich … hatte Gewissensbisse und konnte nicht schlafen, weil ich Duarte bezüglich unseres Gespräches angelogen hatte. Ich habe ihm heute Morgen beim Frühstück die Wahrheit gesagt.”
    Emily wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte. Wenn Victorine Duarte tatsächlich gesagt hatte, dass sie ihr, Emily, Unrecht getan hatte, weshalb war er dann nicht gleich heute früh zu ihr gekommen und hatte sich bei ihr entschuldigt?
    “Es tut mir Leid, dass ich dir Unrecht getan habe”, fuhr Victorine fort. “Als ich Jamie gesehen habe, der die Zukunft unserer Familie ist, habe ich mich gefragt, wie viel ich wohl dazu beigetragen habe, dass du letztes Jahr davongelaufen bist.”
    “Ist schon vergeben und vergessen”, erwiderte Emily versöhnlich, da sie Victorine deutlich ansah, wie sehr sie unter ihrem Fehlverhalten litt.
    Victorine senkte beschämt den Blick. “Für mein Verhalten gibt es keine Entschuldigung. Ich habe einen Keil zwischen dir und deinen Mann getrieben und damit sehr viel Unheil angerichtet. Aber jetzt brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen, denn so etwas wird nie wieder vorkommen. Die Mädchen packen schon für mich.”
    Victorine wirkte in diesem Moment so einsam und verletzlich, dass es Emily ins Herz schnitt. Sie legte sanft die Hand auf Victorines Arm. “Ich habe dir doch schon verziehen, Victorine. Also brauchst du meinetwegen nicht zu gehen.”
    “Duarte will es so.” Victorine begann zu schluchzen. “Er ist tief enttäuscht von mir und sehr, sehr wütend … “
    „Er wird sich schon wieder beruhigen”, sprach Emily tröstend auf die ältere Frau ein. “Weißt du, ich kann mir dieses Haus einfach nicht ohne dich vorstellen. Und außerdem - wo willst du überhaupt hin?”
    “Emily ist so süß, du musst sie einfach lieb haben, hat Duarte zu mir gesagt, bevor er dich hierher brachte”, fuhr Victorine weinend fort. “Aber ich hasste dich schon, bevor ich dich überhaupt sah … “
    Emily brachte Victorine zurück in ihr Zimmer und sprach dort noch eine Weile beruhigend auf sie ein. Sie konnte sich gut vorstellen, wie unangenehm es dieser stolzen Frau gewesen wäre, wenn das Hauspersonal sie in diesem Zustand gesehen hätte. Emily war froh und erleichtert, dass Vic torine endlich ihre Fehler eingesehen hatte. So schien wenigstens dieses Problem gelöst zu sein.
    Als Emily eine halbe Stunde später hinunterging, traf sie in der Eingangshalle zu ihrer Verwunderung auf Bliss, die gerade etwas mit der Haushälterin besprach. Bliss trug ein marineblaues, eng anliegendes Kostüm, das ihr hellblondes Haar und ihre schlanke Figur betonte.
    “Hallo, Bliss!” rief Emily erfreut. “Ich hatte keine Ahnung, dass du hier bist.”
    “Ich bin nur dienstlich da und habe deshalb wenig Zeit”, erklärte Bliss kühl und setzte sich auf eines der Sofas im Salon. “Duarte wird heute Abend eine große Party geben, und ich muss mich nun um die letzten Arrangements kümmern.
    Seit deinem Verschwinden vor einem Jahr habe ich diese Aufgabe übernommen.
    Emily sah Bliss verwundert an. Weshalb verhielt sie sich auf einmal so distanziert, ja fast schon ablehnend? “Hatte Victorine denn nichts dagegen?”
    fragte Emily schließlich. “Normalerweise hat sie das doch immer gemacht.”
    “Diese verbitterte alte Kuh?” Bliss lachte spöttisch auf. “Die habe ich schnell zum Schweigen gebracht,

Weitere Kostenlose Bücher