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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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befreit von seinem schwächlichen Menschenkörper, war praktisch trunken vor Freude. Er hob Kyle Applebee hoch in die Luft. Der Junge schrie auf und verlor das Bewusstsein. Seine Stiefel brannten noch immer. Fredos Echsengesicht verzerrte sich zu einem wilden Grinsen. Mrs Fretts glitt zu Boden, bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und heulte laut auf. »Lösch das Feuer!«, schrie Cam, »lösch seine Stiefel!« Doch Fredo die Echse kroch direkt auf den Kanister zu, der unter Evans Sweatshirt lag.
    Cam, Alex und Evan warfen sich in den Schnee und pressten ihre Gesichter hinein. Das widerliche Ungeheuer schlug wild auf Kyles brennende Stiefel ein, um das Feuer zu löschen. Erst als sie hörten, dass das Feuer im Schnee knackend und zischend verlöschte, wagten sie wieder die Köpfe zu heben.
     

Kapitel 17 - FAMILIENANGELEGENHEITEN
     
    »Habt ihr mich gesehen?«, krähte Fredo, während er Kyle achtlos wegschleuderte. »Ich hätte eigentlich als Riese auf die Welt kommen sollen, oder?«
    »Warum schlüpfst du nicht in etwas Bequemeres?«, fragte Alex, »zum Beispiel in deine eigene Haut?«
    »Man kann nie wissen, ob hier nicht einer von Thantos' Spionen herumschnüffelt«, ergänzte Cam und hielt ihre Nase so verstohlen wie möglich zu. »Du weißt ja: Das Echsenkostüm ist streng verboten.«
    »Okay, okay«, sagte Fredo beleidigt. »Aber mein Bruder wird alles vergeben und vergessen, wenn ich euch zu ihm bringe.« Langsam und offenbar mit größtem Widerwillen nahm er wieder seine menschliche Gestalt an. Sie waren froh, dass Evan und seine Mutter die Verwandlung nicht mitbekamen. Beide waren in der Hütte. Mrs Fretts war schlicht ohnmächtig geworden; ihr Kopf lag in Evans Schoß. Evan schien völlig geschafft und benommen und hatte vielleicht sogar eine Rauchvergiftung. Er saß mit starrem Blick gegen die Wand gelehnt. »Aber ich bin doch so gerne eine Echse«, quengelte Onkel Fredo, »und ich bin wirklich gut! Irre gut!« Er strich mit grandioser Geste die strähnigen Haare aus der Stirn. Seine Hand war allerdings noch halb Echsenklaue. »Also - seid ihr so weit?«
    »Fast«, sagte Alex. »Wer wird's denn so eilig haben?«
    »Ja, warum ruhen wir uns nicht ein wenig aus und reden über unsere Familie?«
    »Welche Familie denn?«, fragte Fredo verschlagen, wobei er sich die restlichen Echsenschuppen vom Coventry-Umhang wischte. »Deine? Ihre? Eure? Unsere? Wir haben jede Menge Familien.«
    »Unsere«, sagte Alex. »Es gibt Gerüchte, dass dazu eine gewisse schöne Hexe gehört, die unser Vormund ...« Fredo riss seine schmalen Augen so weit auf, wie es nur ging. Das fiese Lächeln verschwand augenblicklich. »Keine Ahnung, was du meinst«, sagte er, offenbar ziemlich beunruhigt. »Davon hab ich nie was gesagt!«
    »Wir reden natürlich von Ileana«, sagte Cam drängend. »Wer sind ihre Eltern? Ist sie unsere Schwester? War unser Vater schon mal mit jemand anderem verheiratet, bevor er unserer Mutter begegnete?«
    »Oder ist Ileana Mirandas Tochter aus einer früheren Ehe?«, fragte Alex weiter. »Nein!«, schrie Fredo.
    Sein Schrei hallte vom Wald zurück, aber das Echo klang nicht mehr wie Fredos Stimme, sondern aggressiv, wütend, ungeduldig. Kaum hatte er das Wort ausgerufen, als ein lautes Miauen zu hören war. Die Zwillinge ließen die Blicke über die Schneewehen gleiten - und da tauchte auch schon Boris auf. Pudelnass, mit vergammeltem, unordentlichem Fell und zitternd vor Kälte baute er sich vor Fredo auf und beäugte ihn wütend. Kurz darauf trat Ileana zwischen den Bäumen hervor, und sie sah auch nicht viel besser aus als ihr Kater. Ihre Stimme war es gewesen, die gleichzeitig mit Fredo das laute und wütende »Nein!« geschrien hatte. »Was ist jetzt los?«, wollte Fredo wissen und wich vor Boris zurück. »Wollt ihr hier eine Party veranstalten? Habt ihr vergessen, dass ich gegen Katzenhaare allergisch bin? Vor allem gegen Haare von diesem Vieh hier!« Boris zischte bösartig und machte einen Buckel. Fredo kratzte sich wie wahnsinnig am Arm. »Los, worauf wartest du noch, mach dich wieder lustig über mich, wie beim letzten Mal, als wir uns trafen!«, forderte er Ileana heraus. »Aber dieses Mal kannst du nicht auf die Zauberkraft der Zwillinge zählen. Sie gehen mit mir, und zwar freiwillig!«
    »Ah, Fredo ...«, begann Cam verlegen. Aber Fredo war nicht mehr zu bremsen. »Ileana, kann schon sein, dass du eine Menge Zauberkraft geerbt oder erlernt hast, und damit kannst du mir vielleicht wirklich

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