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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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starr und ausdruckslos, und dann wandte sie beiläufig, fast zaghaft den Kopf und spie einen kleinen Schwall Blut auf sein Hosenbein.
    »Bist jetzt du an der Reihe, Papa?«, sagte sie.
    Zu Betsys Erstaunen war der alte Mr. Brodie aufgestanden und angekleidet und saß auf dem Holzstuhl neben dem Kamin. Ein klarer Himmel kündigte eine kalte Nacht an, und ein Hauch Frost lag bereits in der Luft. Eine Decke war über die Schultern des alten Mannes gebreitet. Seine Füße, die in dicken Strümpfen steckten, waren so dicht vor dem Feuer, dass es die Wolle zu versengen drohte. Er sah nicht blass aus, sondern gerötet, allzu gerötet. Schweiß lief ihm übers Gesicht, und sein Kopf bebte, als er sich erhob und fragte: »Hast du einen Verkauf getätigt, Henry? Sind die jungen Ochsen weggegangen?«
    »Nein, Daddy, sie stehen wieder auf der Weide.«
    »Und die Schafe?«
    »Für Pennys verkauft«, sagte Janet, »nur für Pennys.«
    Der alte Mann ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. Er schien nur noch aus schlaffen Gesichtszügen und großen, langen, hageren Händen zu bestehen, Händen, die Henrys ähnelten, wie Betsy fand.
    Agnes Brodie, die hinter dem Stuhl ihres Mannes stand, legte Matthew die Decke wieder um die Schultern. »Er hat mit dem Geld von den Ochsen gerechnet«, sagte sie.
    Brodies Kinder stellten sich um den Stuhl. Sie feixten und wirkten sehr selbstgefällig. Es ist grausam, einem alten kranken Mann einen solchen Streich zu spielen, dachte Betsy, aber vielleicht der Lohn für all die gemeinen Streiche, die er selbst ihnen im Laufe der Jahre gespielt hat.
    »Aye, Daddy«, sagte Tom, »die Ochsen sind wieder dort, wo sie hingehören, und zupfen trockenes Gras auf dem Feld am See.« Er warf seinen Hut auf den Boden und griff mit einer Hand in seine Manteltasche. »Aber jetzt sind es nicht mehr unsere Tiere. Nein, nein. Wir lassen sie für ein kleines Entgelt grasen, bis sie ganz ausgewachsen sind.«
    Die Nasenlöcher des alten Mannes flackerten, als schnupperte er nach Alkohol an Toms Atem oder Parfüm an Henrys Taschentüchern.
    »An einen Seemann verkauft, einen irischen Seemann«, erzählte Henry.
    »Ihren Vetter.« Janet wies mit dem Daumen auf Betsy.
    »Wie viel haben sie erzielt?«
    Tom breitete die Decke über den Knien seines Vaters aus und ließ die Silbermünzen in seinen Schoß fallen. »Vier Pfund, Daddy, vier Pfund – und noch eins obendrauf fürs Futter.«
    Das, wusste Betsy, war eine Lüge. Sie hatte zugesehen, wie Connor das Geld hingezählt hatte, und fragte sich, wohin die restliche Summe verschwunden war, nicht die wenigen Schillinge, die Henry, Tom und Janet für kleine Luxusdinge ausgegeben hatten, sondern fast zwei ganze Guineen.
    »Ha!«, sagte Matthew Brodie. »Das habt ihr gut gemacht, ausnahmsweise einmal.«
    »Wir haben Betsy dafür zu danken«, meinte Henry. »Hätte sie ihrem Vetter nicht erzählt, dass wir heute auf dem Viehmarkt sein würden ...«
    »Ich habe Connor nichts erzählt«, widersprach Betsy.
    »Irgendjemand muss es getan haben«, entgegnete Henry. »Deine Mutter vielleicht?«
    »Aye«, sagte Betsy. »Vielleicht.«
    Connor war schon immer eine Art Schachtelteufel gewesen, der urplötzlich aus dem Nichts auftauchte. Aber jetzt, da sie darüber nachdachte, fand sie es doch seltsam, dass er auf einem Viehmarkt meilenweit entfernt vom Hafen von Ayr genau im rechten Augenblick erschienen war, um den Brodies Geld nachzuwerfen.
    »Wie auch immer er dorthin gekommen ist«, sagte Tom, »er hat unsere Haut gerettet. Früher oder später hätte Fergusson die Tiere für die Hälfte ihres Werts bekommen.«
    Janet hatte für ihre Mutter ein Stück Weichkäse gekauft. Nachdem dieses Mitbringsel überreicht und gebührend gewürdigt worden war, ging Janet ins Hinterzimmer, um sich an ihren eigenen Käufen zu erfreuen, während der alte Mr. Brodie, durch den Erfolg seiner Söhne offenbar zu Kräften gekommen, die Jungen drängte, ihm alles über die Ereignisse des Tages zu berichten und zu erörtern, wie der unerwartete Geldsegen am besten ausgegeben werden sollte, bevor der Grundbesitzer ihn in die Finger bekommen konnte.
    Es war ein Segen, fand Eunice Prole, dass sie das gebärfähige Alter inzwischen hinter sich gelassen hatte. Tatsächlich war sie nie fruchtbar gewesen. Trotz unzähliger Versuche ihres Ehemanns, sie zu schwängern, war sie nicht imstande gewesen, ein Kind zu empfangen. Ihr Mann, der Fischhändler, konnte es nicht ahnen, doch Eunice war insgeheim froh, dass die Jahre

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