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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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eines Tages vielleicht kaufen können.«
    »Wenn du Hawkshill kaufst, wirst du ein Grundbesitzer sein, Tom«, ergänzte Janet, »und dann wirst du bei den Mädchen die freie Auswahl haben.«
    Tom fuhr sich mit einer Hand an die Stirn. »Mein Vater war ein ehrenhafter, gottesfürchtiger Mann ...«, begann er.
    »Und sieh, was es ihm eingebracht hat!«, warf Agnes Brodie ein. »Mach es, Henry! Sag dem Iren, wir sind auf seiner Seite. Sag ihm, wir sind dabei.«

13
    Agnes lehnte sich kühn wie eine Kriegerkönigin auf dem Sitzbrett vor und stieß ein aufgeregtes »Ho« aus, als das Pferd den Wagen über die Zollschranke auf die lange Biegung zog, die hinunter zum Strand führte. Betsy lenkte das Tier vorsichtig den Weg hinunter, bis ein schwacher Schimmer am Himmel die Hügel hinter dem Strand umriss.
    »Da«, zischelte Agnes Brodie. »Sieh nur!«
    Betsy zügelte das Pferd und starrte ängstlich auf einen Mann, der auf der windgeschützten Seite der Dünen kauerte. Einen Augenblick lang dachte sie schon, das Spiel könnte aus sein, bevor es überhaupt begonnen hatte. Sie fragte sich, wie sie wohl reagieren würde, wenn Fackeln aufflammen und Musketen krachen sollten, ob sie sich kläglich ergeben oder die Witwe Brodie im Stich lassen, vom Wagen springen und wie ein Wiesel in die Nacht davonhuschen würde.
    Henry ergriff das Wort. »Bleib du beim Wagen, Mammy! Der Sand ist zu weich, um sein Gewicht zu tragen. Betsy, du kommst mit mir mit.«
    Das Mädchen reichte Agnes die Zügel, kletterte über das Wagenrad und folgte Henry und den Ponys durch die Dünen. Jetzt, da sie zu Fuß unterwegs waren, fühlte sie sich nicht mehr so hilflos ausgeliefert. Die Ponys, die der Anblick des Meeres beunruhigte, stampften und schnaubten, während Janet sie zum Ende der Dünen und weiter zur Mole führte.
    Tom, Conn und mehrere andere Männer waren dabei, Satteltaschen auf die Pferde zu schnallen und Fässer aus einem kleinen Boot zu laden. Betsy spürte, dass dort draußen in der Dunkelheit ein Schiff war, aber sie konnte nichts sehen als helle Schaumkronen auf den Wellen, die nicht weit vor der Küste rollten und hochschlugen. Die Fracht war bereits am Ende der Mole aufgestapelt, keine großen Ballen und Fässer, sondern winzige Fässer und kleine, mit Öltuch umwickelte Pakete, gerade so groß, dass ein Mann sie tragen konnte.
    Conn hatte sich ein Fass auf jede Schulter geladen und murmelte: »Guten Abend, die Damen, eine schöne Nacht für unser Vorhaben, nicht wahr?« Er schob sich an den Ponys vorbei und stapfte den Strand hoch, gefolgt von zwei ähnlich beladenen Fremden.
    Betsy staunte über das Geschick der Schmuggler und die Geschwindigkeit, mit der sie die Fracht entluden, ohne den Lichtschimmer einer Laterne oder mehr als ein, zwei gemurmelte Worte. Als die Ponys bepackt waren, führte Janet sie durch die Dünen fort. Betsy wurde angewiesen, zum Wagen zurückzukehren und den Ponys zurück nach Hawkshill zu folgen. Sie kletterte auf den Wagen, nahm Agnes die Zügel ab und wendete das Pferd mühsam in einem engen Kreis. Die Räder sanken in den Sand ein, und der beladene Wagen neigte sich schräg. Einen Augenblick lang schien es, als könnte er umkippen, aber das Gestell mit den großen Fässern schloss oben mit kleineren ab, alles war fachmännisch gesichert. Die Fracht blieb fest verankert, während sich der Wagen rumpelnd und zuckelnd vorwärtspflügte, bis er sich wieder auf festem Boden befand.
    Der Anstieg war steiler, als Betsy bewusst gewesen war. Sie benötigten fast eine halbe Stunde, bis sie die Zollschranke erreichten. Janet und die Ponys hatten sie bereits überquert. Betsy zügelte das Pferd und zog die Bremse an, und sie wäre heruntergeklettert, um sich zu vergewissern, dass der Weg frei war, wenn Agnes sie nicht zurückgehalten hätte.
    »Ich mache das«, sagte die Ältere. Erstaunlich gelenkig für ihr Alter sprang sie vom Wagen und schlich aus dem Schutz der Dornenhecke, die die Biegung säumte.
    Betsy konnte Agnes kaum noch erkennen, wie sie da mitten auf der Straße stand, erst in die eine, dann in die andere Richtung sah und schließlich mit ihrem Schultertuch winkte, zum Zeichen, dass die Luft rein war. Betsy trieb das Pferd an, spürte, wie die Räder sich hoben und losratterten, und lenkte den Wagen dann mit einem erleichterten Seufzer auf den Weg nach Hawkshill.
    Die Witwe Brodie kletterte keuchend neben ihr auf das Sitzbrett. »Sind wir jetzt in Sicherheit, Mädchen?«, fragte sie.
    »So sicher, wie

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