Wiedersehen in Stormy Meadows
– ihr seid unser Zuhause. Von jetzt an werden wir immer ganz in eurer Nähe sein.«
Mein Zimmer quillt über vor Blumen. Orlaithe und Hank waren nach dem Frühstück zu Besuch und brachten mir den größten Strauß Narzissen, den ich je gesehen habe.
»Wir haben das Eden Project geplündert«, hat Orlaithe lachend erklärt. »Sind mit dem knallpinken Wagen einmal durch die Glaskuppel geheizt und haben die schönsten Blumen für dich geklaut!«
Petra hat mir eine wunderschöne Orchidee geschickt, begleitet von einer Gute-Besserung-Karte mit einem Arzt darauf, der seiner drallen Patientin ein wenig zu nahe kommt. Außerdem habe ich eine Karte von der Dame bei der Post bekommen. Von Charles kam ein Strauß Winterrosen, und ein erstaunlich nüchterner Daveth hat eine von allen Stammgästen des Ship unterschriebene Karte vorbeigebracht. Selbst Luke stattet mir, mit einem Strauß Astern bewaffnet, einen Besuch ab, wobei ich aber annehme, dass der Krankenbesuch bloß eine Ausrede ist, um Cas zu treffen. Die beiden brechen schon bald auf zu einem Spaziergang, runter zur Koppel, wo Chance überflüssige Pfunde loswerden soll, nachdem Cas ihn seit dem Neujahrstag nicht geritten hat.
Nur ein einziger Mensch glänzt durch Abwesenheit. Cassie hat mir erzählt, dass Connor mich gerettet hat, dass er es war, der, ohne nachzudenken, die Klippe heruntergeklettert war und mich in Sicherheit gebracht hatte.
Nachmittags fällt mir in meinem Zimmer endgültig die Decke auf den Kopf.
»Ich stehe jetzt auf, egal, was du dazu sagst«, teile ich der protestierenden Laura mit. »Ich habe zwar eine geprellte Rippe, und mein Selbstwertgefühl ist auch reichlich lädiert, aber trotzdem fühle ich mich so gut wie schon lange nicht mehr.«
Ich lege mich in die Wanne und lasse mich von dem nach Lavendel duftenden Badewasser einweichen. Endlich werde ich den Krankenhausgeruch los, der mir immer noch wie ein billiges Parfum anhaftete. Zurück in meinem Zimmer ziehe ich mir etwas Bequemes an. Da steckt Laura den Kopf zur Tür herein.
»Besuch.«
»Schon wieder? Kleinen Moment bitte, ich möchte mich erst noch fertig anziehen«, sage ich und ziehe mir etwas zu schnell und darum unter Schmerzen einen Pullover über den Kopf.
»Ach, wer wird denn so gschamig sein? Bei unserer ersten Begegnung habe ich deinen nackten Hintern gesehen.«
Ich bin selbst überrascht, wie warm ums Herz mir beim Klang seiner Stimme wird – und doch wieder nicht.
Ich habe mich so bemüht, nicht zu viel an Connor zu denken, und doch war er neben Cassie der Mensch, der am meisten in meinen Gedanken herumspukte, seit ich das Bett hüten muss.
Mir geht auf, wie egoistisch ich gewesen bin. Ich habe Cassies Feindseligkeit als Ausrede dafür benutzt, nicht für sie da zu sein, als sie mich so dringend brauchte. Das wird mir nicht noch einmal passieren. Dieses Mal werde ich nicht an erster Stelle stehen. Ich weiß jetzt ganz genau, was ich für Connor empfinde. Aber ich würde lieber mir selbst wehtun, als Cassie jemals wieder Schmerz zuzufügen.
Connor bringt mir gemalte Blumen.
»Die halten länger«, sagt er. »Und man muss nicht im ganzen Haus nach einer Vase dafür suchen.« Er guckt sich in meinem Zimmer um. »Hier sieht’s ja aus wie im Blumenladen.«
»Ich habe viele Freunde.«
»Wie geht es dir?« Er setzt sich neben mich aufs Bett. Laura hat sich diskret zurückgezogen.
»Ganz gut.«
»Du hast dich wahrscheinlich schon gefragt, warum ich dich nicht schon früher besucht habe, was?«
Ich stelle fest, dass er wirkt, als sei ihm nicht ganz wohl in seiner Haut. Sein Blick, den er sonst immer so fest auf mich richtet, irrt im Zimmer umher.
»Ich würde lügen, wenn ich das verneinte.«
»Und du möchtest mich nicht belügen, Natalie, richtig? So, wie ich dich nicht belügen würde. Niemals.«
Verwirrt sehe ich ihn an. »Wovon redest du?«
Da endlich sieht er mich an. Sein sonst so offener, ehrlicher Blick wirkt müde und unsicher.
»Ich habe dich bisher noch nicht besucht, weil ich mir nicht sicher war, ob du mich sehen wolltest oder nicht. Ich hätte nichts lieber getan, als herzukommen, glaub mir. Ich habe so lange im Krankenhaus gewartet, bis der blöde Arzt uns allesamt nach Hause geschickt hat. Wenn Cassie dich nicht da rausgeholt hätte, hätte ich es getan. Ich wollte sofort herkommen, als Laura mich anrief und mir sagte, dass du zu Hause bist, aber … irgendetwas hat mich zurückgehalten. Ich will ehrlich zu dir sein …« Er wendet den Blick
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